Die beste Chance der SF Gechingen in der ersten Halbzeit vergab der Bothner-Ersatz Pascal Buyer (links). Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesliga: FC Holzhausen ohne Marco Sumser in Gechingen nicht durchschlagskräftig.

In diese Ecke wollte sich Holzhausens Trainer Onur Hepkeskin nach dem 0:0 bei den SF Gechingen nicht drängen lassen. "Wir die Remiskönige der Liga? Da sollten wir uns keinen Druck aufkommen lassen. Der erste Sieg der Rückrunde wird schon noch kommen."

Dass es nicht schon in Gechingen soweit war, ist dabei nicht nur der bisweilen reichlich umständlichen Spielweise der Gäste zuzuschreiben, die auch nach Ansicht ihres Trainers oft die komplizierte Lösung statt eines einfachen, öffnenden Passes suchten. Vor allem in der ersten Halbzeit ging trotz einer sehr offensiv aufgestellten Formation mit den zumeist in der gegnerischen Hälfte aufgestellten beiden Wissmann-Brüdern, Ugur Akbaba, Spielmacher Ilie Iordache und Clayton Zwetsch nur wenig Konstruktives in Richtung des Gechinger Tores.

Dies war aber auch der Tatsache geschuldet, dass die sehr gut arbeitende Vierer-Abwehrkette der Gastgeber sehr hoch aufgestellt war und davor die beiden Sechser Florian Gehring und Kevin Kielwein in der zentrale gute Abfangarbeit lieferten. Da waren die Räume schon sehr eng, und gegen die zumeist hoch gewachsenen und körperlich stabilen Gechinger Abwehrrecken wurde vor allem der an einer Grippe erkrankte Marco Sumser mit seinen kämpferischen Fähigkeiten doch arg vermisst.

Vor allem mit hohen Bällen war der soliden SF-Abwehr so kaum beizukommen, und weil die flachen Zuspiele oft ihren Adressaten nicht fanden, waren Torchancen der Gäste Mangelware. Gechingens Trainer Jens-Uwe Zierer machte nach dem Spiel auch keinen Hehl daraus, dass nach der 0:6-Hinspielpleite in Holzhausen das erste Augenmerk auf die Defensivarbeit gerichtet war. "Auch wenn man gegen solche Spieler wie ilie Iordache nicht alles verhindern kann, haben wir es heute richtig gut gemacht", analysierte Zierer, "wir waren immer da, wenn es gezählt hat."Verbesserungspotenzial sah Zierer noch beim eigenen Spiel nach vorne: "Einige im Ansatz viel versprechende Konter haben wir nicht richtig zu Ende gespielt".

Dabei wollte er das Fehlen des nach seinem Platzverweis in der Schlussminute der Begegnung in Schwenningen wegen groben Foulspiels für vier Wochen gesperrten Torjägers Bastian Bothner nicht als Entschuldigung ins Feld führen. "Natürlich fehlt uns Bastian mit seinen Toren, aber läuferisch kann er durch Pascal Buyer sicherlich gleichwertig ersetzt werden." Der hatte allerdings in der 34. Minute eine Großchance zum 1:0, die ein Goalgetter vom Schlage des in der Saison bisher zehn Mal erfolgreichen Bastian Bothner vielleicht genutzt hätte.

Dass der Gechinger Trainer mit dem Remis deutlich zufriedener war als sein Gegenüber Onur Hepkeskin, war jedoch deutlich zu spüren und ist angesichts der Entwicklung des Aufsteigers im Verlauf der Saison auch nachvollziehbar. "In der Vorrunde haben wir die Gegner noch nicht gekannt, jetzt kennen wir sie besser", meinte Jens-Uwe Zierer, der stolz auf eine Erfolgsserie und den Sprung auf Platz acht sein kann.

Auf die "Null" wird dagegen Onur Hepkeskin vor dem Heimspiel gegen den GSV Maichingen aufbauen und darauf hoffen, dass Marco Sumser wieder in den Kader zurückkehren kann. Auf der Bank saß nach seinem Neuseeland-Trip bereits Roland Hoch als Abwehr-Alternative. Von den beiden nach der Halbzeit eingewechselten Flügelspielern machte der bisweilen aber noch etwas übereifrig wirkende Marc Hohnwald den besseren Eindruck gegenüber Philipp Münch, der unglücklich agierte.