Die Donaueschinger um Raphael Künstler (links) setzten sich gegen die Stockacher mit Louis Streckel knapp durch. Foto: Marc Eich

Fußball: Keine Wohlfühloase in Donaueschingen – Frust in Schwenningen. Ein Rückblick

DJK Villingen: Die DJK Villingen verlor das Kellerduell in Salem mit 0:1. Dabei hatte die DJK nach der Pause ein klares Chancenplus mit zehn sehr guten Möglichkeiten. Dazu kam das Pech, als ein Schuss von Mike Tritschler nur die Unterkante der Latte des Stockacher Gehäuses traf. "Ich bin ja schon lange dabei, aber so etwas habe ich bis jetzt selten erlebt", schüttelte Coach Ralf Hellmer den Kopf. Er lobte sein Team. "Auch wenn diese Niederlage wehtut, alle haben ihre Leistung abgerufen. Es war bisher die beste Leistung, seit dem ich Trainer bei der DJK bin. Deshalb sehe ich uns auch auf dem richtigen Weg."

 FC 08 Villingen II: Die Mannschaft von Trainer Jörg Klausmann gewann das Spitzenspiel gegen den SC Konstanz-Wollmatingen mit 2:1. "Die Villinger zeigten sich von Beginn an konzentriert. "Wir konnten die für uns enttäuschende zweite Halbzeit gegen die DJK Donaueschingen (4:5) aus den Köpfen verdrängen. Bis auf das Anschlusstor kam der SC Konstanz zu keiner nennenswerten Chance", freute sich Jörg Klausmann. Er lobte die stabile Defensive seiner Mannschaft. "Wir haben den Gegner insgesamt gut beherrscht." Fabian Bodenseh traf zwei Mal für den FC 08 Villingen. Zuerst nach einer gekonnten Vorarbeit von Tobias Weißhaar – dann per Nachschuss nach einer Chance von Marco Effinger. "Wir haben über Einzelgespräche nun einen guten Rhythmus in unser Spiel bekommen. Eigentlich kommt das spielfreie Wochenende für uns nicht zu einem passenden Zeitpunkt", betont Jörg Klausmann.  

DJK Donaueschingen: Die Mannschaft von Trainer Christian Leda führt die Tabelle nach ihrem 2:1-Heimsieg gegen den VfR Stockach weiter an, doch der Coach ist etwas "angefressen". "Diese Leistung war ein letzter Warnschuss vor den Bug. Wir haben schlecht gespielt und dennoch gewonnen. Irgendwann reicht dies nicht mehr für drei Punkte", stört Christian Leda derzeit vor allem, "dass die Jungs zu selbstsicher agieren. Wir müssen uns wirklich wieder mehr auf eine konzentrierte Leistung fokussieren, sonst gibt es zeitnah einen Dämpfer. Wir haben hier wirklich keine Wohlfühloase und dürfen nicht meinen, dass wir die Spiele weiterhin so locker gewinnen." Nicht ins Konzept passt dem Donaueschinger Trainer auch die Gelb-Rote Karte von Raphael Schorpp am Sonntag. Er fehlt nun bei der wichtigen Partie in Konstanz.

 FC Schonach: Mit einem 2:2 beim FV Hegau kehrte der FC Schonach zurück. Kurz vor Schluss hatten die Schonacher noch den Ausgleichstreffer kassiert. "Von den Spielanteilen her müssen wir hier drei Punkte holen. Allerdings sorgten die Hegauer mit ihren schnellen Tempogegenstößen stets für Gefahr. Unter dem Strich geht das Unentschieden voll in Ordnung", bilanziert. Coach Enrique Blanco. Der Aufsteiger steht nach dem 13. Spieltag mit 14 Punkten auf dem 13. Rang. Die "Gefahrenzone" für die Teams beginnt momentan schon im Tabellenmittelfeld, deshalb hätte den Schonachern ein Dreier in dieser Situation gutgetan. Nun steht für die "Teutonen" mit dem Heimspiel gegen den Tabellenfünfzehnten RW Salem die nächste Aufgabe an.

 FC Furtwangen: "Wir wollten aus einer guten Grundordnung heraus agieren. Jedoch haben die Hausherren unsere Fehler eiskalt ausgenutzt. F.A.L. hat wenig für das Spiel getan und sich aufs Kontern beschränkt. Dies ist natürlich kein besonders attraktiver Fußball, aber sehr effektiv. Das ist natürlich aber auch eine Qualität", bilanziert der Furtwanger Spielertrainer Markus Knackmuß die 0:3-Niederlage seiner Elf. Zufrieden war er trotzdem mit dem Auftritt seiner Mannschaft, denn erneut überzeugte diese fußballerisch. Doch vorne fehlt einfach die notwendige Durchschlagskraft. "Wir hatten leider nur drei gute Möglichkeiten. Ich denke, dass der Sieg für F.A.L. in Ordnung geht, aber zu hoch ausgefallen ist. Wir hatten den Gegner – bis auf die eine Aktion von Mark Burgenmeister – gut im Griff."

FC Gutmadingen: 20 schwache Minuten besiegelten die 1:3-Niederlage des FC Gutmadingen beim FC Singen 04. Der klare Favorit nutzte eine Schwächeperiode Mitte der ersten Halbzeit gnadenlos aus. Mit drei Toren innerhalb von zwölf Minuten machten die Kicker vom Hohentwiel in dieser Phase alles klar. "Wir müssen die guten Abschnitte aus dieser Begegnung mitnehmen", sah Gutmadingens Trainer Heinz Jäger viel Positives von seinem Team. Die Mannschaft bewies immer Moral und Charakter. Die eingewechselten Andy Krukenberg und Maximilian Moser brachten im zweiten Spielabschnitt viel Schwung. Die Punkte müssen gegen andere Kontrahenten geholt werden, darüber sind sich im Gutmadinger Lager alle einig. So wird der Blick nach vorne gerichtet. Am Samstag gastiert der Tabellenzehnte SG Walbersweiler. Hier will man im Kampf um den Klassenerhalt einen Dreier einfahren. Mit acht Punkten aus zwölf Spielen hinkt Gutmadingen den Erwartungen hinterher und fiel auf den zweitletzten Platz zurück.

 FC Löffingen: Große Enttäuschung herrschte bei den Rothosen und deren Fans nach der fünften Saisonniederlage, davon die vierte in Folge. 0:2 hieß es gegen Markdorf. "Die notwendige Körperspannung fehlte bei den meisten Spielern – dazu auch das so wichtige Selbstvertrauen. Die Spieler sind verunsichert, denn normal hätten wir vor dem 0:1 in Führung gehen müssen", betonte Coach Tobias Urban. Er erwartet nun schnell eine Wende. "Wir müssen wieder mit viel mehr Einsatz spielen und den Kampf annehmen. Spielerisch gibt der derzeitige Kader einfach nicht mehr her. Aufgrund der Verletztenserie und von Urlaubsabkömmlingen sind wir einfach zu dünn besetzt", stellt Urban fest.

 BSV Schwenningen: Ein Lichtblick war der Auftritt des BSV 07 Schwenningen, was die Leistung betrifft. Allerdings sind die Fakten, dass der Aufsteiger nach dem 0:2 gegen den FC Gärtringen erneut ohne Punkte blieb. Und ohne Zählbares wird es auch nicht gelingen, den Tabellenkeller der WFV-Landesliga 3 zu verlassen. Trainer Djordje Vasic war damit einverstanden, was sein Team in Sachen Einsatz, Leidenschaft und Laufbereitschaft zeigte, doch auch er sah, dass in der Offensive einfach ein Vollstrecker fehlt. Dass der BSV ausgerechnet durch einen Patzer von Torhüter Markus Rössner früh in Rückstand geriet, der sonst der Rückhalt seiner Mannschaft ist, passt zum Pech, das einen Tabellenletzten verfolgt. Als zu Beginn der zweiten Halbzeit auch noch Christian Balde und Thomas Merk verletzt vom Platz mussten, wirkte sich dies im Mittelfeld des BSV aus. "Mit dem 0:2 war die Sache erledigt, weil wir aus dem Spiel heraus nichts hatten", so die nüchterne Erkenntnis von Coach Vasic.