Oberliga: Spieler wollen nach BSC-Pleite Köpfe nicht hängen lassen. Dennoch droht Fall ins Mittelmaß.

Die zweite Niederlage in Folge mussten die Oberliga-Kicker der TSG Balingen mit dem 1:3 gegen den Bahlinger SC hinnehmen und rutschte auf Rang fünf. Es droht der Fall ins Mittelmaß.

Entsprechend groß war die Enttäuschung bei den Balinger Spielern nach dem Abpfiff. Denn die TSG hatte gut angefangen gegen den Namensvetter vom Kaiserstuhl und sich in der Anfangsphase einige sehr gute Möglichkeiten zu einer frühen Führung erspielt, diese aber ungenutzt gelassen.

"Wir hätten in den ersten 25 Minuten in Führung gehen müssen, dann hätte es ein anderes Spiel werden können", analysierte der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein nach der Partie. "Im Hinspiel ist uns das geglückt, danach konnten wir Balingen auskontern. Das war das Manko in der ersten Halbzeit."

Danach verloren die Eyachstädter etwas den Faden, die Gäste vom Kaiserstuhl fanden besser in die Partie, ohne aber gefährlich zu werden. Der BSC kam in der ersten Halbzeit gegen die kompakte Balinger Fünferkette zu keiner nennenswerten Torchance.

Dies sollte sich aber in der zweiten Hälfte ändern. Gleich der zweite Torschuss nach 55 Minuten saß: Artur Fellanxa brachte den Regionalligaabsteiger mit 1:0 in Führung. Nun waren es die Gäste, die die spielerischen Akzente setzen, die Balinger Defensive wirkte längst nicht mehr so sicher wie in Halbzeit eins.

"So richtig erklären lässt sich das nicht", sagt Innenverteidiger Carlos Konz, der am Samstag seinen 20. Geburtstag feierte und sich diesen sicherlich auch etwas anders vorgestellt hatte. "Wir sind in der ersten Halbzeit defensiv sehr gut gestanden und haben nichts zugelassen. Vielleicht haben wir zu Beginn der zweiten Hälfte etwas abgeschaltet gehabt. Nach dem 0:1 kamen die Rote Karte und das schnelle 0:2. Danach war es schwierig noch was zu reißen.“

Fürwahr, nahm die Partie für die TSG doch einen unglücklichen Verlauf, als Jörg Schreyeck in der 62. Minute von seinem Gegner am Mittelkreis festgehalten wurde und diesen beim Versuch sich zu befreien, im Gesicht traf. Schiedsrichter Marco Gegner (Heilbronn), der mit einigen Entscheidungen für Unmut bei den Balingern sorgte, wertete dies als Tätlichkeit und schickte Schreyeck mit Roter Karte zum Duschen. Dies brachte Trainer Volkwein nach der Partie mächtig auf die Palme. "Wenn das Rot ist, dann spielen jede Woche viele Mannschaften zu Zehnt. Ich würde mir wünschen, dass in einem Spiel mal wieder alle Beteiligten Oberliganiveau hätten. Die rote und die blaue Mannschaft hatten das, die Herren in Schwarz nicht."

Hinzu kam, dass nur zwei Minuten nach dem Platzverweis der Bahlinger SC nach einem individuellen Fehler der Gastgeber durch Fabian Spiegler auf 2:0 erhöhte, was die Aufgabe der TSG noch weiter erschwerte.

So geriet wenig später des Comeback von Kevin Keller nach eineinhalb Jahren Verletzungspause etwas in den Hintergrund. "Es war schon ein tolles Gefühl, nach so langer Zeit mal wieder zu spielen. Aber es ist natürlich bitter, wenn Du am Ende verlierst", sagt der 24-Jährige, der sich durch einige gute Aktionen ins Spiel einbrachte, aber die Niederlage auch nicht verhindern konnte, nachdem Michael Respondek das 0:3 erzielt und Patrick Lauble noch auf 1:3 verkürzt hatte.

Nun gilt es für die Eyachstädter, diese Niederlage schnell abzuhaken und sich auf die Auswärtspartie bei den Stuttgarter Kickers II zu konzentrieren. Die Regionalligareserve der Degerlocher verlor zuletzt mit 0:4 beim 1. CfR Pforzheim und steckt mit 31 Punkten noch mitten im Abstiegskampf.

"Wir haben zuletzt nur einem Punkt aus drei Spielen geholt. Jetzt müssen wir den Kopf nach oben nehmen, uns zusammenreißen und versuchen, bei den Kickers drei Punkte zu holen", zeigt sich Konz kämpferisch. "Wir werden das Spiel analysieren, in der Trainingswoche die Fehler abstellen und dann fahren wir nach Stuttgart, um drei Punkte zu holen", pflichtet ihm Keller bei, der sich gut an seinen letzten Auftritt unter dem Fernsehturm im Mai 2015 erinnern kann. "Damals haben wir bei den Kickers mit 3:2 gewonnen."