Nach der Pflicht in Rottenburg folgt für Tim Wissmann und den FC Holzhausen die Kür. Foto: Riel

Relegation: Mannschaft vor erstem Relegationsspiel gegen FC Heiningen gut aufgestellt.

1. FC Heiningen – FC Holzhausen (Mittwoch, 18 Uhr, Lautertalstadion Donzdorf). Der FC Rottenburg war trotz des bereits sicheren Abstiegs der erwartet starke Gegner für den FC Holzhausen am letzten Spieltag der Landesliga. Abgehakt, denn jetzt wartet schon am Mittwoch auf den Vizemeister der erste Teil der Relegation zur Verbandsliga.

Als Rottenburgs Sportlicher Leiter Martin Haug vor dem Spiel gegen Holzhausen meinte, dass man auf keinen Fall gewillt ist, irgend etwas herzuschenken, wusste Trainer Onur Hepkeskin, dass noch mal alles abgerufen werden müsse, um Platz zwei vor allem aus eigener Hand sicher zu haben.

Positiv auf Seiten der Gäste wirkte sich dabei zum einen aus, dass in der Aufstellung plötzlich zwei Namen auftauchten, mit deren Einsatz von Beginn an weder Trainer Onur Hepkeskin noch Co-Trainer Patrick Bialas im Vorfeld gerechnet hatten. Im Startaufgebot standen Ugur Akbaba und Ilie Iordache. Und beide Spieler funktionierten von Beginn an, harmonierten zusammen auch mit dem starken Marc Wissmann und dem späteren Doppeltorschützen Marco Sumser. Hielten die Rottenburger anfangs noch recht solide dagegen, drückten die Gäste ihrem Gegner immer mehr ihr Spiel auf und schon bald war es nur noch eine Frage der Zeit, wann der erste Treffer fallen würde. Und es kamen ja dann auch zwei.

Die zweite Überraschung war die pickepackevolle Ersatzbank, die man so selten bei Holzhausen gesehen hatte. Mit Kevin Grepo, Ovidiu-Marcel Gaber, Roman Rieger, Philipp Münch und Sven Schwalber hatten gleich sechs Spieler dort Platz genommen. Außer dem abwanderungswilligen Ersatztorwart Grepo, Philipp Münch und Patrick Bialas, der meinte, dass er das Gefühl habe, seine Wade hätte komplett zugemacht und auch die Achillessehne fühle sich nicht gut an, durften die restlichen Spieler dann auch ran. Bei Akbaba reichte es am Ende nur für 66 Minuten, für ihn war Schwalber aber mindestens ein adäquater Ersatz.

Dass in der Offensive viel zusammenlief hatte aber vor allem einen wichtigen Grund: die bestens funktionierende Abwehr. "Sie hat Sicherheit ausgestrahlt", sagte Onur Hepkeskin nach dem Spiel und war voll des Lobes etwa für Raphael Ruf, an dem kein Vorbeikommen war. Einen Sahnetag erwischte zudem Innenverteidiger Roland Hoch, der den Ball sicher behauptete und auch Impulse nach vorne setzte, wenn er sogar nicht gleich mit auf dem Weg zum gegnerischen Sechzehner war und hernach wieder nach hinten eilte. Dort scheute er die Zweikämpfe nicht und zog auch eine Gelbe Karte nach einem Foul gegen Luca Alfonzo, der sonst durchgewesen wäre. Sein Temperament zügeln und beherrschen am heutigen Mittwochabend gegen den 1. FC Heiningen sollte auch Marco Sumser, der sich mit dem Rottenburger Oliver Braun fast über das komplette Spiel beharkte, nicht immer zum Gefallen des Schiedsrichters.

Legt die Mannschaft die gleiche geschlossene Leistung an den Tag wie zuletzt, ist dem FC Holzhausen in der anstehenden Relegationsrunde viel zuzutrauen. Dort wartet heute aber mit dem Zweitplatzierten aus der Landesliga 2 ein schwerer Gegner. Mit 62 Punkten fehlten der Mannschaft von Trainer Denis Egger, der heute auf Innenverteidiger Tobias Rössler verzichten muss, nur drei Punkte auf Spitzenreiter und WFV-Pokalsieger Dorfmerkingen, . Heiningen erzielte mit 79 Treffern die meisten Tore in der Saison. Ihr Torjäger Nelson Gaberiel Correa Santa Cruz traf 13 Mal. Vorteil FC Holzhausen, brachte es Marco Sumser doch auf 17 Tore. Heiningen hat die letzten drei Spiele in Folge gewonnen, dabei auch den Ligaprimus geschlagen, und wollen den direkten Wiederaufstieg in die Verbandsliga realisieren.

In der Saison 2015/16 stand Heiningen in der Abschlusstabelle mit 33 Punkten vor dem SV Böblingen (30) und dem VfL Nagold (18) auf dem 13. und damit ersten direkten Abstiegsplatz. Aufgestiegen war man zuvor als Meister, nachdem man eine Saison davor nach einem Auftaktsieg gegen den SV Zimmern in der Verbandsliga-Relegation an Rot-Weiß Weiler gescheitert war.