Die SG Neuweiler/Oberkollwangen (helle Trikots) konnte im Halbfinale gegen den SC Neubulach voll überzeugen. Foto: Kraushaar

Fußball: Gut 400 Zuschauer verfolgen Halbfinalspiel beim 39. Teinachtal-Pokalturnier in Breitenberg.

Der SV Breitenberg/Martinsmoos hatte sich wirklich gut auf das 39. Teinachtal-Pokalturnier vorbereitet – und dann das: Am Freitagabend Spielabbruch wegen Gewitter, am Sonntag zur besten (Fest-) Spielzeit Starkregen pur.

Es war unter dem Strich schon beeindruckend, wie das Team um Spielleiter Wolfgang Dürr trotz der Wetterkapriolen die Ruhe bewahrte und die zahlreichen Helfer im Zelt mit Geduld und Freundlichkeit die missliche Lage bewältigt hat.

Als der Himmel am späten Sonntagnachmittag seine Schleusen schloss, strömten die Zuschauer – unter anderem auch vom großen Umzug anlässlich der 900-Jahr-Feier in Simmersfeld, die dem Breitenberger Turnier wohl einiges an Stammkundschaft gekostet hatte.

Als gegen 17.30 Uhr das erste Halbfinalspiel angepfiffen wurde kamen die Zuschauer in Scharen. Wer rechtzeitig vor Ort war, der konnte miterleben, wie das Gastgeberteam mit Treffern von Ralf Fenchel (2.) und Tobias Waidelich (6.) einen Blitzstart hinlegte. War dies nicht schon das 3:0, rätselten die Zuschauer, nachdem das Spielgerät schon nach 48 Sekunden im Tornetz des SC Neubulach II zappelte. Der Schiedsrichter hatte den Freistoß (war indirekt) jedoch abgepfiffen.

Der SV Breitenberg/Martinsmoos ließ keine Sekunde lang Zweifel aufkommen, dass er ins Endspiel wollte, wofür neben den schnellen Spitzen um Ralf Fenchel Haris Balic und Ralf Dürr als Ideengeber fungierten.

Wer wird der Endspielgegner der Breitenberger sein? Das zweite Halbfinalspiel zwischen Titelverteidiger SC Neubulach und der SG Neuweiler/Oberkollwangen wollten gut 400 Zuschauer live miterleben. Dabei geriet der SC Neubulach – wie zuvor die SCN-Zweite – schnell in Rückstand. Florian Zifle sorgte schon in der 3. Minute für die Führung der Mannschaft aus Neuweiler.

Der frühe Gegentreffer war tatsächlich bereits der Anfang von Ende für die Fans der "Blauen", die nach dem 1:4 (beide Semifinals zusammengerechnet) insgesamt 1:8 Gegentore in 2 x 60 Spielminuten verkraften mussten.

Nach insgesamt 13 Teinachtal-Pokalsiegen fanden sich die Neubulacher am Finaltag in der Zuschauerrolle wieder, aber nicht nur das. Nicht wenige auf dem Breitenberger Sportplatz waren anschließend davon überzeugt, dass das Trio SC Neubulach, SG Neuweiler/Oberkollwangen und SV Breitenberg/Martinsmoos auch den Kampf um den Titel in der Kreisliga A, Staffel 1, maßgeblich gestalten wird.

Der schlagartig einsetzende Regen kam zumindest dem Team im Sportheim und im Zelt entgegen. Die Besucher hatten praktisch keine Chance mehr zu ihren Autos zu flüchten, jeder versuchte im Sportheim oder im Zelt Schutz zu finden. Wer erst mal einen (trockenen) Platz hatte, gab diesen in den folgenden zwei Stunden nicht mehr her, was sich an der Kuchentheke und beim Kaffee-Umsatz deutlich bemerkbar machte.

"Alles nur kein Gewitter", blickte Norbert Brenner immer wieder mit besorgten Blicken nach oben. "Bei Regen können wir weiterspielen, bei Blitz und Donner wäre Schluss", so das für die Turnieraufsicht verantwortliche Schiedsrichter-Urgestein.

Gut weggekommen sind alle, die sich entschlossen hatten, mit Sandalen zu kommen. Da lief das Wasser zwar rein, jedoch auf der anderen Seite auch gleich wieder raus. Der Regen war so stark, dass nach einer Viertelstunde die Rasenflächen rundum voller Wasser waren und man lediglich auf den Betonplatten auf der gegenüber liegenden Seite noch trockenen Fußes stehen konnte.

Als zu den Halbfinalspielen die Unparteiischen als Gespann auftraten, kam hinter die Neubulacher Bank Bewegung. "Jetzt heißt es aufpassen." Dabei richteten sich fast alle Augen automatisch auf Andreas Jurytko. Das SCN- Temperamentbündel kann Fußball durchaus auch mal emotional auffassen. Er hatte schon seine Coaching-Zone vergrößert und die Fahne des Linienrichters in der Hand.

"Wir haben zwar einen großen Kader mit fast 30 Leute, aber 18 Uhr Anstoß, das wird echt knapp", so Arne Bodamer vom 1. FC Egenhausen. Der Spielertrainer hatte zumindest am Sonntagabend nicht sagen können, ob er beruflich bedingt seinem Team im Finale gegen die Schönbronner beistehen kann.

Dafür scheinen sich der SV Schönbronn und sein neuer Trainer Daniel Kevric (ehemals TSV Dagersheim – zuletzt SF Salzstetten) schnell gefunden zu haben. Der Spielertrainer war nicht nur als Torschütze erfolgreich, er sorgte auch für die schönsten Treffer des Turniers.