Nur selten gelang es Dimitri Stroh (links) und dem BSV 07 Schwenningen, Akzente in der Offensive zu setzen. Foto: Müller

Landesliga: Vor Gegentreffer sieht Trainer des BSV Schwenningen viele vermeidbare Fehler.

Nicht viel hat gefehlt und der BSV Schwenningen, Schlusslicht der WFV-Landesliga 3, hätte sein zweites Unentschieden nach der Winterpause feiern können. Beim 0:1 gegen Mitaufsteiger Spfr. Gechingen wurde der Mannschaft von Trainer Djordje Vasic nicht nur die Offensivschwäche zum Verhängnis, sondern auch, dass der BSV das gegnerische Tor vom Elfmeterpunkt nur selten trifft.

Obwohl die Gäste aus dem Kreis Calw über weite Strecken die Partie bestimmten und zu etlichen Möglichkeiten kamen, ließ der BSV Schwenningen nur einen Gegentreffer zu. Nachdem die zwei, großzügig gerechnet auch drei Chancen der Gastgeber nicht verwertet wurden, bahnte sich zwölf Minuten vor dem Abpfiff doch noch ein Happy-End an. Gökhan Sengül wurde im Gästestrafraum von den Beinen geholt und der Schiedsrichter zeigte auf den ominösen Punkt. Da der "Schütze vom Dienst", Christian Balde bereits in der 67. Minute ausgewechselt werden musste, nahm sich Dimitri Stroh den Ball. Doch anstatt den greifbaren Ausgleich zu bejubeln, Enttäuschung bei den Zuschauern und Spielern des BSV. Philip Ott, Torhüter der Spfr. Gechingen musste sich nicht mal besonders anstrengen, um die schwachgeschossene Kugel aufzunehmen.

"Klar weiß der Dima, dass er den nicht so schießen darf. Dabei schießt Dimitri Stroh in jedem Training Elfmeter gegen Markus Rössner und die auch extrem platziert. Deswegen war er sich sicher und wollte das Ding auch reinhauen", erklärte BSV-Coach Vasic und fügte an: "Unser erster Schütze Christian Balde musste wegen Rückenproblemen, die ihn seit zwei Wochen plagen, vorzeitig vom Platz."

Auch wenn der BSV Schwenningen nur das eine Gegentor zuließ, reichte doch wieder die Verkettung einiger Fehlerquellen, dass man in Rückstand geriet. "Bei der Entstehung zum 0:1 war der Ball lange unterwegs. Wenn Markus sich entschließt, rauszugehen, hat er den Ball. Da er auf der Linie blieb, muss Jamil Cheaitou besser zum Gegenspieler stehen. Beides ist nicht passiert und so reichte ein Fehler, dass wir das Spiel verlieren", beschrieb Vasic die Situation. Für den BSV-Trainer wäre aber bereits zu verhindern gewesen, dass der Gechinger Spieler so ungehindert diese gut getimte Flanke überhaupt in den Strafraum schlagen konnte.

Angesichts der zur Verfügung stehenden Mittel konnte der Trainer des BSV Schwenningen insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden sein, sah er vor allem in der ersten Halbzeit "ein ausgeglichenes Spiel mit viel Ballbesitz in den eigenen Reihen, was so nicht oft vor kommt. Ich denke, dass wir eine ähnliche Taktik gewählt haben, der Gechinger Trainer und ich. Hinten komplett zu stehen und bei Ballgewinn schnell nach vorn zu spielen."

Zumindest traf das auf die erste Halbzeit zu. Was Vasic nach der Pause gesehen hat, "hat mir nicht gefallen, wie wir uns da aus dem Konzept haben bringen lassen. Wir haben uns zu sehr mit den Gegenspielern beschäftig, die schon in der ersten Halbzeit ständig am meckern waren, haben da mitgemacht. Das hat den Ausschlag gegeben, dass zu viel Unruhe hinein kam, was auch an den Diskussionen nach einigen Foulspielen, die schärfer waren, lag", erkannte der BSV-Trainer.

"Wir wussten, dass es hier schwer wird", sah sich Gäste-Coach Jens-Uwe Zierer bestätigt, dass auf dem holprigen und tiefen Boden des Gustav-Strohm-Stadions das sonst bevorzugte Kurzpass-Spiel der Sportfreunde nicht umzusetzen sei. Auch wenn Zierer schon mit einem Punkt zufrieden gewesen wäre, "Schwenningen hat sich hier ganz anders präsentiert als in der Vorrunde bei uns. Da war in der Rückwärtsbewegung gleich Null. Ich bin überzeugt, hier werden sich noch andere Gegner die Zähne ausbeißen", lobte der Trainer der Sportfreunde den Gegner. Er wusste aber auch: "Klar, wir müssen den Sack viel früher zumachen aufgrund unsere Konterchancen."