Nichts anbrennen ließ die TSG beim 3:0 gegen Kehl. Hier jagen Kaan Akkaya und Jörg Schreyeck Dennis Kopf den Ball ab. Foto: Kara

Oberliga Starke Vorstellung der Volkwein-Elf wird mit 3:0-Erfolg gegen Kehler FV belohnt. Drei Platzverweise.

TSG Balingen – Kehler FV 3:0 (0:0). Den nächsten Schritt heraus aus der Krise und dem Tabellenkeller gemacht haben die Oberliga-Fußballer der TSG Balingen. Mit einer starken Leistung bezwangen sie Kehlund feierten den zweiten Sieg in Folge.

Die 550 Zuschauer im Balinger Au-Stadion erlebten eine Balinger Mannschaft, die in ihrem ersten Heimauftritt nach dem Trainerwechsel ein ganz anderes Gesicht zeigte, als in den Partien vor heimischer Kulisse zuvor. Die Eyachstädter präsentierten sich von der ersten Minute an sehr aggressiv und zweikampfstark und ließen den Gegner so gar nicht erst ins Spiel kommen. Aber auch Spielfreude war wieder zu sehen im Team von Trainer Ralf Volkwein, der die Mannschaft gegenüber dem Ravensburg-Spiel nur auf einer Position verändert hatte – für den verletzten Fabian Fecker stand Matthias Schmitz in der Innenverteidigung.

Die TSG kombinierte gefällig und erspielte sich schon in der Anfangsphase gute Gelegenheiten. So spielte Lukas Foelsch in den Lauf von Kaan Akkaya, der frei vor dem Tor auftauchte, dessen Schuss aber noch geblockt wurde (3.). Wenig später eroberte Nicolas Rodriguez auf Stefan Vogler, der knapp drüber schoss (8.). Oder in der 18. Minute, als nach einer Ecke der Ball bei Kai Mundt landete, der den Ball am zweiten Pfosten direkt nahm, doch mit einer Glanzparade verhinderte Kehls Goalie Dominic Bleich die Balinger Führung – den Nachschuss von Foelsch klärte dann die Kehler Abwehr.

Die Gäste kamen nach 23 Minuten das erste Mal vor das Balinger Gehäuse, als Fabian Hermann nach einer Flanke von Benjamin Göhringer zum Kopfball kam, der aber drüber ging. Danach war wieder die TSG am Drücker: einen Schuss von Akkaya aus spitzem Winkel lenkte Bleich noch zur Ecke (25.), und auch bei einem Kopfball von Vogler verhinderte der Kehler Torhüter mit einem klasse Reflex einen Rückstand seiner Mannschaft. So ging es torlos in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel hatten die Gäste die erste Gelegenheit, doch Göhringer schoss den Ball knapp am langen Pfosten vorbei (49.). Doch dann war die TSG wieder dran. Felice DiLucia spielte schön Vogler frei, der Richtung Tor marschierte, dessen Schuss aber noch zur Ecke geblockt wurde. Diese brachte Akkaya vors Tor, Kehl klärte zu kurz, und DiLucia nahm den Ball aus 16 Metern direkt und hämmerte ihn in der 54. Minute sehenswert zum 1:0 ins Netz.

Zwei Minuten später der nächste Rückschlag für die Gäste, als Kemal Sert nach einem Foul an Akkaya die Ampelkarte sah. Wenig später hatte Rodriguez die Chance zum 2:0, als er in den Strafraum eindrang und abzog, aber an Bleich scheiterte. Bunt ging es weiter, als Jörg Schreyeck nach einem Foul an Aaron Zimmerer die Rote Karte sah. Dies brachte die Eyachstädter aber nicht aus dem Konzept, die sich immer wieder gute Konterchancen erspielten. Zweimal war es Foelsch, der aus guter Position das 2:0 verpasste (71./75.). Doch nachdem die Gäste durch die Rote Karte für Arthur Charlety nach einem Foul an Marc Pettenkofer erneut dezimiert wurden, machte die TSG den Sack zu. Den fälligen Freistoß brachte Akkaya in den Strafraum, wo sich Pettenkofer durchsetzte und zu Foelsch spielte, der quer legte auf Vogler, der zum 2:0 (79.) einschob. Der Balinger Torjäger war es auch, der eine sehenswerte Kombination der TSG zum 3:0-Endstand in der 84. Minute veredelte.

Statistik:

TSG Balingen: Jauser; Price, Mundt, Schmitz, Müller, Akkaya (82. Schuon), DiLucia, Foelsch (87. M. Wissmann), Rodriguez (70. Pettenkofer), Vogler (85. Sahin).

Kehler FV: Bleich; Charlety, Göhringer (82. Karasahin), Hauck (75. Assenmacher), Sax (89. Möhrle), Laifer, Hermann, Sepp, Kopf, Zimmerer, Sert. Tore: 1:0 DiLucia (54.), 2:0, 3:0 Vogler (79./84.).

Schiedsrichter: Nikolai Kimmeyer (Karlsruhe).

Besondere Vorkommnisse: Gelb-rote Karte für Sert (K./56.); Rote Karten für Schreyeck (B./64.) und Charlety (K./77.). Zuschauer: 550.

Trainerstimmen:

Ralf Volkwein (TSG Balingen): "Wir wollten so weitermachen, wie wir in Ravensburg aufgehört haben. Wir wollten alles reinwerfen, und das haben die Jungs bewiesen. Dass sie Fußball spielen können, wussten wir und das war auch zu sehen. Wir haben schon in der ersten Halbzeit viele Torchancen heraus gespielt und hätten zur Pause führen müssen.

Die ersten 35 Minuten waren wir die klare bessere Mannschaft. In den letzten zehn Minuten sind wir kräftemäßig etwas ins Hintertreffen geraten. In der zweiten Hälfte ist und durch Felice DiLucia das 1:0 geglückt, danach wurde es etwas hektisch mit den Platzverweisen. Kehl war danach etwas besser, doch wir haben überragend gekontert zum 2:0 durch Stefan Vogler, den ich danach auswechseln wollte. Aber er hat gesagt, ›lass mich noch drin, ich will noch ein Tor machen", und so kam es auch. Damit war die Messe gelesen. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg. Ein Riesenkompliment an die Jungs. Das war der zweite Schritt, jetzt gilt es weiterzumachen."

Helmut Kröll (Kehler FV): "Das Spiel war sehr aufregend und aufreibend für mich. Die TSG hat mit dem 3:0 ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Mir wäre es lieber gewesen, Balingen hätte damit erst nächste Woche weitergemacht. Wir wollten hier einen Punkt mitnehmen, aufgrund der ersten Halbzeit wäre dies auch berechtigt gewesen. Die ersten 45 Minuten habe ich ausgeglichen gesehen, mit nicht zu vielen Chancen auf beiden Seiten. Nach 60 Minuten hatten wir auch noch einmal eine gute Chance, die wir aber nicht genutzt haben. Dann kam das 0:1, ein tolles Tor. Normalerweise kommen wir zurück, doch dann haben wir den Platzverweis kassiert. Danach haben wir den Faden verloren und nicht gut gespielt. Wir waren komplett neben der Spur. Das war schon enttäuschend. Am Ende haben wir auch in der Höhe verdient verloren."