Patrick Lauble bejubelt einen seiner Treffer. Foto: Kara

Eyachstädter gewinnen 4:0 gegen FC Astoria Walldorf II. Lauble und Seemann treffen doppelt. Mit Videos

TSG Balingen – FC Astoria Walldorf II 4:0 (2:0). Mit einem Sieg haben sich die Fußballer der TSG Balingen von ihrem Heimpublikum verabschiedet und damit Rang eins in der Oberliga Baden-Württemberg erfolgreich verteidigt. Doch es war ein hartes Stück Arbeit, ehe der elfte Saisonsieg unter Dach und Fach war.

Denn die Gäste aus Walldorf, bei denen gleich fünf Akteure aus dem Regionalligakader in der Startelf standen, machten den Eyachstädtern in der ersten Halbzeit richtig das Leben schwer. Der Tabellenvorletzte stand tief, um der TSG wenig Räume zu bieten und griff die Gastgeber schon früh an. Balingen war deshalb bemüht das Spiel gegen die Walldorfer Fünferkette in die Breite zu ziehen und spielte über die Flügel. Allerdings fehlte es im Passspiel des Öfteren an der nötigen Präzision.

Dennoch kamen die Eyachstädter zu guten Gelegenheiten: So wie in der elften Minute, als Cedric Guarino in den Lauf von Patrick Lauble spielte, der sich gegen zwei Mann durchsetzte; doch mit einer Fußparade bewahrte Astoria-Torhüter Paul Lawall sein Team vor einem frühen Rückstand.

In der 23. Minute setzte sich Marc Pettenkofer gut auf der rechten Seite durch und passte von der Grundlinie zurück, doch Timo Raab klärte vor dem einschussbereiten Lauble noch zur Ecke. Diese wurde von Nils Schuon hoch in den Strafraum geschlagen, wo Matthias Schmitz zum Kopfball kam, der aber noch abgefälscht wurde.

Nach dem Seitenwechsel waren es die Gäste, die schneller ins Spiel zurück fanden. Glück hatte die TSG, als sich Marcel Gessel in der 53. Minute gegen drei Balinger an der Strafraumgrenze durchsetzte und abzog; krachend landete sein Schuss am Lattenkreuz. Doch drei Minuten später brachten sich die Astorianer selbst auf die Verliererstraße, als Raab im eigenen Strafraum nach einem Rückpass über den Ball schlug, TSG-Torjäger Lauble die Situation am schnellsten erfasste, sich den Ball schnappte und zum 1:0 einschob.

Doppeltorschütze Daniel Seemann im Interview:

Damit war der Knoten geplatzt; nur sechs Minuten später kombinierte Balingen stark nach Ballgewinn des eingewechselten Daniel Seemann: Pettenkofer passte in den Lauf von Sascha Eisele, und dessen präzise Flanke von rechts köpfte Lauble zum 2:0 (62.) ein.

Damit musste Walldorf seine defensive Grundhaltung aufgeben, und das spielte der TSG in die Karten: Der ebenfalls eingewechselte Kaan Akkaya leitete den dritten Treffer ein, als nach links zu Guarino spielte. Dessen Hereingabe vor das Astoria-Gehäuse schoss Seemann zum 3:0 (71.) ein.

Balingen hatte nun das Spiel im Griff und kombinierte weiter gefällig. Die Gäste kamen nur noch einmal gefährlich vor das Tor der Eyachstädter. Nach einem Eckball kam Raab frei zum Kopfball (85.); doch mit einem klasse Reflex entschärfte TSG-Goalie Julian Hauser den Ball.

So war es erneut Seemann, der den Schlusspunkt setzte. Nach einem Pass von Akkaya überwand er den heraus geeilten Keeper Lawall mit einem feinen Heber zum 4:0-Endstand.

Statistik: TSG Balingen: Hauser; Eisele, Müller (63. Akkaya), Schmitz, Pflumm (71. Fecker), Schuon, Foelsch, Guarino, Pettenkofer, Lauble (71. Schreyeck), Scherer (58. Seemann). FC Astoria Walldorf II: Lawall; Felck (86. Theres), Glaser (65. Muto), Stenzel, Raab, Stojcevski), Karlein (78. Weber), Stüber, Gouras, Gessel (80. Buchheister), Edelmann. Tore: 1:0, 2:0 Lauble (56./62.), 3:0, 4:0 Seemann (71./87.). Schiedsrichter: Maurice Kern (Stuttgart). Zuschauer: 650.

Das sagt Ralf Volkwein zum Spiel: Video der Pressekonferenz:

Seite 2: Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen): "Uns war bewusst, dass es ein schweres Spiel werden würde, ebenso wir die Partien in Bahlingen, gegen Ravensburg und in Bissingen. Das war vielleicht dem einen oder anderen auf der Tribüne nicht ganz klar. Doch wer sich in der Liga auskennt weiß, dass es keine Mannschaften gibt, die man nur so im Vorbeigehen mitnimmt. Walldorf II ist wie alle U23-Mannschaften taktisch und technisch sehr gut ausgebildet.

Es war klar, dass sie uns nicht ins offene Messer laufen und es deshalb ein Geduldsspiel werden würde. Die Astoria ist sehr tief gestanden mit ihrer Fünferkette. In der ersten Halbzeit war unser Flügelspiel nicht gut; wir haben auf den Außenbahnen keine Tiefe hinbekommen. Zudem haben wir es nicht geschafft, das Tempo hoch zu halten. Dennoch hatten wir ein, zwei gute Szenen. So ging es torlos in die Halbzeit.

Nach der Pause hatten wir Glück, nicht in Rückstand zu geraten bei dem Lattenschuss. Doch dann hat uns Walldorf einen Fehler angeboten, der zum 1:0 geführt hat. Mit der Führung im Rücken haben wir uns leichter getan und das zweite Tor schön heraus gespielt. Walldorf musste danach aufmachen und so haben konnten wir bei den anderen beiden Toren gut kombinieren. Das 4:0 ist sicherlich zu hoch, da Walldorf 60 Minuten lang gut dagegen gehalten hat. Dennoch ist der Sieg verdient."

Andreas Kocher (FC Astoria Walldorf II): "Wenn man nur das Ergebnis sieht, denkt man, dass es eine klare Sache war. Ich bin aber der Meinung, dass das Spiel nicht so klar war. In der ersten Halbzeit haben wir wenig zugelassen. Wir wussten, dass Balingen gerade bei Standards sehr gefährlich ist. Wir hatten ein, zwei brenzlige Situationen zu überstehen, aber ansonsten sind wir ganz gut gestanden.

In der zweiten Halbzeit waren wir die ersten zehn Minuten ganz gut im Spiel und hatten mit dem Lattentreffer eine gute Chance. Doch dann haben wir mit einem klaren individuellen Fehler uns das Spiel selbst kaputt gemacht. Balingen hat eben die Qualität, solche Fehler auszunutzen, und nach dem 2:0 war es gelaufen. Unter dem Strich war der Sieg der TSG verdient, allerdings ist er zu hoch ausgefallen."