Fußball: Uli Fischer setzt Messlatte beim FV 08 Rottweil hoch an / SG Aichhalden/Rötenberg bricht Bann

Neben Tabellenführer VfL Mühlheim ist nur noch FV 08 Rottweil in der Bezirksliga ohne Niederlage. Der von Uli Fischer trainierte FV08 hat zwar vier Punkte Rückstand zum Spitzenreiter, machte sich aber mit einem 4:0 gegen den SV Gosheim als ernsthafter Verfolger bemerkbar.

Ausgerechnet als Fischer im Urlaub weilte, leistete sich seine Mannschaft Punkteinbußen durch drei Unentschieden, so dass sich der VfL Mühlheim zu diesem frühen Zeitpunkt schon etwas absetzen konnte. Beim Heimsieg gegen den SV Gosheim war aber wieder die klare Handschrift des Chefcoachs zu erkennen. Obwohl die Partie auf dem kleinen Nebenplatz des Stadions ausgetragen wurde, lieferte der FV Rottweil eine ansprechende Leistung ab.

Die ersatzgeschwächten Gäste vom Heuberg spielten zwar lange gefällig mit, doch in der Chancenverwertung hatte der Gastgeber die entscheidenden Vorteile. Neben dem klaren Resultat zeigte sich Uli Fischer vor allem auch damit zufrieden, dass seine Mannschaft spielerisch überzeugte. "Da war wieder Spielkultur zu erkennen, auch wenn es gehen einen tiefstehenden Gegner schwierig war. Gosheim hat lange erst ab der Mittellinie attackiert", erkannte Fischer und fügte an: "Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir zu wenig Lösungen gefunden."

Neben dem unermüdlich rackernden Kapitän Simon Kläger sorgte auch Sascha Mauch für eine deutliche Belebung des FV08-Spiels. Immer wieder zog Mauch zwei oder drei gegnerische Spieler auf sich, was wiederum für Lücken und Freiräume bei den Gastgebern sorgte. Nach Rückkehr aus dem Urlaub hatte Mauch in Schwenningen seinen ersten Einsatz, wo der FV08 2:1 gegen den BSV gewann. "Schon da hatte er vier Hundertprozentige ausgelassen, als er allein auf den Torhüter zulief, merkte man natürlich, wenn die Jungs weg waren. Aber diesmal war es wieder ordentlich, auch wenn es noch besser geht, was auch auf Kevin Garcia zutrifft", setzt Fischer die Messlatte hoch an. Denn es sei klar, der Abstand zum VfL Mühlheim dürfe nicht größer werden. "Wenn wir vorne mitmischen wollen, müssen wir immer wieder nachlegen und hoffen, dass auch Mühlheim mal Punkte lässt, sonst kommen wir da nicht ran", beschreibt der FV08-Trainer die Lage.

Ausfälle für Federle keine Entschuldigung

Der SV Gosheim zählte in der vergangenen Spielzeit fast zwei Drittel der Saison zur Spitzengruppe, hatte sogar Chancen auf Platz zwei. Doch der Negativtrend, der im Endspurt einsetzte, findet auch in dieser Saison seine Fortsetzung. "Klar, fehlen bei uns Spieler durch Verletzungen, fallen zum Teil langfristig aus. Aber das allein ist auch keine Entschuldigung", will dies Markus Federle jedoch nicht als Alibi für den aktuell schlechten Lauf gelten lassen. Die personelle Situation spitzt sich sogar noch weiter zu, "da uns in den nächsten Wochen auch zwei Spieler aus geschäftlichen und privaten Gründen fehlen werden", heißt es, noch enger zusammenzurücken.

Insgesamt sah der Trainer des SV Gosheim kein so schlechtes Spiel seiner Mannschaft, war mit der Leistung sogar zufrieden. Dass es mit 0:4 doch noch ein zu deutliches Resultat wurde, führt Federle auf "individuelle Fehler zurück, als wir nach dem 0:2 was riskieren mussten." Letztlich entscheiden "Kleinigkeiten". "Geht der Elfmeter rein, wird es ein anderes Spiel. Ebenso wäre unsere Situation eine andere, bessere, wenn wir in Lauterbach nach der Führung zur Halbzeit auch gewinnen", bewahrt Federle die Ruhe und sagt: "Am siebten Spieltag ist noch niemand abgestiegen". In Rottweil war allerdings auffallend, dass sich die SVG-Akteure gerade in der Schlussphase zu sehr an den Entscheidungen des nicht immer souveränen Schiedsrichters aufrieben, was zu Lasten der Konzentration auf das Spiel ging. Trotz einer optischen Überlegenheit war es einfach nicht zwingend, was der SG Gosheim im Angriff zustande brachte. Und wie es ein Anhänger des SVG treffend formulierte, "die Tabelle lügt nicht", müsse man die Fehler bei sich suchen. 9:17 lautet das Torverhältnis. Allein bei den drei Niederlagen in Folge kassierte man zehn Gegentreffer.

Nun ist auch bei der SG Aichhalden/Rötenberg der Bann gebrochen. Beim 3:2 gegen die SG Böhringen/Dietingen feierte das Team von Trainer Matthias Bantle den ersten Saisonsieg, was nicht nur bei ihm für große Erleichterung sorgte.

Negativserie mit Heimsieg beendet

Und damit bestätigte sich: "Ein Sieg und wir sind wieder dran", so Bantle, Trotz der bestehende Negativserie wurde Wille endlich belohnt, als Abwehrorganisator Nicolai Brucker in der Nachspielzeit den "Dreier" perfekt machte. Lediglich fünf Punkte liegen zwischen den Mannschaften von Rang neun bis 16. Da kommt Spannung auf und sicher sein darf sich da niemand.

Unten eingenistet hat sich auch der SV Villingendorf, was aufgrund des Potenzials in der Mannschaft von Trainer Thiemo Martin überrascht. Die 1:3-Niederlage in Wellendingen wäre aufgrund der Tormöglichkeiten durchaus vermeidbar gewesen, machte aber auch deutlich, dass man in dieser Situation den Kampf annehmen muss. Der SCW machte dies vor und wurde belohnt.

Knackpunkt der Partie dabei sicherlich, als Heiko Angst, Keeper des Aufsteigers, seiner Mannschaft die 2:0-Führung in die Pause rettete, er den Strafstoß von Denis Kimmich vereitelte. Während der Sportclub mit 13 Zählern einen geradezu idealen Auftakt in die Bezirksliga vorweist, man damit ohne Druck die kommenden Aufgaben angehen kann, steht der SV Villingendorf bei der SG Aichhalden/Rötenberg vor einer Richtungsweisenden Partie.