Kampf und viele Torszenen – wenn sich die Nachbarn aus Althengstett und Stammheim zum kreisinternen Vergleich treffen, ist gewöhnlich immer etwas geboten. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Bezirksliga: SV Althengstett und VfL Stammheim treffen bereits am Samstag aufeinander

Der 23. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw brachte dem abstiegsbedrohten Trio aus Haiterbach, Nagold und Altburg maximale neun Zähler. Doch so dürfte es kaum weitergehen. Ostern ist vorbei – mit Geschenken wird’s wohl nichts.

Die Gegner am 24. Spieltag haben es in sich. So gastieren die Nagolder in Ehningen während der 1. FC Altburg ein paar Kilometer weiter in Holzgerlingen antreten muss.

Da haben es die Haiterbacher fast schon vergleichsweise einfach, denn ihr Gastgeber heißt VfL Herrenberg. Da kann man ja nur in Anlehnung von Humphrey Bogarts Filmklassiker Casablanca sagen: "Spielt es noch einmal, ihr drei." Im kreisinternen Duell treffen bereits am Samstag der SV Althengstett und der VfL Stammheim aufeinander. TV Darmsheim – SV Bondorf (Samstag, 15 Uhr). Noch vor wenigen Wochen wäre diese Begegnung noch ein echter Kracher gewesen. Doch nachdem die Bondorfer in den letzten fünf Spielen zweimal leer ausgingen und sich dreimal die Punkte teilten, wurde ihr Waggon kurzerhand vom Meisterschaftszug abgekoppelt. Der TV Darmsheim bietet das Kontrastprogramm, denn elf Begegnungen ohne Niederlage sind schon ein Brett. Im Hinspiel hatte der Bondorf mit einem 4:2 das bessere Ende auf seiner Seite. SV Althengstett – VfL Stammheim. (Samstag, 16 Uhr). Der Nachbarschaftstreff wird zur besten Bundesligazeit angepfiffen und da treffen sich zwei alte Weggefährten, die lange Jahre zusammen in Altburg erfolgreich unterwegs waren, zum Tänzchen. Hier Damir Babic und dort Armin Redzepagic, der dieser Tage seine "Zwickt-und-juckt-Phase" durchlebt. Noch sieben Spiele wird er auflaufen, ehe als "Nur-Trainer" zum VfL Nagold wechselt. Wie geht er damit um? "Na ja, nach dem Spiel zwickt es mich. Ich kann gut mit dem Gedanken leben, doch je jäher das nächste Spiel rückt, umso mehr juckt es mich dann wieder." Nach der 0:3-Heimpleite gegen die Spvgg Holzgerlingen dürfte es etwas mehr gezwickt haben. "Das ist eine Mannschaft, gegen die man nur bestehen kann, wenn man einen Sahnetag erwischt", so Redzepagic. "Wir hatten zwei gute Chancen um in Führung zu gehen, haben die aber nicht gemacht. Der Gegner nutzt dagegen seine erste Möglichkeit. Das war es dann auch schon." Nun geht es nach Althengstett. "Auf das Spiel freue ich mich aus mehreren Gründen. Da ist das Derby. Auf der Gegenseite steht ein alter Weggefährte an der Front, und gegen Althengstett haben wir seit unserem Aufstieg immer gut ausgesehen und noch nicht verloren. Diese Serie würden wir gerne fortsetzen. Wir wollen am Ende nicht mit leeren Händen da stehen." Dabei dürfte die jüngste Bilanz der Stammheimer mit vier Spielen ohne Sieg nicht unbedingt für Optimismus sorgen, und ein 3:3 wie im Hinspiel würden die Gäste sicherlich sofort unterschreiben. Personell sieht es gut aus. "Ich kann aus dem Vollen schöpfen", sagt Armin Redzepagic. Für ihn ist es eine gute Gelegenheit, um selber schon mal auf der Trainerbank Platz zu nehmen und um zu üben. Ganz anders sieht es beim SV Althengstett aus, der eine Miniserie hingelegt hatte, ehe es nach Haiterbach ging, wo es mit einem 0:1 eine Bruchlandung setzte. "Eine ärgerliche Niederlage. Die haben wir uns selber zuzuschreiben, weil wir offensiv viel zu harmlos aufgetreten sind und viel zu wenig gemacht haben gegen eine Mannschaft, die einfach gespielt hat." Nun geht es gegen den VfL Stammheim. "Die Freude ist meinerseits", sagt Damir Babic. "Dadurch, dass wir am Samstag spielen, erhoffen wir uns mehr Besucher und damit auch mehr Stimmung." Doch wichtiger als die Stimmung ist ihm ein Dreier. "Nach der Niederlage in Haiterbach bietet sich die Möglichkeit, schnell zurück in die Spur zu finden. Doch das geht den Stammheimern nach der Niederlage gegen Holzgerlingen genauso. Wir wollen die Stammheimer auf Distanz halten." Während beim SVA Jochen Zedler bereits die ganze Rückrunde fehlt, steht aktuell auch hinter dem Einsatz von Patrick Dittus noch ein Fragezeichen. "Dafür haben wir einige junge Akteure in der Hinterhand, die wir an die Bezirksliga heranführen möchten", macht Damir Babic deshalb kein Fass auf. SV Deckenpfronn – SV Rohrau. "Als Mannschaft aus dem unteren Bereich war das ein gewonnener Punkt gegen einen Titelkandidaten", freute sich SVD-Trainer Michael Steger nach dem 1:1 gegen den TV Darmsheim. "Mit der Leistung war ich absolut zufrieden." Diese gilt es gegen den SV Rohrau erneut abzurufen, denn gelingt gegen den Neuling ein Dreier wäre der Klassenerhalt praktisch sicher. Dies dürfte Motivation genug sein, um den Schalter auf volle Fahrt voraus zu stellen. "Das ist ein ganz, ganz wichtiges Spiel für uns", weiß Steger um die Bedeutung der 90 Minuten. Was er noch weiß: "Die letzten Spiele gegen Mannschaften aus dem oberen Bereich haben gezeigt, was machbar ist. Wir dürfen aber keinen Deut nachlassen und müssen mit 100 Prozent Ernsthaftigkeit an die Aufgabe herangehen." Weiterhin fehlen werden Andreas Bahlinger, Peter Steimle und Kevin Unger. Dafür sind Oliver Schroth sowie Routinier Andy Paulus wieder mit von der Partie. Das Hinspiel ging mit 3:1 an die Deckenpfronner. TSV Waldenbuch – FV Fortuna Böblingen. Was für ein Kontrastprogramm: Hier der Aufsteiger aus der Schokoladenstadt, der locker vom Hocker und ohne Sorgen aufspielen kann, und dort eine Mannschaft aus Böblingen, die meilenweit unter ihren Möglichkeiten aufspielt und die in Riesenschritten der Kreisliga A entgegendümpelt. Auch wenn der Fortunen-Schalter gewaltig klemmt, noch können ihn die Akteure umlegen. Das Hinspiel ging mit 3:2 Toren an die Mannschaft von Trainer Gerry Ott. TSV Ehningen – VfL Nagold II. Zwei Siege und ein Unentschieden. So kann es für die Nagolder weitergehen oder? "Schön wäre es", schmunzelt Trainer Benjamin Maier vor dem schweren Gang zum TSV Ehningen. "Die Mannschaft hat sich aus dem Tief herausgearbeitet. Das ist positiv. Aber der TSV Ehningen ist ein anderes Kaliber." Nun, auch vor dem Spiel gegen den TSV Schönaich, das die Nagolder mit 3:0 Toren für sich entscheiden konnten, hatte man sich den Gegner stärker vorgestellt. Vielleicht lag es ja auch am VfL Nagold, dass die Schönaicher nicht ins Spiel gefunden hat. "Defensiv haben wir kaum etwas zugelassen, und vorne haben wir unsere Chancen genutzt", so Benni Maier, der jedoch eindringlich vor den Ehningern warnt. "Die spielen um den Titel mit, was allerdings auch ein kleiner Vorteil für uns sein könnte. Der Druck liegt beim Gegner. Trotzdem sind die Ehninger der klare Favorit." Die gilt es zu stoppen – aber wie? "Indem wir kompakt gegen den Ball arbeiten, unsere Chancen suchen und sie dann auch nutzen. Wenn wir sie allerdings spielen lassen wird es sehr schwer für uns." Fehlen wird Albert Wiese aus privaten Gründen.