Einer der vielen angeschlagenen Spieler: Bad Dürrheims Nico Tadic (links) – hier gegen Kehls Arber Paqarizi – kommt nicht richtig in die Gänge. Foto: Morat Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsliga: FC Bad Dürrheim kriecht noch auf dem Zahnfleisch daher

"Der Freiburger FC war uns in allen Belangen überlegen und hat teilweise Katz und Maus mit uns gespielt", fasste Bad Dürrheims Trainer Reiner Scheu die Partie beim Freiburger FC zusammen – allerdings war dies vor ein paar Monaten – genauer am 6. Mai. Bereits in der Vorsaison gingen die Kurstädter mit 2:6 beim FFC unter.

Seither ist zwar viel Wasser die Stille Musel in der Kur-stadt hinuntergeflossen, aber viel geändert hat sich nicht. Auch in dieser Saison haben die Bad Dürrheimer mit vier Toren Unterschied in Freiburg verloren – mit 1:5.

Dabei lief es bis kurz vor der Pause gar nicht schlecht für die Elf von Reiner Scheu. Dimitri Bärwald brachte die Gäste mit 1:0 in Führung. Dann drehten die Freiburger auf – und binnen drei Minuten die Partie. Äußerst unglücklich fiel in der Nachspielzeit der ersten Hälfte der Ausgleich nach einem Pfostenschuss. "Wir haben eine ordentliche erste Halbzeit gespielt" betonte Alexander Thumer, der stellvertretende Vorsitzende des FC Bad Dürrheim, nach dem Spiel. Auch Scheu lobte die Leistung seiner Mannschaft im ersten Durchgang.

Doch im zweiten Spielabschnitt waren die Kurstadt-Kicker nur noch ein Spielball der Freiburger. Besonders die in der Halbzeit eingewechselten Nasser Gandi und Amza Ourotagba waren sichtlich überfordert. Was wohl auch stark daran lag, dass sie seit Wochen nicht mit der Mannschaft trainieren konnten.

Angeschlagen ins Spiel gingen Nico Tadic, der wegen einer Grippe zuletzt kaum trainieren konnte, sowie Ante Terzic, der sich am Donnerstag einen Finger der rechten Hand gebrochen hatte – und noch nicht fit genug ist. Somit dezimiert sich das Team der "letzten Mohikaner", wie Scheu die noch zur Verfügung stehenden Akteure nennt, noch mehr.

Nun ist der Coach als Psychologe gefordert. Er muss in sein Team hineinhören, um eventuell aufkommende Unzufriedenheit im Keim zu ersticken. Fehlende Fitness, fehlende Stabilität, fehlende mannschaftliche Geschlossenheit, fehlende Qualität und schließlich fehlende Spieler wie Mustafa Akgün, Jonas Schwer oder Sheriff Bah: Das sind einfach zu viele Baustellen, mit denen das Team derzeit zu kämpfen hat.

Schon zu Beginn der Saison kommt der FC Bad Dürrheim also auf dem Zahnfleisch daher krochen. Doch bereits am Samstag wartet beim Heimspiel gegen den SV Endingen die nächste schwierige Aufgabe auf die dezimierten Kurstädter. Viel Zeit, um sich zu regenerieren, bleibt dem Team also nicht.