Im Spiel zwischen Porto Alegre (weiße Trikots) und Mainz 05 ging es in vielen Zweikämpfen heiß her. Foto: Bernd Müller

Fußball: Titelverteidiger setzt Ausrufezeichen: Inter Mailand fegt VfB Stuttgart mit 4:0 vom Platz. Mit Galerie und Video

Torreicher Auftakt beim 23. internationalen Oberndorfer U19-Turnier: Am ersten Tag bekamen die Zuschauer gleich neun Treffer zu sehen. So kann es weitergehen.

Nur nicht für den VfB Stuttgart. Die Premiere nach sechs Jahren Abstinenz haben sich die Schwaben sicherlich anders vorgestellt. Titelverteidiger Inter Mailand legte los wie die Feuerwehr. Der VfB-Nachwuchs war den Italienern in allen Belangen unterlegen. "Wenn wir morgen so weiterspielen, haben wir gute Chancen, unseren Erfolg vom letzten Jahr zu wiederholen", war auch der erfahrene Trainer Stefano Vecchi mit dem Auftritt seines Teams zufrieden.

Gleich nach zwei Minuten brachte der kroatische Nationalspieler Karlo Butic nach einer zu kurzen Kopfballabwehr eines VfB-Verteidigers sein Team mit 1:0 in Führung. Vor allem die vielen individuellen Fehler der Stuttgarter luden die Inter-Stürmer immer wieder zu Torchancen ein. So auch vor dem 2:0 als ein Rückpass auf den Torhüter viel zu kurz gespielt war. Wieder war Butic zur Stelle. Auch zwölf Minuten später fackelte er bei seinem dritten Tor nicht lange und machte den Sieg für Mailand perfekt.

Danach nahm Trainer Vecchi einige Wechsel vor. Er weiß, dass seinen Spielern wohl noch lange zwei Tage bevorstehen werden. Trotzdem zeigte die Elf auf dem Feld keine Gnade. Alessandro Bollini Frigerio erzielte kurz vor Schluss das 4:0. "Morgen wird es vielleicht anders laufen, wer weiß das schon", urteilte Vecchi. Deshalb sei es wichtig gewesen, bis zur letzten Minute Gas zu geben.

Das taten auch die Mainzer im zweiten Spiel. Der Finalist vom vergangenen Jahr zeigte gestern wieder, dass er es auch in diesem Jahr wieder weit bringen kann. In der Defensive ließen die Verteidiger nichts anbrennen – Porto Alegre kam zu keiner Torchance. Ballsicher kombinierten sich die Mainzer so zum 1:0 in der 15. Minute durch Justin Petermann. Das 2:0 erzielte Ilker Yüksel vom Elfmeterpunkt (32. Minute).

Wo die Reise im Turnierverlauf für den SC Freiburg und Dinamo Zagreb hinführt, bleibt dagegen nach dem ersten Aufeinandertreffen noch offen. Lange Zeit beackerten sich beide Mannschaften im Mittelfeld, ohne gefährlich in Erscheinung zu treten. Dann nutzte Kamran Yahyaijan eine Flanke aus dem Halbfeld von Konrad Bühl. Yahyaijan sprang höher als sein Gegenspieler und bugsierte den Ball per Aufsetzer ins Netz. Doch die Freude auf Freiburger Seite hielt nicht lange an. Nach einem abgefälschten Schuss von Ivan Pranjic landete der Ball bei Matija Melekinusic, der auf Höhe des Elfmeterpunkts vollkommen frei stand und mit einem schönen Schuss in die lange Ecke zum 1:1 vollendete.

Beim Team Schwarzwald wiederholte sich dagegen die Geschichte aus dem vergangen Jahr und dem Spiel um Platz 3 gegen den FC Everton. Wieder haben die Lokalmatadoren aufopferungsvoll gekämpft und waren mit dem Profi-Nachwuchs auf Augenhöhe – und wieder haben sie mit 0:1 verloren. "Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen", sagte Trainer Edmund Rottler nach Abpfiff. "Es war ein absolut unnötiges Gegentor", meinte er weiter.

Seine Mannschaft ließ 37 Minuten in der Defensive kaum Chancen zu. Dann dachte sich Evertons Mampala Manasse – "wenn spielerisch nichts geht, halte ich einfach mal drauf" – und schlenzte den Ball aus gut 30 Metern präzise links oben in den Winkel.

"Das ist eben Profi-Nachwuchs. Genau mit diesen Mannschaften wollen wir uns messen", will sich Rottler nun nicht lange ärgern: "Heute geht es weiter und wir werden alles geben."