In Stuttgart wurden die ersten beiden Runden des WFV-Pokals ausgelost. Foto: WFV

WFV-Pokal: Vereine aus dem Kreis Calw ziehen schwere Lose. TSG Balingen kommt erneut zum VfL Nagold.

Das wird nicht einfach für die drei Vertreter aus dem Kreis Calw im WFV-Pokal: Mindestens aus der Landesliga kommen die Gegner in der ersten Runde. Die SF Gechingen könnten anschließend sogar auf einen Drittligisten treffen.

Déjà-vu im Reinhold-Fleckenstein-Stadion: Bereits in der Saison 2015/16 traf der VfL Nagold – damals noch Verbandsligist – in der ersten Runde des WFV-Pokals auf die TSG Balingen. Damals gelang den von Sven Hayer trainierten Nagoldern die Überraschung: Sie warfen den Oberligisten im Elfmeterschießen aus dem württembergischen Landespokal.

Die Erinnerungen an die TSG Balingen könnten im Reinhold-Fleckenstein-Stadion also besser kaum sein – vor allem mit der Aussicht auf einen erneuten Sieg. "Genau das macht ja den Reiz des Pokals aus: sich mit höherklassigen Mannschaften zu messen und auf eine Überraschung zu hoffen", sagt VfL-Fußball-Chef Ulrich Hamann, der aber keinen Hehl daraus macht, dass man als Landesligist als klarer Außenseiter in die Pokalpartie gehe: "Wir freuen uns auf ein gutes Vorbereitungsspiel, bei dem wir einmal nicht Favorit sind." Dennoch sieht Hamann durchaus die Chance, dem Oberligisten ein Bein zu stellen, denn: "Zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison gibt es noch die Möglichkeit, für eine Überraschung zu sorgen."

Solllte der VfL Nagold die erste Runde gegen die TSG Balingen überstehen, wartet in der zweiten Runde der Sieger aus der Begegnung zwischen Landesliga-Konkurrent Spvgg Holzgerlingen und der TSG Tübingen (Verbandsliga).

Ein Blick auf den möglichen Gegner in der zweiten Runde des WFV-Pokals lohnt sich in jedem Fall für die SF Gechingen, denn der Landesligist hat sozusagen den Hauptpreis gezogen: Sollten die Sportfreunde ihre Erstrundenpartie gegen den VfL Pfullingen (Verbandsliga) gewinnen, kommt in der zweiten Runde der VfR Aalen. Der Profiklub aus dem Ostalbkreis ist zusammen mit der SG Sonnenhof Großaspach einziger Drittligist im Wettbewerb.

Zunächst einmal richten die Gechinger das Augenmerk jedoch naturgemäß auf die erste Runde. "Es gibt sicherlich attraktivere Gegner als Pfullingen", lautete die erste Reaktion von Pressesprecher Gerald Kirchhoff gestern nach der Auslosung. Auf die Sportfreunde warte durch die vielen Neuzugängen und mit dem neuen Trainer Benjamin Maier ohnehin ein ungewisser Start in die Saison. Schwierig sei es da, den eigenen Leistungsstand schon beurteilen können, zumal Kirchhoff sagt: "Verbandsliga ist ein ganz anderes Kaliber. Aber man kann ja die Hoffnung haben, dass die auch noch nicht so gut eingespielt sind." Dass im Falle eines Sieges ein Profiverein nach Gechingen kommt, kommentiert der SFG-Pressesprecher derweil zurückhaltend: "Es wäre schon, mal in die zweite Runde einzuziehen."

Ob sie nach dem verlorenen Bezirkspokalfinale gegen den SV Bondorf überhaupt am WFV-Pokal teilnehmen dürfen, war hingegen bei der SG Neuweiler/Oberkollwangen bis zuletzt überhaupt nicht klar. Erst in der vergangenen Woche gab es grünes Licht für den Neu-Bezirksligisten. "Das war eine richtig schöne Überraschung", freut sich Trainer Thomas Carle, "wir sind froh, dass wir dabei sein dürfen."

Allerdings wird die erste Pokalrunde die SG Neuweiler/Oberkollwangen auch richtig fordern: Zu Gast sein wird Landesligist Young Boys Reutlingen. "Für uns ein sehr attraktives Los, weil das eine sehr attraktive Mannschaft ist, die nach oben will", sagt Carle, der nicht zuletzt darauf hofft, dass die Reutlinger seinen Spielern Anschauungsunterricht geben werden: "Für uns als Aufsteiger ist das ein tolles Spiel, bei dem meine Jungs einiges lernen können. Sie werden sehen, wie noch mal eine Liga höher gespielt wird."

Letztendlich betrachte der SG-Trainer das Pokalspiel als "geniale Trainingseinheit", zumal seine Mannschaft erst knapp drei Wochen vor dem Spiel – am 18. Juli – in die Saisonvorbereitung einsteigen wird. Die Young Boys hingegen befinden sich zu diesem Zeitpunkt längst im Trainingsbetrieb. Dennoch hat Carle auf dem Platz nichts zu verschenken: "Wenn man nicht daran glaubt, braucht man gar nicht erst zu spielen. Natürlich wollen wir nicht vermessen sein, aber als Außenseiter besteht doch eine Chance."

Sollte die SG Neuweiler/Oberkollwangen tatsächlich gegen die Young Boys bestehen, könnte es in der zweiten Runde eine Neuauflage des Bezirkspokalfinales geben: Die Carle-Elf trifft auf den Sieger der Partie SV Bondorf gegen SV Wittendorf.

Einfachere Lose zogen die anderen Vereine aus dem Bezirk Böblingen/Calw: Die SV Böblingen muss in der ersten Runde zum Bezirksligisten SV Villingendorf und bekommt es in der zweiten Runde mit Erzrivale VfL Sindelfingen zu tun, sollte dieser sich gegen die SG Dornstetten durchsetzen. Der GSV Maichingen muss zu Bezirksligist TB Kirchentellinsfurt und trifft im Falle eines Sieges anschließend auf die SG Herzogsweiler/Durrweiler oder den SV Zimmern. Der FC Gärtringen misst sich zunächst mit dem TSV Ofterdingen. Auf den Sieger wartet der VfB Bösingen II oder die Spvgg Freudenstadt.

Insgesamt treten 124 Mannschaften im WFV-Pokal an. Neben dem sportlichen Aspekt lockt auch das Geld: Bereits die Viertelfinalisten erhalten – gemessen am Verteilerschlüssel der zentralen Vermarktung der Medien- und Marketingrechte – ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro, die Halbfinalisten jeweils 5000 Euro und die Finalisten 20 000 Euro.

 Die erste Runde im WFV-Pokal findet am Wochenende 4./5. August statt.  Bereits am darauffolgenden Wochenende geht es mit der zweiten Runde weiter.

 Die genaue Terminierung der einzelnen Spiele wird der WFV noch bekannt geben.