Das erwartet enge Spiel sahen die Zuschauer gestern in Durrweiler mit dem besseren Ende für die Gastgeber (rechts). Foto: asa

Bezirkspokal: SG Herzogsweiler-Durrweiler muss zwei späte Ausgleichstore wegstecken.

Fast unglaubliche Comebackfähigkeiten hat in einem dramatischen Bezirkspokal-Halbfinale der SV Felldorf bewiesen. Am Ende aber setzte sich im Elfmeterschießen der gastgebende Kreisliga A1-Spitzenreiter durch.

SG Herzogsweiler-Durrweiler – SV Felldorf 8:7. n.E. (4:4, 3:3, 1:1). Hochklassig war es nicht, was die beiden Bezirksliga-Aspiranten gestern Abend vor rund 120 Zuschauern auf dem Oswald-Baum-Sportgelände geboten haben. An Dramatik fehlte es aber nicht, an dessen Ende die Gastgeber die glücklichere Mannschaft waren. Damit kommt es am 25. Mai in Baiersbronn zum Endspiel zweier Mannschaften aus der Kreisliga A1.

Danach sah es in der Anfangsphase erst einmal nicht aus, denn nach dem ersten gegenseitigen Abtasten hatte zunächst der SV Felldorf Vorteile mit seinem schnörkellosen Spiel in Richtung des starken Stürmers Thomas Baur. Der spielte mehrfach seine Schnelligkeit aus und war in der 15. Minute nach einem Querpass weder von der Innenverteidigung, noch von Torwart Patrick Stoll am letztlich freien Schuss ins leere Tor zum 0:1 zu hindern.

Gut für die Hausherren, dass ihnen nur knapp zwei Minuten später bereits der Ausgleich gelang, der zum größten Teil auf das Konto von Patrick Stoll ging. Der Spieler der SG Herzogsweiler-Durrweiler setzte sich auf der linken Seite unwiderstehlich durch und seine Hereingabe verwertete der auf der anderen Seite des Strafraums allein gelassene Matthias Maier zum 1:1. Thomas Baur auf Felldorfer Seite und Patrick Stoll bei den Gastgebern waren auch danach die gefährlichsten Akteure ihrer Mannschaften, die sich in der ersten Halbzeit aber weitgehend im Mittelfeld neutralisierten. Dabei gelang es der SG Herzogsweiler-Durrweiler mit zunehmender Spieldauer, die gefährlichen Zuspiele in die Spitze auf Felldorfs Nummer neun bereits im Ansatz zu ersticken.

Die Gastgeber starteten auch stärker in den zweiten Durchgang und sahen ihre nun offensivere Spielweise schnell belohnt. In der 50. Minute flog ein von Matthias Dieterle geschossener Freistoß von der linken Seite aus gut 30 Metern an Freund und Feind vorbei, setzte vor dem in der Halbzeit für den verletzten Alexander Noll eingewechselten Torwart Chris Kramer tückisch als Aufsetzer auf und fand unberührt den Weg zum 2:1 ins Netz.

Der Kreisliga A1-Spitzenreiter hatte das Spiel jetzt im Griff und auch Dein Smajovic setzte sich zusehends mit guten Distanzschüssen in Szene. Der Spielertrainer war es dann auch, der nach einem Eckball von rechts durch Matthias Maier ein Missverständnis zwischen SV-Keeper Kramer und seinen Vorderleuten ausnutzte und aus kurzer Distanz problemlos zum 3:1 einschoss (68.).

Die Fans der Gastgeber freuten sich nach der vermeintlichen Vorentscheidung schon über den Endspieleinzug, da nutzte urplötzlich schon im Gegenzug Thomas Baur eine Unsicherheit in der Abwehr kompromisslos zum 3:2-Anschlusstreffer aus. Damit hauchte er seiner Mannschaft wieder neues Leben ein, die plötzlich wieder an ihre Chance glaubte und dagegen hielt. Auch ein Platzverweis per Ampelkarte in der 80. Minute gegen Moritz Liss änderte nichts an der jetzt deutlichen Feldüberlegenheit der Felldorfer, die auch in Unterzahl Druck machten.

Dennoch schien die SG Herzogsweiler-Durrweiler nach der vergebenen Chance von Lukas Baur (85.) den Vorsprung über die Zeit zu bringen, da leistete sich Michael Züfle in der zweiten von drei Nachspielminuten einen Blackout im eigenen Strafraum und musste nach seinem absichtlichen Handspiel ebenfalls mit gelb-rot verlassen. Noch schlimmer aus Sicht der Gastgeber: Samuel Gruber verwandelte den fälligen Elfmeter zum 3:3 und die Verlängerung war perfekt.

Und auch sie sollte nochmals Höhepunkte und Wendedungen bereit haben. Vorteil SG Herzogsweiler-Durrweiler hieß es nach 102 Minuten, als Daniel Heggenberger das Spielgerät nach einem zu kurz abgewehrten Eckball aus der Drehung zum 4:3 unter die Latte schmetterte. Zu Beginn der zweiten Halbzeit der Verlängerung verpasste die Heimmannschaft mehrere gute Kontergelegenheiten, und das sollte sich rächen. Lukas Baur traf in der 117. Minute nochmals zum 4:4 und brachte den SV Felldorf damit ins Elfmeterschießen.

Dort aber bedeuteten die beiden Fehlschüsse von Christian Wilhelm und Thomas Baur den K.o., denn bei den Gastgebern verwandelten Matthias Maier, Simon Mäder, Patrick Stoll und Daniel Heggenberger alle ihre Versuche und die Finalteilnahme war perfekt. SG Herzogsweiler-Durrweiler: Michael Heinz, Nico Schoch, Daniel Heggenberger, Simon Mäder, Benjamin Joswig, Patrick Stoll, Dein Smajovic, Juvian Emagni (39. Erfan Yaghobian), Michael Züfle, Matthias Dieterle (88. Raphael Stoll), Matthias Maier. SV Felldorf: Alexander Noll (46. Chris Kramer), Samuel Gruber, Daniel Vidakovic, Karl Merz, Moritz Liss, Thomas Baur, Marian Jänke (45. Christian Wilhelm), Manuel Noll, Lucian Lohmüller, Jochen Dörr (62. Lukas Baur), Alexander Dreidt (73. Lucas Kelz). Schiedsrichter: Vincent Schöller; Assistenten: Kevin Fach, Johannes-Friedemann Scheibner.