Nur staunende Zuschauer waren die Wittendorfer Abwehrspieler, als Eugen Remmel zum 2:0 einköpfte. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesliga: Bei Derbysieg Verlass auf die bärenstarke Freudenstädter Innenverteidigung

(vh). Während am Samstag nach dem Spiel vor großer Kulisse im Hermann-Saam-Stadion bei den Gästen aus Wittendorf etwas Ernüchterung einkehrte, waren die Freude und der Jubel im Lager der SpVgg Freudenstadt ob des Derby-Erfolges groß.

Die ersten drei Punkte in Sachen Ligaverbleib sind nach dem 2:0-Sieg unter Dach und Fach. Der Erfolg gegen den Lokalrivalen sollte Balsam für die zuletzt arg geschundene Seele der Kurstädter und ihrer Fans sein. Interimstrainer Jens Bertiller der kurzfristig die Nachfolge von Ingo Weil angetreten hat, ist es offensichtlich gelungen trotz der nur einwöchigen Eingewöhnungsphase seine Truppe auf das Landesliga-Auftaktspiel richtig gut vorzubereiten. Schon in den Trainingseinheiten war zu spüren, dass die Spieler mit Vollgas unterwegs waren.

Dass dabei natürlich noch nicht alles perfekt und reibungslos laufen würde, war dem erfahrenen Trainer schon mit Blick auf die Abgänge und dadurch notwendigen Umstellungen im Mannschaftsgefüge von vorneherein klar. Bertiller sprach so nach dem Spiel von einem "holprigen Start beider Mannschaften" und lobte ausdrücklich in erster Linie seine beiden Innenverteidiger Pascal Fahrner und Bastian Seufert, die sich im Verlaufe der Partie als unüberwindbares Hindernis für die Angriffsbemühungen der Wittendorfer erweisen sollten. Die beiden hoch gelobten und in der Vorsaison in der Bezirksliga als Torgaranten aktiven Wittendorfer Sturmspitzen Lukas Haug und Sandro Bossert mühten sich zwar redlich, schafften es aber zu selten das von Freudenstadts Torhüter Johannes Günter gewohnt souverän bewachte Gehäuse in Gefahr zu bringen.

Die meiste Gefahr ging aus Sicht der Gäste in der ersten Halbzeit noch von Henry Seeger aus, der im Laufe der Partie aber ebenso wie seine Mannschaft abbauen sollte. Sein direkter Gegenspieler Daniel Ruoff schaffte es nach anfänglichen Schwierigkeiten immer besser den schnellen Wittendorfer Flügelspieler einzubremsen. Deren Spielgestalter Lysander Skoda versuchte zwar immer wieder dem Spiel seiner Mannschaft Struktur zu geben und zeigte gute Ansätze, aber Tore entscheiden nun mal Spiele.

Diese erzielten ausnahmslos die Gastgeber jeweils nach Eckbällen. Michael Schmelzle praktisch mit dem Hinterkopf und der von der Gästeabwehr vollkommen unbehelligte Eugen Remmel in der Schlussphase nutzten die Sorglosigkeit der Gäste im eigenen Strafraum gnadenlos aus. Weitere gute Kontermöglichkeiten, zumeist über den glücklos agierenden Dominik Graf, blieben zum Leidwesen von Jens Bertiller ungenutzt; "wir haben sie oft nicht sauber zu Ende gespielt.". An diesem Tag fiel dieser Umstand aber nicht weiter ins Gewicht, da auf die Freudenstädter Defensivabteilung Verlass war. Zukünftig aber wird es gelten, die sich sicher nicht allzu zahlreich bietenden Gelegenheiten mit sauberen Pässen in der gefährlichen Zone und guten Abschlüssen auch zu Treffern zu nutzen.