Nicht immer agierte der VfB Bösingen (Jonas Schinacher) mit der nötigen Konzentration in Reutlingen. Foto: Müller

Landesliga: Mangelnde Aufmerksamkeit nach Pause hat Folgen. Warnung hat nicht jeder gehört.

Durch das 1:2 bei Aufsteiger SV Croatia Reutlingen hat der VfB Bösingen den Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt verpasst und ist stattdessen wieder in den Abstiegssog geraten. Durch die zweite Niederlage in Serie und der Erfolge der Konkurrenz ist das Punktepolster des VfB Bösingen auf die Abstiegsplätze bis auf drei Punkte zusammengeschrumpft.

Da die Zahl der Verbandsliga-Absteiger auch Einfluss auf die Landesliga hat, besteht die Möglichkeit, dass es in dieser Spielzeit sogar fünf Absteiger plus einen Relegationsplatz geben wird. Sollte dieser Fall eintreffen hätte Bösingen auf den Relegationsplatz gerade noch zwei magere Punkte Vorsprung. Da in der Verbandsliga der VfL Nagold als Tabellenletzter schon abgeschlagen ist und somit so gut wie abgestiegen ist, sind auch der SV Böblingen und VfL Sindelfingen nach einer Niederlagenserie stark gefährdet. Da diese drei Teams der Landesliga Staffel 3 zugeordnet sind und das rettende Ufer nicht erreichen sollten, würde der verschärfte Abstieg greifen.

Doch noch hat es der VfB Bösingen in der Hand den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. Um dies bewerkstelligen zu können müssen die VfB-Akteure den Schalter schnell umlegen und in jedem Mannschaftsteil wieder stabiler werden. Aber in den vergangenen zwei Spielen fällt es nicht leicht, viele positive Dinge zu ziehen. Dabei hätte das Spiel bei den Deutsch-Kroaten durchaus auch einen anderen Verlauf nehmen können, denn die beiden ersten Großchancen hatte der VfB.

Nachdem Torsten Müller zehn Minuten vor der Pause das Führungstor gelang, hatten der VfB die Trümpfe in der Hand, machten es dem Gegner aber nach der Pause einfach, um zum Ausgleichstreffer zu kommen. "In der Halbzeit habe ich noch davor gewarnt, dass wir uns keinen schnellen Gegentreffer einfangen dürfen", sagte VfB-Trainer Uli Fischer. Doch diese Warnung kam nicht bei jedem Spieler an.

Wenige Minuten nach dem 1:1 kam es zu einer Situation, in der Marius Müller mit etwas Killerinstinkt, den Spielverlauf noch einmal hätte wieder verändern können. Nachdem der VfB-Torjäger allein vor SV-Torhüter Nico Coconcelli auftauchte und ihn umspielte, wurde er von diesem am Bein getroffen, kam dabei ins Straucheln, berappelte sich wieder, traf aber nur das Außennetz. Wäre Müller hingefallen hätte es regelkonform Elfmeter für den VfB und "Rot" für Coconcelli geben müssen. Da Marius Müller sich für Fair-Play entschied, hatte dies für die Gastgeber keine Folgen. Stattdessen gelang Croatia der Siegtreffer.

Die Aufgaben für Bösingen werden nicht leichter, denn im kommenden Auswärtsspiel geht zum FC Rottenberg, gegen den der VfB die letzten vier Begegnungen verloren hat und dabei dreimal nicht einmal einen Treffer erzielen konnte.