Der Kopf des VfL Mühlheim Maik Schutzbach (links) jagt Michael Weinmann den Ball ab. Foto: Müller

Bezirksliga: Mit 3:2-Sieg in Rottweil hat VfL Mühlheim Boden gut gemacht. Schramberg verliert in letzter Minute.

Mit dem 3:2-Sieg im Spitzenspiel gegen den FV 08 Rottweil hat der VfL Mühlheim dem Tabellenzweiten einen Strich durch die Rechnung und das Aufstiegsrennen wieder spannend gemacht.

"Unser Ziel war es, mindestens Unentschieden zu spielen", sagte FV-Trainer Karl-Heinz Frech enttäuscht nach der bitteren Niederlage. "Damit hätten wir Mühlheim auf Distanz gehalten." Dass der 3:2-Sieg für seine Mannschaft etwas schmeichelhaft war, wusste auch Mühlheims Coach Andreas Probst. "Wenn die Partie 2:2 endet, können wir uns nicht beschweren."

Dennoch: seine Mannschaft hat gegen die sonst eigentlich äußerst spielstarken Rottweiler das richtige Mittel gefunden. "Wir haben Mittelfeldpressing gespielt und wollten so unter anderem den Aktionsradius von Simon Kläger eindämmen", erklärte Probst. "Es war mir wichtig, dass die Jungs nicht schon ganz vorne drauf rennen. Sonst hätte Rottweil einfach zu viel Platz gehabt, ihr Spiel aufzuziehen." Da haben ihm auch die schwierigen Platzverhältnisse mit in die Karten gespielt. Seine Mannschaft ließ aus dem Spiel heraus beinahe keine Torchance zu. Wenn die Nullachter gefährlich wurden, dann meistens über die Außenbahnen – doch das war selten der Fall. Da passt es auch ins Bild, dass die beiden Tore nach Standardsituationen gefallen sind.

Trotzdem war sich Karl-Heinz Frech sicher: "Wenn wir nur einen entscheidenden Fehler weniger gemacht hätten, hätten wir dieses Spiel gewonnen." Doch es waren ganze drei kapitale Böcke, die sich das FV-Team geleistet hat – und jedes Mal musste es danach ein Gegentor hinnehmen. "Einen oder zwei Fehler kannst du wieder ausbügeln. Drei sind fast unmöglich", lautete das Fazit von Frech.

Mit gemischten Gefühlen gehen beide Teams nun in die Winterpause. Frech war am Sonntag zunächst einmal "wahnsinnig enttäuscht". Doch an der Ausgangssituation hat sich für den FV Rottweil nur wenig geändert. Immer noch belegen die Nullachter den zweiten Tabellenplatz hinter der Übermannschaft aus Seedorf. Nur der Vorsprung auf Mühlheim ist eben geringer geworden. "Wir haben den zweiten Platz nach wie vor selbst in der Hand. Das ist auf jeden Fall sehr gut."

Probst weiß auch genau, warum das so ist: "Wir lassen gegen die vermeintlich schwächeren Gegner einfach zu viele Punkte liegen." Gegen die Topteams haben sich die Mühlheimer bisher meistens gut verkauft. Das unterstreichen die beiden Siege gegen Rottweil.

SG Bösingen/Beffendorf dreht die Partie in der 89. Minute

Richtig zur Sache ging es am vergangenen Wochenende auch auf dem Sportplatz der SpVgg 08 Schramberg. Die Hausherren haben gegen die SG Bösingen/Beffendorf mit 3:1 geführt. Eine Minute vor Schluss erzielte Marius Müller dann den 4:3-Siegtreffer für die Gäste. "Wenn man eine Minute vor Schluss den Siegtreffer erzielt, ist immer etwas Glück dabei", gab auch SG-Coach Michael Banholzer zu. Trotzdem ging das Ergebnis für ihn in Ordnung: "Aufgrund unserer starken ersten Hälfte ist der Sieg verdient. Vor allem die ersten 35 Minuten haben wir es versäumt, unsere zahlreichen Chancen in Tore umzuwandeln."

Klar, dass SpVgg-Coach Manuel Kaltenbacher da eine etwas andere Meinung hat: "Wir dürfen dieses Spiel einfach nicht mehr herschenken", empfand er. "Wenn man so fahrlässig verteidigt, gewinnt man auch kein Spiel", ärgerte er sich. Er monierte außerdem, dass es gar nicht so weit hätte kommen müssen: "Beim Stand von 2:1 hätten wir nach einer Notbremse einen Elfmeter bekommen müssen. Da hat meine Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und auf 3:1 erhöht."

Für die Bösinger war dieser Sieg enorm wichtig, um nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Mit nun 15 Punkten haben sie sich auf den elften Rang vorgearbeitet. "Fünf bis sechs Punkte mehr wären für uns locker drin gewesen. Dann wären wir auch im Soll", sagte Trainer Banholzer, dass er mit der bisherigen Ausbeute nicht ganz zufrieden ist. "Wir hatten zahlreiche ganz enge Spiele, in denen wir in den entscheidenden Situationen zu oft die falschen Entscheidungen getroffen haben." Damit sich dies in den restlichen Saisonspielen nicht wiederholt, freut er sich bereits auf Januar und die dann anstehende Vorbereitung. "Die Liga ist sehr ausgeglichen. Ich rechne auch im Jahr 2017, vor allem in der unteren Hälfte, mit vielen ganz engen Spielen. Eine gute und intensive Rückrundenvorbereitung wird uns die Basis schaffen."