Sein Heim-Comeback hatte sich der Nagolder Daniel Adis (vorne) anders vorgestellt. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesliga: VfL Nagold ist ohne seinen Torjäger in der Offensive zu harmlos / Aus den SF Gechingen ist ein Abstiegskandidat geworden

Die gute Nachricht: Der VfL Nagold bleibt trotz 2:2-Unentschieden gegen den TSV Ofterdingen weiter Landesliga-Tabellenführer. Die schlechte: die Konkurrenten SV Böblingen und SV Zimmern kommen immer näher.

Der VfL Nagold sah sich im heimischen Reinhold-Fleckenstein-Stadion einem Gegner ausgesetzt, der mit Leidenschaft auf hohem Niveau an die Aufgabe beim Spitzenreiter heran ging. "Die lassen bestimmt nicht locker", so der Eindruck von Peter von Gültlingen, als die Spieler des TSV Ofterdingen an ihm vorbei in Richtung Kabine marschierten. Der langjährige Spielleiter des VfL sollte Recht behalten: Der Aufsteiger übernahm nach Beginn der zweiten Halbzeit immer mehr die Initiative und zeigte keinen Respekt vor den großen Namen.

Der Ofterdinger Trainer Bernd Bauer merkte an: "Die meisten unserer Spieler kommen aus der Bezirks- und Kreisliga sowie der A-Jugend. Darum bin ich nicht davon ausgegangen, dass wir hier etwas mitnehmen." Die Leidenschaft, mit der Ofterdingen dagegen gehalten hatte, entlud sich nach dem Abpfiff in einer wahren Jubelorgie – und die war durchaus berechtigt.

Allerdings auch das Argument von VfL-Trainer Armin Redzepagic, der sagte. "Wir hätten das 3:1 machen müssen." Bei einem Blick auf die Art der Chancen wurde schnell klar, dass dem VfL Daniel Schachtschneider fehlte. Bis jetzt hat der ehemalige Oberliga-Kicker, der vor der Saison vom SSV Reutlingen zurück nach Nagold kam, zwei Spiele gefehlt. Beide endeten inentschieden.

Am Wochenende geht es für den VfL Nagold auf den engen Platz nach Wittendorf. Wieder ein ambitionierter Aufsteiger und vielleicht nochmals ohne Schachtschneider – da kann man durchaus wieder auf Unentschieden tippen. Die Folgen dürften dann jedoch überschaubar sein, denn die Verfolger SV Böblingen und SV Zimmern stehen sich direkt gegenüber.

Genau dort in Böblingen haben die SF Gechingen derweil ihre dritte Saisonniederlage kassiert. Mit 0:1 zwar denkbar knapp, aber die Punkte sind trotzdem weg – und die Situation hat sich dramatisch verschlechtert. Durch den 3:1-Sieg der Young Boys Reutlingen beim FC Holzhausen – ein echter Big Point für den Tabellenzehnten – und dem Punktgewinn des GSV Maichingen (1:1 bei der Spvgg Freudenstadt) ist aus dem gefühlt sicheren Mittelfeld-Team aus Gechingen ein Abstiegskandidat geworden. Die Plätze elf bis 13 weisen alle elf Punkte auf, die SFG stehen nur dank dem besseren Torverhältnis noch nicht auf einem Abstiegsplatz. Wenn man davon ausgeht, dass der FC Holzhausen und der SV 03 Tübingen die Qualität haben, um sich im zweiten Drittel der Saison ins Mittelfeld abzusetzen, dann kann es einem um die Schwarz-Weißen Angst und Bange werden.

"Wir machen jetzt erst mal ein paar Tage frei, um die Köpfe frei zu bekommen und die Verletzungen auszukurieren, und werden dann mit neuem Schwung zum Endspurt auf die Winterpause ansetzen", will SFG-Trainer Benjamin Maier die Pause bis zum Derby gegen den GSV Maichingen am 1. November nutzen.