Tom Schmid sorgt für die obligatorische Sektdusche beim Aufsteiger aus Zimmern und wird von Nino Eisensteck (links) sowie Torhüter Matthias Müller (rechts) unterstützt. Foto: Peiker

Fußball: Musikverein und Bürgermeister empfangen Aufstiegshelden nach Rückkehr aus Biberach.

Gegen 16.45 Uhr am vergangenen Sonntag stand nach dem Abpfiff des "Relegationsendspiels" im Biberacher Stadion fest, dass der SV Zimmern den bisher größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte feiern durfte.

Zwar unterlag der SVZ dem Fünftletzten der Verbandsliga Württemberg, dem FV Olympia Laupheim, mit 0:1, aber dennoch durfte die Mannschaft von Trainer Patrick Fossé den Aufstieg in die höchste Spielklasse Württembergs feiern. Dies lag daran, dass der Göppinger SV zeitgleich sein Relegationsspiel gegen die TSG Weinheim mit 1:0 gewann und in die Oberliga aufstieg und somit ein weiterer Platz in der Verbandsliga frei wurde.

"Ich denke, über die gesamten drei Relegationsspiele gesehen war unser Aufstieg verdient. Nach dem klaren 3:0 gegen den SSV Ehingen-Süd hat unsere Mannschaft in Gebersheim beim 2:0-Sieg gegen die SKV Rutesheim eine überragende Leistung gezeigt und war auch in der ersten Halbzeit gegen Laupheim klar die bessere Mannschaft", blickte SVZ-Spartenleiter Erwin "Figa" Beck zurück.

Lediglich in den ersten 20 Minuten der zweiten Halbzeit wurden die Olympioniken stärker und gaben dem SV Zimmern auch einen Vorgeschmack auf die Verbandsliga. "Da war Laupheim deutlich aggressiver, hat Druck gemacht und eben aus einem Fehler von uns in der Abwehr gleich das entscheidende Tor gemacht", erkannte Zimmerns Spartenleiter. Aber insgesamt hat die Zimmerner Mannschaft in Biberach gezeigt, dass sie mit einer etablierten Verbandsligamannschaft mithalten kann. Nun dürfen die Spieler, das Trainerteam und der gesamte Verein erst einmal den Erfolg auskosten.

Ein Vorgeschmack bot sich den SVZ-Kickern und Fans schon bei der Rückkehr am Sonntagabend gegen 20.30 Uhr aus Biberach vor dem eigenen Sportheim. Eine Abordnung des heimischen Musikvereins empfing die Mannschaft mit zünftiger Musik, der Fanclub erwartete seine "Helden" mit einer tollen Choreografie und auch Zimmerns Bürgermeister hatte, neben einem Geschenk, auch noch die passenden Worte gefunden: "Dieser sportliche Erfolg ist überwältigend und wird den Ort und den Sportverein in ganz Württemberg noch bekannter machen. Davon profitieren auch wir als Gemeinde und ich wünsche dem SVZ in der Verbandsliga viel Erfolg."

Bis in die Morgenstunden wird in Zimmern gefeiert

Auch der Vorsitzende Frank Thieringer, selbst in den späten 80-er und dann 90-er Jahre Torhüter beim SVZ, war voll des Lobes. "Wir haben es damals zwar auch einige Male versucht, aber es nie geschafft. Dass die jetzige Mannschaft es geschafft hat, ist einfach eine ganz tolle Sache." Danach wurde das Sportheim "geentert", Freibier floss in Strömen und nach Angaben von Spartenleiter Erwin Beck wurde bis in die frühen Stunden des Montagmorgens gefeiert.

Die Relegationsrunde mit drei Spielen schrieb schon ihre eigene Geschichte. Da lief, ab der zweiten Runde, der beinahe ein Jahr verletzte Torjäger Marius Seemann wieder auf und zeigte schon im Spiel gegen Rutesheim, dass er nichts verlernt hatte.

Der im Spiel gegen den SSV Ehingen-Süd an der Hand verletzte Stammtorhüter Matthias Müller (zwischenzeitlich operiert und fällt sechs Wochen aus) wurde vom jungen Keeper Chris Fast, der zuvor sieben Monate (aus Verletzungsgründen – Knorpelschaden im Fußgelenk) ebenfalls keine Wettkampfpraxis hatte, vorzüglich im Kasten vertreten. Und der "Mann der Relegation" auf Seiten des SVZ war sicherlich Patrick Lauble, der drei, der insgesamt fünf Tore in den drei Partien erzielte.

Diese Erfolge blieben natürlich auch anderen Vereinen nicht verborgen. So bemüht sich Oberligist TSG Balingen heftig um die Dienste von Patrick Lauble. Der ehemalige Rottweiler und jetzige TSG-Trainer Ralf Volkwein will den schnellen Offensivspieler des SVZ unbedingt verpflichten. "Wir wissen um das Interesse der Balinger, hoffen aber, dass Patrick Lauble, gerade auch jetzt nachdem wir aufgestiegen sind bei uns bleibt", betont Erwin Beck. Seine Mannschaftskameraden, allen voran Marius Seemann, haben bei der langen Siegesfeier im Sportheim den "Umworbenen" auf alle Fälle noch einmal kräftig "bearbeitet."

Fraglich für die kommende Saison ist auch noch Timo Theurer, dies hat aber beruflich Gründe. "Timo macht in nächster Zeit seinen Bachelor und jetzt gilt es abzuwarten, wo er studieren wird. Wenn es machbar ist, wird er weiterhin bei uns spielen", hofft Zimmerns Spartenleiter, dass es den Innenverteidiger nicht allzu weit weg verschlägt. Trainingsauftakt beim Verbandsliga-Aufsteiger wird übrigens am 12. Juli sein.