Die Nagolder (dunkle Trikots) wollten sich nicht unbedingt mit einer 0:2-Heimniederlage gegen den GSV Maichingen aus der Saison verabschieden. Foto: Kraushaar

Landesliga: Beim VfL Nagold und bei den SF Gechingen haben sich eigene Jugendspieler Stammplätze erkämpft.

An Komplimenten hat es den Nagolder Landesliga-Fußballern nicht gefehlt. "Spielerisch ist das die beste Mannschaft in der Liga", hatte nicht nur der Maichinger Trainer Sven Hayer ein Lob für sein ehemaliges Team übrig.

Auch was die Zahl der Gegentore betrifft, mit 29 "Einschlägen" verfügt das VfL-Team über die beste Defensivabteilung der Liga. Doch spielerische Klasse und eine sattelfeste Abwehr haben für die Mannschaft des scheidenden Trainers Thomas Schwarz nicht für einen Spitzenplatz ausgereicht – am Ende wurde es Rang fünf.

Der Wurm steckt im Sturm. Der Aufwand, den die Offensive der Nagolder für die lediglich 46 Treffer betreiben musste, stand im keinen Verhältnis zu der Anzahl der Torchancen.

Das lässt sich unschwer auch an den Torschützen ablesen. Treffsicherster Nagolder mit elf Toren war der junge Daniel Atis, der in der Torjägerstatistik auf Rang 15 geführt wird. Mit acht Treffern folgt Luka Kravoscanec auf Rang 21.

Dass es Thomas Schwarz gelungen ist, um das Gerippe Schaschko, Asch, Quiskamp, Rebmann immer wieder in unterschiedlichen Besetzungen eine spielstarke Msannschaft auf den Platz zu schicken, zeichnet den Trainer aus. Christoph Ormos hat sich an der Seite von Marco Quiskamp zu einer festen Größe entwickelt. Daniel Atis wurde Stammspieler, Sanyang Bubacarr erntete in seinen Spielen als Torhüter allseits Respekt.

Immerhin, die Nagolder haben den Ausstieg von Hauptsponsor Reinhold Fleckenstein offensichtlich recht gut verdaut.

Respekt, den verdienten sich die Sportfreunde Gechingen auf der ganzen Linie. Einmal mehr bewahrheitete sich die These, dass Mannschaften, die von Jens-Uwe Zierer trainiert werden, fit sind. Der Aufsteiger kam nach einer gewissen Eingewöhnungszeit vor allem über seine Laufleistung in der Landesliga an.

"Wir mussten im taktischen Bereich im Eiltempo dazulernen", blickt Abteilungschef Stephan Funk auf die Anfänge zurück und hatte dabei in erster Linie das Spiel beim FC Rottenburg im Auge. "Da haben wir richtig Lehrgeld bezahlt, aber die Schlüsse daraus sind bei der Mannschaft auch angekommen."

Patrick Philipp, Heiko Schmidt und Dennis Özkan hatten danach die ihnen zugedachten Stammplätze erst einmal verloren, andere Akteure wie David Weinhardt, Kai Becker, Kevin Kielwein, Domenico Pellino oder Pascal Buyer sich zu echten Alternativen entwickelt.

Nur ganz mutige hätten vor einem Jahr den SF Gechingen eine Landesliga-Mittelfeldreihe mit Florian Gehring, David Weinhardt, Kevin Kielwein und Kai Becker prognostiziert. Die Torbilanz von 44:45 Treffern ist jedoch kein Ruhekissen. Vorne ist der Aufwand um zum Abschluss zu kommen, deutlich zu hoch. Hinten hat es anfänglich noch zu viel gescheppert.

Dennoch haben beide Kreisvertreter unter dem Strich ihr Soll in der Landesliga erfüllt. Dass es in den Kadern insgesamt stimmt, lässt sich auch an den Abgängen festmachen. Nach derzeitigem Stand bleiben beide Teams bis auf wenige Ausnahmen zusammen.

Die größten Veränderungen werden jeweils an den Außenlinien sichtbar werden. Benni Maier wird Trainer bei den Sportfreunden Gechingen, Armin Redzepagic beim VfL Nagold. Die Fußstapfen, die ihnen ihre jeweiligen Vorgänger Jens-Uwe Zierer und Thomas Schwarz hinterlassen haben, sind recht groß.