Foto: Thomas Fritsch

Fußball: 6:1-Sieg gegen SG Herzogsweiler-Durrweiler. Erster Pokalsieg überhaupt.

SG Herzogsweiler-Durrweiler – SG Dornstetten 1:6 (0:2). Mit sieben Toren verwöhnt wurden am Donnerstag die mehr als 1000 Zuschauer beim Bezirkspokalfinale im Stadion des SV Baiersbronn. Erstmals trug sich die SG Dornstetten nach dem Kreisliga A1-Vergleich in die Siegerliste ein.

Bei allerbestem Fußballwetter kam die Begegnung nur schwer in die Gänge, die anfangs durch viele Unterbrechungen und eine frühe Verletzung von Kapitän Frederic Gall auf Seiten der SG Herzogsweiler-Durrweiler geprägt war. Die Mannschaft spielte einige Minuten in Unterzahl und musste dann doch einen Wechsel vornehmen.

Ob es daran lag, oder was auch immer die Beine der mit einigen angeschlagenen Spielern angetretenen SG Herzogsweiler-Durweiler lähmte: : richtig ins Spiel kam der A1-Tabellenzweite schon in den ersten 45 Minuten nicht. Die SG Dornstetten diktierte das Geschehen, ohne spielerisch voll zu überzeugen, zeigte sich aber im Spiel nach vorne effizient. "Zwei Chancen, zwei Tore", freute sich nach der Partie auch Trainer Elvedin Djekic, dass nach einem knapp von Dominik Benner neben den rechten Pfosten gesetzten Freistoß-Nachschuss die nächste Torannäherung die Führung brachte. Mit einem weiten Flugball überraschte Bastian Wennagel die nicht nur in dieser Szene unaufmerksame Abwehr des Gegners. Der erst kurzfristig für den beim Abschlusstraining verletzten Samuel Wairimu in die Startformation gerutschte Philipp Wasel hatte in der 16. Minute frei stehend keine Mühe per Kopf das 0:1 zu erzielen.

Auch in der Folge stand die SG Dornstetten im Mittelfeld deutlich besser gestaffelt, während der Kontrahent bei eigenem Ballbesitz das Leder oft durch Fehlpässe schnell wieder abgab. So hatte Dornstettens Torwart Lukas Betz einen ruhigen Nachmittag, während sein Gegenüber Michael Heinz in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit noch einmal das Leder aus dem Netz holen musste. Auf der linken Seite fand zuvor Dennis Schneider freie Bahn vor und erwischte den Ball gerade noch vor der Auslinie. Nach seiner Flanke hatte Karl Kling zunächst Glück, dass sein von Michael Züfle abgeblockter Schuss noch einmal vor seine Füße fiel. Dann aber zog er elegant zunächst an einem weiteren Abwehrspieler vorbei und lupfte das Leder zum 0:2 ins Netz.

Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich der Charakter des Spiels nicht. Die SG Herzogsweiler-Durrweiler blieb sehr harmlos, da Dein Smajovic und Juvian Tschemeni Emagni sich auch in den Zweikämpfen kaum einmal durchsetzen konnten. Mit zunehmender Spieldauer lockerte man zudem die Abwehr, was die SG Dornstetten vor allem über ihre linke Seite immer wieder zu guten Angriffen nutzte. Nach zwei Gelegenheiten von Karl Kling (60.) und Ercan Yaman (63.) sorgte in der 69. Minute der eingewechselte Ahmad Reza für die Entscheidung. Gegen die beiden nicht energisch genug zum Ball gehenden Nico Schoch und Daniel Heggenberger setzte er sich am Elfmeterpunkt durch und schoss zum 0:3 ein.

Die Entscheidung war gefallen, doch das Spiel hatte noch einen Höhepunkt aus Sicht der SG Dornstetten parat. An seiner alten Wirkungsstätte nahm nach 82 Minuten Rico Finkbéiner an der Strafraumgrenze Maß und setzte das Leder genau in das linken obere Tordreieck: ein Traumtor, das entsprechend enthusiastisch auf der Bank und bei den Fans gefeiert wurde.

Die Begegnung nahm jetzt doch noch einmal Fahrt auf, zumal auf beiden Seiten jetzt deutlich luftiger verteidigt wurde. Schon bald nach dem 0:4 entschied Patrick Stoll das Sprintduell gegen den beim Herauslaufen einen Moment zu lange zögernden Lukas Betz und spitzelte das Spielgerät am Dornsteter Keeper vorbei zum 1:4- ins verwaiste Tor.

Allerdings am Ende kein Anschluss-, sondern der Ehrentreffer, denn die SG Dornstetten schlug sogar noch zwei Mal zu. Einen Konter über die rechte Seite schloss zunächst Ahmad Reza mit seinem zweiten Tor des Tages zum 1:5 ab (87.).

Nicht ganz so glücklich sah in der Schlussminute Torwart Michael Heinz aus, der einen Schuss des erst wenige Minuten im Spiel befindlichen Timo Mattes über die Fingerspitzen zum 1:6 ins Netz rutschen ließ.

Danach pfiff der gute Schiedsrichter Markus Teufel, der mit der fairen Partie kaum Mühe hatte und mit drei Verwarnungen auskam, das Pokalfinale nicht mehr an.

Stimmen und Statistik

Trainerstimmen

Dein Smajovic/Michael Züfle (SG Herzogsweiler-Durrweiler): "Das hatten wir uns heute ganz anders vorgestellt. Wir sind von der ersten Minute an überhaupt nicht ins Spiel gekommen und haben zu keinem Zeitpunkt das umsetzen können, was wir geplant hatten. Vielleicht hatten wir uns sogar zu viel vorgenommen und wollten uns natürlich ganz anders präsentieren."

Elvedin Djekic (SG Dornstetten): "Vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir uns die Aufgabe doch schwieriger vorgestellt. Es hat sich heute in dem Spiel gezeigt, dass Ballbesitz doch sehr viel wert ist. Letztlich haben wir den Gegner müde gespielt, der immer hinter dem Ball herlaufen musste. Jetzt wird so richtig gefeiert, da ist mir die Meisterschaft erst einmal egal!"

Mannschaften

SG Herzogsweiler-Durrweiler: Michael Heinz, Benjamin Joswig (88. Maximilian Leib), Daniel Heggenberger, Simon Mäder, Johannes Hagenlocher, Patrick Stoll, Dein Smajovic, Frederic Gall (10. Nico Schoch), Juvian Tschemeni Emagni, Michael Züfle, Matthias Maier (46. Matthias Dieterle).

SG Dornstetten: Lukas Betz, Bastian Wennagel, Dominik Benner, Rico Finkbeiner, Martin Schmid (87. Daniel Wennagel), Karl Kling (61. Ahmad Reza), Max Schlei, Dennis Schneider, Philipp Wasel (84. Timo Mattes), Mathias Sager, Ercan Yaman (72. Philipp Kaupp).

Zuschauer: 1050 in Baiersbronn. Schiedsrichter: Markus Teufel (Salzstetten); Assistenten: Maximilian Oligschläger, Julian Kopp.

Tore: 0:1 (16.) P. Wasel, 0:2 (45.+2) K. Kling, 0:3/1:5 (69./87.) A. Reza, 0:4 (82.) R. Finkbeiner, 1:4 (85.) P. Stoll, 1:6 (90.) T. Mattes.