Das knappe 1:0 ist trotzdem eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag. Foto: dpa

Europa-League-Qualifikation: Streich-Elf mit 1:0-Hinspielsieg gegen slowenischen Pokalsieger NK Domzale.

Der SC Freiburg hätte im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League für viel klarere Verhältnisse sorgen können. Gegen den slowenischen Außenseiter NK Domzale mühten sich die Breisgauer stattdessen zu einem 1:0 (1:0)-Erfolg.

Zwar hat der SC vor dem Rückspiel in Slowenien am nächsten Donnerstag nun eine gute Ausgangsposition zum Erreichen der Playoffs. Doch der mühsame Sieg hat Gründe:

DER TORHÜTER

Dejan Milic, Keeper und Kapitän des slowenischen Pokalsiegers, ließ den SC mitunter verzweifeln. Erst parierte er einen Elfmeter von Nils Petersen (24. Minute), später rettete er aus kurzer Distanz gegen den freistehenden Amir Abrashi (65.). Auch weitere gute Chancen vereitelte der Keeper.

VERLETZUNGSSORGEN UND EIN NEWCOMER

Wegen erheblicher Personalprobleme in der Abwehr kam SC-Neuzugang Philipp Lienhart gleich zu seinem Debüt. Der Ex-Spieler der 2. Mannschaft von Real Madrid machte seine Sache ordentlich - er und seine Nebenleute waren von den klar unterlegenen Gästen aber auch kaum gefordert worden.

SCHLECHTE CHANCENAUSWERTUNG:

Dazu sagt der Coach: "Torchancen hatten wir genug. Das wird sicher eine Aufgabe für die kommende Saison, dass der ein oder andere, der kein Stürmer ist, auch mal trifft. Weil wir da eine große Qualität verloren haben. Jetzt fahren wir nach Slowenien und freuen uns auf das Spiel."

KEINE EUROPAPOKAL-STIMMUNG:

Obwohl Domzale die ersten beiden Qualifikationsrunden bereits erfolgreich überstanden hatte, waren nur ganz wenige slowenische Fans in den Schwarzwald gereist. Rund 15 tapfere Anhänger fieberten auf der Tribüne mit ihrer Mannschaft.

Das wenig glanzvolle Comeback des SC Freiburg auf dem internationalen Parkett verdarb den Protagonisten bei weitem nicht die Lust auf die Europa League. "Wir haben Bock", sagte Torschütze Nils Petersen nach dem 1:0 (1:0) im Hinspiel. "Internationale Spiele, Flutlicht: das ist schön für jede Vita." Doch der Weg in die Gruppenphase des ersehnten Wettbewerbs ist für den Bundesliga-Siebten der Vorsaison noch weit.Im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde gegen Domzale mangelte es vor allem an der Chancenverwertung des Sport-Clubs.

Dennoch ist die Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Donnerstag in Slowenien ordentlich. Sollte sich die Mannschaft von Trainer Christian Streich auch dort durchsetzen, würde aber noch lange nicht die Gruppenphase warten. Vorher hätte sein Team sich noch in zwei weiteren Playoff-Spielen zu behaupten.

"Wir sind glücklich, dass wir zu Null gespielt haben", sagte Petersen. "Jetzt wäre es gut, wenn wir auswärts ein Tor schießen, was aber schwer genug wird." Gelegenheiten hatten er und seine Kollegen gegen einen über weite Strecken überforderten Gegner schon am Donnerstagabend gehabt. Petersen (24.) aber verschoss einen Foulelfmeter, Amir Abrashi scheiterte nach der Pause freistehend vor Gäste-Torwart Milic.

"Torchancen hatten wir sicherlich genug", sagte Streich. "Das wird sicherlich eine Aufgabe für die kommende Saison, dass der ein oder andere, der kein Stürmer ist, auch mal trifft." Denn in dem Bereich habe sein Team durch die Abgänge der Stammkräfte Vincenzo Grifo und Maximilian Philipp viel Qualität verloren.

Insgesamt waren die Freiburger zwar überlegen und hatten mehr Ballbesitz, es war ihnen aber auch anzusehen, dass sie erst seit dreieinhalb Wochen im Training sind. Domzale hingegen ist schon Ende Juni in die Europa-League-Qualifikation gestartet und hat mit den Ligaspielen bereits sechs Pflichtspiele hinter sich.

"Man sieht, dass sie schon im Rhythmus sind. Das war für uns in der frühen Phase der Vorbereitung ein Brocken", sagte Kapitän Mike Frantz. Sichtlich erschöpft und durchnässt vom Regen verließen er und seine Kollegen nach dem ersten Pflichtspiel der neuen Saison den Rasen des Schwarzwald-Stadions. Die Sehnsucht nach Europa trübte aber auch das Wetter nicht.

Er habe Lust "auf neun Spiele mehr bis Dezember", sagte Petersen und kündigte an: "Nächste Woche werden wir auch griffig sein."