Nichts anbrennen ließ Fabian Herbst und die Abwehr des SV Seedorf (rechts Spielertrainer Tobias Bea) gegen Nino Schrankenmüller und Thomas Schondelmaier von der SpVgg 08 Schramberg. Foto: Müller

Fußball: Beim SV Seedorf sind Plätze in der Startelf begehrt. SVS-Coach Heizmann: Florian Haag als "Backup".

Die Lage ist unverändert und doch kommt keine Langeweile auf in der Bezirksliga. Obwohl der SV Seedorf seinen Siegeszug fortsetzte, sind die ersten Verfolger nicht außer Reichweite. Die beständigsten davon sind der FV 08 Rottweil sowie der VfL Mühlheim.

Nachdem sich die Vorrunde dem Ende zuneigt, die meisten Mannschaften schon mal "spielfrei" waren, hat sich das Bild in der Spitzengruppe etwas relativiert. Nur zu gut weiß Tobias Heizmann, dass das Polster von sechs Punkten kein Ruhekissen ist. Auch wenn die SpVgg 08 Schramberg ein durchaus ebenbürtiger Gegner war, kam der SV Seedorf zu einem souveränen 2:0-Erfolg. Es spricht jedoch für die Defensivleistung der Gäste, dass den Topstürmern des SVS zumindest kein Tor aus dem Spiel heraus gelang.

Doch der führende der Torjägerliste in der Bezirksliga, Tobias Keller, strotzt inzwischen derart vor Selbstvertrauen, dass er auch als Freistoßschütze in Erscheinung tritt. Wie Keller die Lederkugel von halblinker Position trotz massiver Mauer mit viel Effet zum 1:0 und in die Maschen schlenzte, sorgte für anerkennende Bewunderung unter den Seedorfer Zuschauer. Schnörkelloser bevorzugt es Christoph Müller, der damit ebenso erfolgreich war, eine Freistoßvorlage trocken und flach versenkte.

Siegesserie kein Grund zum Abheben

Beim SV Seedorf läuft es. Elf Spiele, elf Siege, und doch für Tobias Heizmann, Spielertrainer des Spitzenreiters, kein Grund, um abzuheben. Der sah mit der SpVgg Schramberg den erwartet starken Widersacher und dirigierte von der Seitenlinie, während Tobias Bea, Partner des Trainerduos, gewohnt zuverlässig zusammen mit seinem Kapitän Fabian Herbst in der Abwehr des SVS Regie führte. Nicht nur die Mannschaft auf dem Platz hat Qualität, auch auf der Bank des SV Seedorf ist die vorhanden. Somit sind die Plätze in der Startelf nicht nur begehrt, sondern auch "umkämpft". Das bekam auch Tobias Heizmann im Training der vergangenen Woche zu spüren.

"Ich hätte gern von Anfang an gespielt. Aber bei uns geht es derzeit rund im Training, jeder fightet. Wir haben jetzt 15 super Leute, die wir alle spielen lassen können, deshalb geht es auch mal zur Sache", lässt Heizmann durchblicken, dass es ihn "erwischte", weshalb er sich gegen die SpVgg Schramberg nur mit einem Kurzeinsatz in den letzten Minuten begnügte

"Aber wenn man ein ›Backup‹ mit Florian Haag hat, kann man ihm in der Situation beruhigt den Vorzug geben. Das ist das Zuckerle, das wir derzeit haben, dass wir Verletzungen auch kompensieren können" sieht sich das Trainergespann des Tabellenführers von der personellen Seite in einer hervorragenden Situation. Tobias Heizmann weiter: "Solange wir nicht patzen, müssen die anderen es erst mal schaffen, näher zu kommen."

Nah dran an einem Punktgewinn sah sich Manuel Kaltenbacher, Trainer der SpVgg Schramberg. Zumindest ging seine Taktik in so weit auf, dass man dem Tabellenführer aus dem Spiel heraus keinen Treffer gestattete, auch wenn der SVS durchaus ein Chancenplus hatte. Nachdem die SpVgg Schramberg in den Wochen zuvor bedingt durch Ausfälle wichtiger Spieler etliche Gegentore einstecken musste, setzte Kaltenbacher in Seedorf auf die Stärkung der Defensive.

Roman Neumann spielt hinten und fehlt vorne

Negativen Effekt hatte das auf die Offensive, da Spielgestalter Roman Neumann als Organisator der Abwehr zurückgezogen wurde. "Das sind die Notlösungen", so Katenbacher. Der SpVgg fehlte somit ein Ideengeber im Mittelfeld, folglich blieben an vorderster Front Denis Kimmich oder Kevin Haxha wirkungslos. "Natürlich würde ich gern einiges anders machen, aber das Hauptaugenmerk ist auf die Defensive gerichtet. Mir war wichtig, dass wir den Kampf angenommen haben und das hat gepasst", hofft der Coach der SpVgg Schramberg, dass es spätestens zu Beginn der Frühjahrsrunde personell wieder besser in seiner Mannschaft aussieht. Bis dahin wolle man versuchen, an der Spitzengruppe dranzubleiben.