2:0 gewann die TSG Balingen das Derby in Reutlingen. Kapitän Manuel Pflumm (oben) räumte in der Defensive ab und Lukas Foelsch (unten rechts) brachte die Eyachstädter mit 1:0 in Führung. Reutlingens Torhüter Milan Jurkovic (Mitte) musste in der Pause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus und erlebte am Ende nicht mehr auf dem Rasen, wie die TSG-Spieler feierten. Foto: Eibner

Oberliga: Dennoch freuen sich die TSG-Spieler nach 2:0 in Reutlingen über drei Punkte. Mit Umfrage

Derbysiege sind schön – auch wenn sie, wie am Freitagabend der 2:0-Erfolg der Balinger Oberliga-Kicker beim SSV Reutlingen, unter glücklichen Umständen zustande kommen.

Denn die Gastgeber waren nach ausgeglichener erster Halbzeit vor 1200 Zuschauern im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion in den zweiten 45 Minuten die etwas bessere Mannschaft. Doch während der SSV Mitte der zweiten Hälfte zwei gute Chancen von Onesi Kuengienda und Sidy Niang nicht zur Führung nutzen konnte, schlug die TSG in der Schlusphase eiskalt zu: Der junge Reutlinger Schlussmann Dominic Traub, der zur Pause für den verletzten Milan Jurkovic gekommen war, versuchte, einen Ball ins Seitenaus zu schlagen, traf diesen aber so unglücklich, dass er im Toraus landete und es Eckball anstatt Einwurf für die TSG gab. Nils Schuon schlug die Ecke vor das Reutlinger Tor, der SSV klärte zu kurz, und das Leder landete bei Lukas Foelsch, der aus 16 Metern trocken abzog und zum 0:1 (84.) einschoss. Den Derbysieg endgültig perfekt machte in der Schlussminute der eingewechselte Patrick Lauble, der nach feinem Zuspiel von Foelsch einen Konter zum 0:2-Endstand abschloss.

So durften denn am Ende die Balinger Spieler auf dem Rasen des Kreuzeichestadions jubeln, während die Reutlinger Akteure bedröppelt von dannen schlichen - denn trotz der bisher besten Saisonleistung vor heimischer Kulisse hatte es wieder nicht zum ersten Heimsieg in dieser Spielzeit gereicht.

Der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein ordnete den Sieg seines Teams bei der anschließenden Pressekonferenz auch entsprechend ein. "Wir freuen uns, die drei Punkte aus dem Derby mitzunehmen. Allerdings war es ein ziemlich glücklicher Sieg. Die erste Halbzeit habe ich ausgeglichen gesehen, mit Chancen für beide Mannschaften. In der zweiten Halbzeit war Reutlingen besser, so dass wir am Ende mit einem Punkt zufrieden gewesen wären. Doch dann kam dieser Eckball etwas kurios zustande, den wir zum 1:0 genutzt haben. In der Summe haben wir keinen guten Fußball gespielt; es waren zu viele technische Fehler und lange Bälle. Aber wir nehmen den Sieg gerne mit und sind froh, dass wir die drei Punkte haben."

Ähnlich sieht es der Balinger Kapitän Manuel Pflumm. "Wir sind zwar zu Beginn gut ins Spiel gekommen, doch Reutlingen hat die Räume eng gemacht, so dass wir mit langen Bällen operieren mussten. Das hat dem SSV mit seinem guten Umschaltspiel in die Karten gespielt. In der zweiten Halbzeit hat es Reutlingen versäumt die Chancen zu nutzen. Dafür haben wir durch Lukas Foelsch und Pat Lauble getroffen. Wir sind froh die Punkte mitzunehmen."

Auch der "Mann des Abends", Lukas Foelsch, der das 1:0 erzielte und das 2:0 vorbereitete, zeigte sich selbstkritisch: "Wir haben in der zweiten Halbzeit kaum etwas zustande bekommen. Das hängt trotz des Sieges noch etwas in den Köpfen. Die erste Halbzeit war gut, da hatten wir Chancen und hätten auch ein Tor erzielen müssen. In der zweiten Hälfte haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Zum Glück sind wir bei Standards immer gefährlich; es war schön, dass der Ball mir direkt vor die Füße fällt und ich ihn so gut getroffen habe. Es war ein dreckiger Sieg, aber am Ende haben wir die Punkte. Dennoch wollen wir anders auftreten, als in der zweiten Halbzeit. "

Gelegenheit dazu haben Foelsch und Co. am kommenden Samstag, wenn das Schlusslicht TSG Weinheim gastiert, das sich am Samstag dem SGV Freiberg im Aufsteigerduell mit 1:4 beugen musste. "Da müssen wir anders auftreten und uns wieder mehr trauen", so Foelsch.