Fünf Gegentore am Samstagnachmittag beim Aufsteiger in Ilshofen: So hatte sich der Nagolder Thomas Schwarz die Reise ins Hohenlohische gewiss nicht vorgestellt. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Schlusslicht VfL Nagold bei 0:5-Niederlage in Ilshofen ohne Chance.

TSV Ilshofen – VfL Nagold 5:0 (3:0). Spitzenmannschaften der Verbandsliga sind ganz offensichtlich Gift für den VfL Nagold – und dessen Torbilanz.

Beim Tabellenvierten TSV Ilshofen kassierten die Fußballer von Trainer Thomas Schwarz am Samstagnachmittag nicht nur die dritte Niederlage in Folge, mit dem 0:5 erhöhte sich auch die Zahl der Gegentore auf einen Schnitt von vier Treffern pro Spiel.

Das freut vor allem die Gegner, die das Schlusslicht der Liga inzwischen als eine Art Selbstbedienungsladen sehen, Frei nach dem Motto "Wer hat noch nicht, wer will noch mal?" laben sich die gegnerischen Sturmreihen am mangelhaften Abwehrverhalten der Nagolder.

Im hohenlohischen Ilshofen war von den guten Vorsätzen beim Tabellenletzten nichts zu sehen. Im Gegenteil, Thomas Schwarz erlebte eine rabenschwarze halbe Stunde in der er sich vergeblich bemühte, von außen so etwas wie in Richtung Ordnung in seinem Team zu aktivieren.

Bei den ersten drei Gegentoren standen die Ilshofener Stürmer jeweils völlig frei. Das 1:0 (8.) fiel nach einer Rechtsflanke, bei der Benjamin Kurz bewusst an den kurzen Pfosten ging und nur noch einzunicken brauchte. Beim 2:0 (10.) hatte VfL-Schlussmann Fabian Bartels erneut gegen den schnellen Kurz das Nachsehen.

Der Bezirksligatorhüter, der den leicht angeschlagenen Kevin Fritz vertrat, war jedoch in der Anfangsphase genauso mit sich selbst beschäftigt, wie die ganze Mannschaft. Nach einer Viertelstunde dann ein Freistoß mit Ansage: Die Nagolder waren wieder zu weit vom Gegenspieler weg, und Demir Volkan bedankte sich frei vor Bartels mit dem 3:0 Thomas Schwarz: "Den hätte man ein paar Klassen tiefer besser verteidigt."

Die Partie war gelaufen. In der Folge hatten die Nagolder Glück, dass es nicht noch schlimmer gekommen ist. Lattentreffer, Abseitstor und weitere Top-Chancen hätten locker auch zu sechs oder sieben Treffer führen können.

Nach einer halben Stunde schraubten die Gastgeber ihr Engagement zurück, im gleichen Umfang kamen die Gäste jetzt besser ins Spiel. Jetzt klappte die Abseitsfalle, das VfL-Mittelfeld stand defensiv besser.

Nach dem Seitenwechsel plätscherte die Partie ohne wirklich große Höhepunkte dahin. Thomas Schwarz hatte schon vor der Pause Max Lampl durch Edmond Cakaj (41.) ersetzt. Beim Gastgeber ging Spielertrainer Ralf Kettemann nach gut einer Stunde vom Feld, auf diesem tat sich ohnehin nur noch wenig Erwärmendes – bis zur Schlussphase.

In der 76. Minute traf Michele Varallo zum 4:0, davor hatte Michael Nebert und Tilo Renz eine dicke Doppelchance (72.), bei der TSV-Torhüter Jürgen Groß sein ganzes Können aufbieten musste. Den Schlusspunkt setzte erneut der eingewechselte Michele Varallo mit dem 5:0 in der 89. Minute.

Trainerstimmen:

Ralf Kettemann, TSV Ilshofen: "Auch wenn unser Platz relativ breit ist, so viel Freiräume wie diesmal gegen den VfL Nagold bekommt man in der Verbandsliga normalerweise nicht."

Thomas Schwarz, VfL Nagold: "Die erste und die letzte Viertelstunde waren richtig bitter für uns. Da haben wir schlecht verteidigt. Dazwischen hatten wir eigentlich recht wenig zugelassen. Wäre uns der Anschluss zum 1:3 gelungen, hätte das alles nicht so schlimm ausgesehen. So steht halt wieder eine deutliche Niederlage. Aber klar, der Sieg ist verdient. Der TSV Ilshofen war die bessere Mannschaft. Man muss aber auch die Voraussetzungen sehen. Die haben einen doppelt so hohen Etat wie wir."

Mannschaften:

TSV Islhofen: Jürgen Groß (Tor), Raul Crisan, Mert Sipahi, Paul Weber, Julian Riedl (46. Johannes Haberlandt), Volkan Demir, Benjamin Kurz (67. Michele Varallo), Ralf Kettemann (65. Basri Tiryaki), Thomas Wenzel, Simon Wilske (57. Heiko Kandler), Lukas Lienert.

VfL Nagold: Fabian Bartel (Tor), Maximilian Lampl (41. Edmund Cakaj), Adrian Döbele, Fabian Mücke, Valentin Asch, Raphael Schaschko, Matthias Rebmann, Marc Bühler, Tilo Renz, Julian Sieber (83. Marcel Cicak) Michael Nebert (87. Julian Borgia).

Tore: 1:0 (8.) Benjamin Kurz; 2:0 (10.) Benjamin Kurz; 3:0 (15.) Volkan Demir; 4:0 (76.) Michele Varallo; 5:0 (89.) Michele Varallo. Zuschauer: 200. Schiedsrichter: Stefan Jenninger; Assistenten: Felix Matuschek, Tobias Hieber.