Ausgelassen feierten die Spieler des SV Erlaheim den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Kara

Relegation: Spiele um die letzten Plätze in den Ligen. Sieger jubeln – Verlierer enttäuscht.

Die Würfel sind gefallen: Nach dem die letzten Relegationsspiele am Wochenende über die Bühne gegangen sind, ist die Saison nun offiziell beendet. Die finale Partien hatten es aber noch in sich.

So bejubelten am Freitagabend auf dem Truchtelfinger "Bol", die "Hausener Jungs" der TSG Margrethausen den Verbleib in der Kreisliga A1 dank eines glücklichen 2:1-Erfolgs gegen den TSV Geislingen. Denn der Siegtreffer von Kevin Schopfer fiel erst in der 90. Minute.

Für einen Akteur war die Partie besonders emotional: Margrethausens Spielertrainer Oliver Schweizer bestritt seine letzte Partie auf dem Rasen. "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Denn ich bin in den 27 Jahren meiner Karriere als Spieler noch nie abgestiegen", sagt der 30-Jährige, der nächste Saison bei der TSG nur noch am Spielfeldrand stehen wird. "Der Sieg war schon glücklich", bekennt Schweizer, "Aber wir wussten, dass es ein einiges Spiel werden wird. In der ersten Halbzeit hatten wir die besseren Chancen, in der zweiten Hälfte waren wir dann gar nicht richtig auf dem Platz. Geislingen war da klar besser, hat aber die Tore nicht gemacht. Und so hatten endlich mal in einem engen Spiel das Glück."

Tief enttäuscht waren die die Spieler aus Geislingen und ihr Trainer Patrick Stiller nach der unglücklichen Pleite. "Die Jungs haben gut gespielt, aber es verpasst, zum richtigen Zeitpunkt die Tore zu machen. Das war auch schon bei der 1:4-Niederlage gegen den FC Onstmettingen so", bilanziert die Geislinger Abteilungsleiterin Ulrike Goth, "In dieser Woche ist Sitzung, da werden wir alles noch einmal besprechen."

Spannung pur war auch im Relegationsspiel um den letzten Platz in der Kreisliga A2 zwischen dem FV Bisingen und dem FC Burladingen II angesagt. Der Vizemeister der Kreisliga B3 führte bereits mit 3:0, doch Bisingen kam durch einen Doppelpack noch einmal auf 2:3 heran, und Dramatik angesagt, ehe die Fehlstädter die knappe Führung über die Zeit brachten. "Burladingen II hat verdient gewonnen", zeigte sich der scheidende Bisinger Trainer Klaus Knily als fairer Verlierer, "Das war von uns spielerisch zu wenig, das reicht nicht. In der ersten Hälfte haben wir unsere Torchancen nicht gemacht, in der zweiten Halbzeit sind wir zu spät aufgewacht."

Gefeiert wurde dagegen beim Gegner. "Es war ein hochverdienter Sieg, da wir das Spiel nach dem 2:0 beherrscht haben. Da wir noch zwei Gegentore bekommen haben, war er allerdings auch ein bisschen glücklich. Es ist eine wahnsinnstolle Sache für den Verein, als B-Liga-Vizemeiter einen A-Ligist in der Relegation geschlagen zu haben Wir wollten defensiv erst einmal stabil stehen, was sehr gut geklappt hat", freute sich FC-Trainer Wilhelm Scheu.

Sogar in die Verlängerung ging das entscheidende Match zwischen dem TSV Benzingen und dem SV Erlaheim, in dem geklärt wurde, wer in der nächsten Saison in der Bezirksliga Zollern spielen wird. Zunächst A1-Vizemeister Erlaheim angesichts einer 3:1-Führung alle Trümpfe in der Hand. Doch Benzingen steckte nicht auf, und kam in der Schlussphase noch zum 3:3-Ausgleich. In der Verlängerung ließ dann aber Kevin Bosch mit seinem Treffer zum 4:3-Endstand die Eichberg-Kicker jubeln.

"So etwas habe ich noch nie erlebt. Normalerweise hätten wir schon in Durchgang eins alles klar machen, haben dies jedoch verpasst. Am Ende bin ich überglücklich, dass wir es geschafft haben. Das ist der schönste Moment meiner Karriere", freute sich Erlaheims Spielertrainer Rico Müller. Sein Pendant auf Benzinger Seite, Stefan Bach, der sein letztes Spiel für den TSV bestritt, war tief enttäuscht: "Wir hatten zwar Glück, dass wir nach der ersten Hälfte überhaupt noch im Spiel waren. Aber am Ende ist es immer bitter, wenn man kurz vor Schluss verliert."