Bundesliga: Streich stürzt und ist nach 0:1 gegen Schalke unter Druck. Jetzt auch noch Mike Frantz verletzt.

Selbst Trainer Christian Streich blieb vom Verletzungspech des SC Freiburg nicht verschont. Unfreiwillig rauschte ihm Janik Haberer nach einem gegnerischen Foul gleich zum Auftakt des 0:1 (0:0) gegen den FC Schalke 04 an der Seitenlinie in die Beine. Der Coach stürzte, immer wieder fasste er sich an die Schulter. Die eigenen Schmerzen waren für Streich jedoch angesichts des Abrutschens auf einen Abstiegsrang und der zunehmenden Personalsorgen zu vernachlässigen.

"Meine Schulter ist uninteressant, weil ich nicht kicken kann. Ich würde sie eintauschen, meine Schulter kaputt und zwei Spieler gesund", kommentierte der 52-Jährige frustriert und ging am Samstagabend davon aus, dass ihm nichts Ernsthaftes zugestoßen sei. Gedankenverloren spielte Streich dabei mit dem Statistikzettel. Mit finsterer Miene rollte er mit Zeigefinger und Daumen eine Ecke ein. Vor und zurück, vor und zurück.

Die "furchtbare" Punkte-Ausbeute mit acht Zählern, die nach elf Spieltagen Abstiegsrelegationsrang 16 bedeuten, setzte ihm ebenso zu wie der Ausfall von Mike Frantz. Nach dem Schock um den Kniescheibenbruch von Florian Niederlechner reihte sich der nächste Stammspieler in die Riege der Verletzten ein. Die beiden gesellten sich zu Manuel Gulde, Georg Niedermeier, Jonas Meffert, Vincent Sierro, Philipp Lienhart und Karim Guedé, die momentan allesamt nicht zur Verfügung stehen. Stürmer Niederlechner werden die Fans, die aufmunternd seinen Namen sangen und seine Rückennummer sieben hochhielten, wohl erst in der kommenden Saison wieder auf dem Rasen sehen. Bitter ist die lange Pause auch, weil die Abgänge der Offensivkräfte Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo bislang nicht kompensiert werden konnten.

Defensivspieler Frantz war nach rund einer Stunde mit bandagiertem Knie vom Feld gehumpelt. Streich sprach spontan von einem Innenbandriss und spekulierte über mehrere Wochen Pause. Eine genaue Diagnose soll am Montag vorliegen. "Es passiert viel zu viel im Moment. Es ist ziemlich massiv, was letzte Woche vorgefallen ist", klagte der Coach. Rot nach Videobeweis gegen Verteidiger Caglar Söyüncü vom 0:3 in Stuttgart hat er immer noch im Kopf.

Aus Sicht der Gastgeber passte es ins Bild, dass mit Daniel Caligiuri ein ehemaliger Freiburger den Siegtreffer mit einem abgefälschten Schuss erzielte (62.). Die Breisgauer mussten sich vorhalten lassen, Chancen nicht genutzt zu haben, auch wenn bei Nils Petersen und Bartosz Kapustka zweimal nur die Latte im Weg war. Und nach dem Gegentor nicht genügend Druck aufgebaut zu haben. "Es hätte vielleicht ein bisschen mehr nach vorn sein können", räumte Pascal Stenzel ein. Gäste-Trainer Domenico Tedesco befand, der SC habe "ein Super-Spiel abgeliefert".