David Weinhardt (weißes Trikots), zuletzt Torschütze zum 3:0 der Gechinger in Althengstett, hat sich als echtes SFG-Eigengewächs einen Stammplatz im Bezirksligateam erspielt. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: Gechinger Trainer Zierer will gegen Schlusslicht VfL Sindelfingen II keine Überraschung erleben.

In der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw geht dass Kopf-an-Kopf-Rennen auch am 25. Spieltag weiter. Dabei hat Verfolger SF Gechingen gegen den VfL Sindelfingen die vermeintlich leichtere Aufgabe zu lösen. Alle Spiele werden am Samstag ausgetragen.

Der aktuelle Klassenprimus TSV Schönaich ist beim SV Bondorf gefordert. Um Bronze geht es für den VfL Nagold II, der sich auf einen launischen TSV Ehningen einstellen muss. Stressfrei kann der SV Althengstett nach Dagersheim fahren, wo der FV Fortuna Böblingen wartet. Auch für den VfL Stammheim geht es nicht mehr um allzu viel, gute Voraussetzungen also, um beim TV Darmsheim einen Härtetest zu bestehen.

Dafür tankt das Duo 1. FC Altburg und SV Deckenpfronn Adrenalin pur, denn bei zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz geht es darum die Hürden SV Nufringen und VfL Herrenberg erfolgreich zu überspringen.

VfL Nagold II – TSV Ehningen (14 Uhr). Das Spiel wird um 14 Uhr angepfiffen und soll sozusagen als Appetitanreger für das anschließende Verbandsligaspiel dienen, das um 16.30 Uhr angepfiffen wird. "Wenn man auswärts in der 82. Minute in Führung geht, dann sollte man den Vorsprung über die Zeit bringen. So werte ich das 1:1 in Stammheim eher als Punktverlust", wusste VfL-Trainer Gottlieb Schäuffele nicht so richtig, wie er das Ergebnis einzuordnen hat. "Klar, nimmt man die 90 Minuten und die Torchancen, dann geht das Ergebnis irgendwie in Ordnung." Und zur kommenden Aufgabe TSV Ehningen? "Es ist ein Heimspiel, und Heimspiele sollte man gewinnen", sagt Gottlieb Schäuffele. Doch das ist nicht der einzige Anreiz. "Wir alle wollen am Ende Dritter werden. Das wäre eine sehr gute Platzierung für uns." Was für ihn die Aufgabe komplizierter macht ist der Gegner. "Ehningen ist sehr unbeständig und deshalb nur sehr schwer einzuschätzen." Anders ausgedrückt, an einem guten Tag putzen die Ehninger jeden Gegner weg, an einem eher schlechten verirren sie sich auch schon mal in der eigenen Kabine. Hinspiel 2:0.

SF Gechingen – VfL Sindelfingen II. Nun hat sich auch noch SFG-Coach Jens-Uwe Zierer krank abgemeldet, doch dafür kommen nach und nach die Spieler zurück. "Das sorgt für frische Kräfte in der Endphase, sowohl am Spieltag als auch im Training", so Zierer, dem der 3:0-Sieg seiner Gechinger in Althengstett natürlich gut getan hat. "Vor allen Dingen freue ich mich auch für meinen Co-Trainer Thomas Kömpf, denn für ihn war gerade das Spiel in Althengstett nicht einfach. Klasse war auch die Reaktion der Mannschaft, die sich voll rein gehängt hat." Die nächste Aufgabe heißt VfL Sindelfingen II. Ist die Begegnung mit dem Schlusslicht nicht eher eine Pflichtaufgabe? Doch da spielt Zierer nicht mit. "Wir sind gewarnt und wissen, was es bedeutet, gegen Mannschaften aus dem unteren Drittel zu spielen." Er denkt dabei an Fortuna Böblingen und den SV Nufringen. "Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie mit Willen und 100 Prozent Einsatz ins Spiel geht. Dann werden wir die Aufgabe lösen. Stimmt die Einstellung aber nicht, dann verlieren wir eben." Das allerdings wäre fatal im Titelrennen. "Die Spiele werden immer weniger." Platz zwei sollte sicher sein. "Damit wäre unser Saisonziel erreicht. Wir haben alles selbst in der Hand", so Zierer. Hinspiel 2:0.

FV Fortuna Böblingen – SV Althengstett. Die 0:3-Heimspielniederlage des SV Althengstett gegen die Gechinger hat einmal mehr deutlich gemacht, dass sowohl die Gechinger als auch die Schönaicher und nicht von ungefähr oben in der Tabelle stehen. "Vor der Pause haben wir recht gut gespielt", blickt Vorstandsmitglied Dieter Frick zurück. "Leider ist das 0:1 zu einem ungünstigen Zeitpunkt (mit dem Pausenpfiff) gefallen. Danach war Gechingen einfach besser." Die Fortunen aus Böblingen sind für Dieter Frick weit mehr als eine Pflichtaufgabe. "Das ist eine Mannschaft, die sicherlich unter ihren Möglichkeiten geblieben ist", erhofft er sich trotzdem ein gutes Ergebnis. „Wir wollen die Spitze nicht völlig aus den Augen zu verlieren und die Runde ordentlich zu Ende spielen." Fehlen wird wohl Markus Schneider, der gegen die Gechinger eine offene Wunde am Schienbein davon trug, die im Krankenhaus genäht werden musste. Auffällig sind die jüngsten Ergebnisse der Fortunen, denn deren letzte vier Spiele endeten allesamt Unentschieden. Hinspiel 1:6.

SV Nufringen – 1. FC Altburg. "Nun ist die Mannschaft gefordert", ärgerte sich FCA-Spielleiter Willi Schwab nach dem 2:2 gegen die Böblinger Fortunen. "Dieses Spiel hätten wir unbedingt gewinnen müssen." Abhaken, Mund abwischen, denn es geht weiter mit der nächsten schweren Aufgabe. Jetzt geht’s zum SV Nufringen, und der ist weiterhin Vorletzter. "Es ist das nächste kleine Endspiel", so Schwab, doch man kann das Ganze auch anders sehen. Ein Sieg in Nufringen und alles würde für die Altburger schon viel freundlicher aussehen. Oder aber, der FCA bekommt die Riesenmöglichkeit sich aus dem Tabellenkeller frei zu schaufeln. Und genau hier setzt Willi Schwab an. "Die Spieler sind etwas verunsichert." So gesehen sollte das 2:2 gegen Fortuna Böblingen den FC Altburg eher beflügeln. "Wir haben mit den Spielern viel geredet, haben versucht ihre Stärken heraus zu kitzeln. Es ist schon eine blöde Situation, doch die haben wir uns selber zuzuschrauben." Manko der Altburger in Nufringen, Patrick Modrow wird ausfallen. Hinspiel 1:5.

TV Darmsheim – VfL Stammheim. So richtig erfolgreich sieht anders aus, denn die Fieberkurven dieser beiden Mannschaften reißen niemanden vom Hocker. So holte der TV Darmsheim einen Punkt aus den drei letzten Begegnungen. Zudem gab es gegen den TSV Schönaich und den TSV Dagersheim jeweils 1:4-Niederlagen. Die Stammheimer erreichten zuletzt ein 1:1 gegen den VfL Nagold II, und das ordnet Trainer Armin Redzepagic relativ hoch ein. "Alles hatte schon mit einem 0:0 gerechnet, als wir doch noch einen Gegentreffer kassiert haben. Wir waren kurz geschockt, haben dann noch den Ausgleich erzwungen. Das war sehr wichtig für die Moral." Und Moral wird der Aufsteiger auch auf dem Eichelberg benötigen, denn den will Armin Redzepagic nach Möglichkeit erklimmen und damit die Niederlage aus dem Hinspiel vergessen machen. "Die Darmsheimer sind eine erfahrene Mannschaft, vor der ich Respekt habe. Sie haben allerdings ihre beiden letzten Begegnungen verloren. Das wollen wir ausnützen." Manko der Gäste. Abwehrchef Sascha Salkic wird aus privaten Gründen fehlen. "Das tut weh", sagt Armin Redzepagic. "Gegen Nagold war er unser bester Spieler. Jetzt müssen eben andere in die Bresche springen." Hinspiel 3:2.

SV Bondorf – TSV Schönaich. Ein Blick auf die Tabelle unterstreicht, um was es im Gäu geht: Hier die Mannschaft des Gastgebers, die gerade einmal zwei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat, und dort der Tabellenführer, der im Kampf um den Aufstieg in die Landesliga natürlich auch nichts zu verschenken hat. Hinspiel 1:2. SV Deckenpfronn – VfL Herrenberg. Die Deckenpfronner haben zuletzt sieben von neun möglichen Zählern geholt – so geht Abstiegskampf. Trotzdem ist der SVD noch nicht aus dem Schneider. Umso verständlicher, dass sich Trainer Michael Steger trotz des 5:0-Erfolgs in Sindelfingen so seine Gedanken macht. "Vorne weg, wichtig waren die drei Punkte. Wir haben es aber leider versäumt, unser Torverhältnis positiver zu gestalten." Ein Problem, das gegen den VfL Herrenberg kaum auftreten dürfte. "Wenn die ins Rollen kommen, ist das eine richtig gute Mannschaft", weiß Steger, zumal "der VfL viele gute Einzelspieler in seinen Reihen hat". Genau daran hapert es, denn am Samstag werden Max Riebe, Christoph Lochner, Stefan Arnold und Nico Rapp nicht zur Verfügung stehen. Hinspiel 1:5.