Der SV Villingendorf konnte trotz Überzahl in manchen Situationen keine Lösungen zu seinen Gunsten finden und musst sich in Zimmern geschlagen geben. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: VfL Mühlheim ohne Erbarmen. Fairplay: SVB-Coach Ratke rettet Stefan Egeler.

Deftig erwischt hat es die SG Böhringen/Dietingen, die an der Donau beim 0:9 gegen den VfL Mühlheim regelrecht unterging. Nach der "Notbremse" gab es kein Halten mehr. In Unterzahl konnte die Spielgemeinschaft dem hohen Tempo der Gastgeber nicht folgen. Die zwangläufigen Lücken nutzte der VfL Mühlheim gnadenlos aus und machte dabei auch deutlich, dass man ganz vorn in der Tabelle mitmischen will.

An einem "Zaubertrank" sei es nicht gelegen, dass seine Jungs derart zur Hochform aufgelaufen seien, meinte Trainer Andy Probst mit einem Schmunzeln. "Es waren am Wochenende seit langem mal wieder fast alle an Bord, außer Lukas Kalmbach – ein verdammt guter und wichtiger Sechser – der seit dem Spiel in Rottweil verletzt ist, sowie unser Flügelflitzer Hendrik Hilzinger, der noch kein einziges Spiel diese Runde gemacht hat", erklärte der VfL-Coach. Und Probst nahm es erfreut zur Kenntnis, wie entschlossen seine Mannschaft bis zur letzten Minute Vollgas gegeben habe.

Mit Blick auf das Restprogramm vor der Winterpause sagt der VfL-Trainer: "Wir haben noch vier Spiele dieses Jahr, davon wollen wir jedes Spiel gewinnen, aber das wollen die Gegner auch. Mit Villingendorf nächste Woche wartet ein Riesen Brocken auf uns, aber darauf freue ich mich. Ich hoffe einfach, dass der Vorsprung von Seedorf und Rottweil nicht größer wird bis zur Rückrunde, obwohl man sagen muss, dass die Seedorfer eine beeindruckende Hinrunde spielen! Ich würde Gosheim und Villingendorf nicht abschreiben, die sind auch ganz gefährlich und schwer einzuschätzen."

Erleichterung beim SV Gosheim, der nach zwei Niederlagen wieder einen Sieg einfuhr, sich damit weiter in der Spitzengruppe behauptet. "Auffälligster" Akteur beim 2:1 in Rötenberg war dabei Patrick Decker, der innerhalb von drei Minuten zwei Treffer erzielte. Sein Eigentor zum 1:1 der SG Aichhalden/Rötenberg schüttelte Decker allerdings umgehend ab und brachte den SVG beim 2:1 wieder in Front. Passend zur Herbststimmung ging es dabei auch äußerst "farbenprächtig" zu. Der Schiedsrichter verteilte an die Gastgeber sieben Gelbe Karten, plus einmal Gelb-Rot, sowie vier Gelbe an die Gäste.

Dass Stammkeeper Heiko Friederichs damit ausgerechnet im so wichtigen Spiel beim SV Seitingen-Oberflacht pausieren muss, könnte SG-Trainer Matthias Bantle etwas Kopfzerbrechen bereiten. Nach nur einem Sieg aus den vergangenen vier Spielen rutschte die Spielgemeinschaft dicht an die Abstiegszone, was man schnellstens wieder korrigieren will.

Dass der SV Zimmern II zuhause nicht zu unterschätzen ist, hatte wohl der SV Villingendorf nicht bedacht und sich eine durchaus vermeidbare 1:2-Niederlage eingefangen. Das Team von SVZ-Trainer Kreschnik Hajredini nahm schon der SpVgg Schramberg sowie dem SV Gosheim einen Zähler ab. Während der Aufsteiger sich damit über Wasser hält, büßte die Mannschaft von SVV-Coach Thiemo Martin wertvollen Boden ein, um in der Spitzengruppe bleiben zu können.

Die SpVgg Bochingen bremste den auswärts starken SV Bubsheim aus, denn beim Aufsteiger vom Heuberg weiß man nie so recht, was abgeht, muss man mit allem rechnen. Fast hätte jedoch Schiedsrichter Michael Steimle aus Horb auch Stefan Egeler ausgebremst. Der zeigte dem Bochinger in der 75. Minute die Rote Karte, wollte gehört haben, dass Egeler SVB-Spielertrainer Paul Ratke beleidigte, ihn als Depp titulierte.

Der Schiri zückte die Rote Karte, worauf Ratke zum Unparteiischen ging, um die Situation zu klären: "Ein Zuschauer hat das Schimpfwort benutzt, nicht Stefan Egeler." Darauf nahm Schiedsrichter Steimle die Rote Karte wieder zurück, so dass Egeler weiter spielen durfte. Fairplay, wie es im Sport selbstverständlich sein sollte.