Marius Beiter (Mitte) war beim 3:3 des VfB Bösingen in Gärtringen zum zwischenzeitlichen 1:2-Anschluss erfolgreich. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Fußball: VfB-Trainer Neumann: Wir spielten von Beginn an gegen einen Mann mehr / Team zeigt gute Moral

Nach 93 Minuten in der "Sportanlage am Weingarten" wusste man beim VfB Bösingen nicht so recht, ob man enttäuscht sein sollte oder nicht, wie das 3:3 beim FC Gärtringen einzuordnen ist.

Einerseits hatte man sich vorgenommen, mit einem "Dreier" weiter nach vorne zu stoßen und den Abstand zu den Kellerkindern zu vergrößern, andererseits spielte man über 75 Minuten in Unterzahl. "Für uns war es im ersten Durchgang extrem schwer ins Spiel zu finden, weil wir von Beginn an gegen einen Mann mehr spielen mussten", sagte VfB-Trainer Michael Neumann.

"Gegen einen Mann mehr", spielte Neumann auf Schiedsrichter Florian Reinke vom VfR Sersheim an, der auch dafür sorgte, dass die Begegnung erst mit 20 Minuten Verspätung angepfiffen wurde. Dabei monierte er die Trikots der beiden Teams. Der FC Gärtringen wollte ganz in Weiß und der VfB Bösingen in weißer Hose und schwarzen Oberteilen spielen. Doch der Schiri wollte so nicht anpfeifen, obwohl beide Teams kein Problem bei dieser Konstellation sahen.

Die Bösinger reagierten schnell, tätigten einen Anruf nach Bösingen. Dann machte sich Berthold Kimmich, der Vater von Nationalspieler Joshua Kimmich um 14.20 Uhr auf dem Weg nach Gärtringen und brachte dem VfB die Schwarz-Roten Ersatztrikots.

Dann war gut eine Viertelstunde gespielt, als Reinke VfB-Torhüter Sascha Vögele wegen einer angeblichen "Notbremse" mit Rot des Feldes verwies. Dabei ist es im Strafraum zwischen Vögele und dem Gärtringer Leonard Sako zum Kontakt gekommen. Da sich Saku den Ball zu weit vorgelegt hatte und ins Toraus ging, war Elfmeter vertretbar, aber die Rote Karte überzogen, so die Meinung im Bösinger Lager.

"Auch danach traf Reinke einige kuriose Entscheidungen", ärgerte sich Neumann. Allerdings ärgerte sich der Bösinger Coach auch über seine Akteure, die vor dem Seitenwechsel nicht präsent genug waren und zu viel diskutierten.

Dies änderte sich danach aber grundlegend. Trotz des 0:2-Rückstands legten sie läuferisch wie auch spielerisch zu und kamen zu guten Möglichkeiten. Der Lohn dafür war ein verdienter Punktgewinn nach einem zweimaligen Zwei-Tore-Rückstand. In der Nachspielzeit war sogar noch ein "Dreier" möglich, als der eingewechselte Stefan Schatz am Gärtringer Torhüter scheiterte.

Ein überraschendes Comeback feierte Torwarttrainer Andreas Bippus, der nach dem Platzverweis von Sascha Vögele fortan den Kasten der Bösinger hüten musste. Seinen letzten Einsatz für den VfB bestritt Bippus im Juni 2013 in der Verbandsliga beim 0:2 gegen den SV Bonlanden. Und der "Oldie" hat dabei gezeigt, dass er immer noch das Handwerk seiner Zunft beherrscht.