Durch den Sieg kletterte der FC Holzhausen einen Platz höher und ist nun Zweiter. Foto: Heidepriem

WFV-Landesliga Staffel 3: Mannschaft nach 2:0 gegen SV 03 Tübingen nun Zweiter. Mit Videos

FC Holzhausen – SV 03 Tübingen 2:0 (0:0). Fast schienen sich die beiden Mannschaften beim Spitzenspiel der Landesliga mit einem torlosen Unentschieden abgefunden zu haben, da nahm die Partie noch einmal furios Fahrt auf. Durch zwei späte Treffer eroberte der FC Holzhausen Platz zwei.

"Das war kein hochklassiges, aber ein spannendes Spiel", fasste Gästetrainer Robert Hofacker die Begegnung zusammen, die bereits verspätet begann und eine fast 54 Minuten lange zweite Halbzeit aufzuweisen hatte. Neben den zwei entscheidenden und frenetisch umjubelten Treffern von Marco Sumser (88.) und Sven Schwalber (90.+4) gab es auch noch eine berechtigte rote Karte gegen Tübingens Valentin Scholz und viele erregte Diskussionen auf und neben dem Platz, wobei die Gäste auch rassistische Äußerungen anprangerten.

Den deutlich besseren Start in die Partie hatten die Gastgeber, die von Beginn an über ihr bekanntes Kurzpassspiel viel Druck aufbauten und sich bis zum Strafraum immer wieder sehenswert durchspielten. "Aufwachen", forderte von der Seitenlinie Trainer Hofacker seine Spieler zu mehr Aktivitäten auf, die Glück hatten, dass Tim Wissmann schon nach 30 Sekunden und Marco Sumser (6.) den Ball in aussichtsreichen Situationen nicht richtig unter Kontrolle brachten.

Die Ballstafetten des FC Holzhausen liefen weiter fast wie am Schnürchen, doch am Strafraum war gegen eine dicht gestaffelte Abwehrreihe meistens Schluss und die Stürmer verpassten einen rechtzeitigen Abschluss. In der 35. Minute hatte der SV 03 Tübingen aber gleich mehrfach Glück bei einer dreifach-Großchance der Gastgeber durch einen Kopfball von Tim Wissmann nach Flanke seines Bruders Marc sowie den abgewehrten Nachschüssen von Marco Sumser und Ugur Akbaba. Dagegen stand auf der Habenseite bei den Gästen bis zum Halbzeitpfiff lediglich ein von Felix Eggensperger mit dem Außenrist knapp neben den rechten Torpfosten gesetzter Flachschuss (32.).

Auch nach dem Seitenwechsel beherrschte der FC Holzhausen anfangs Ball und Gegner, der sich dann aber doch zunehmend zu wehren begann. Mit weiten Bällen auf den nach einer Stunde eingewechselte Felix Müller brachten die Tübinger die einheimische Defensive gelegentlich in Schwierigkeiten. In der 57. Minute hatten sie durch den nach Vorarbeit von Florian Kurtz plötzlich im Strafraum frei stehenden Felix Eggensperger auch die große Gelegenheit zum Führungstreffer, den Kevin Fritz mit einem Reflex vereiteln konnte. "Wenn wir da das 0:1 machen, gewinnen wir", zeigte sich Robert Hofacker nach dem Spiel überzeugt, dass es sich dabei um eine Schlüsselszene der Partie gehandelt hatte.

Stattdessen verstärkten gegen Ende der Begegnung die Hausherren noch einmal ihre Bemühungen in Richtung Gästetor. Das 1:0 lag nach einem der vielen guten Pässe von Regisseur Ilie Iordache nach 82 Minuten in der Luft, doch Marc Wissmann zielte am langen Eck vorbei. Noch etwas knapper war es drei Minuten später, als Marco Sumser nach einem langen Ball seinen Gegenspieler Luka Silic abschüttelte und aus Kurzdistanz um Zentimeter das Ziel verfehlte. Doch er sollte nach einem Abwehrschlag von Riccardo Spataro drei Minuten später eine weitere Chance erhalten, setzte sich diesmal gegen Kosta Tahtsidis im Strafraum durch und drückte das Leder zum umjubelten 1:0 ins Netz.

Auf diesen Höhepunkt folgte der Tiefpunkt des Landesliga-Spitzenspiels, als kurz nach Ende der regulären Spielzeit Valentin Scholz von hinten mit Anlauf Apostol Muzac umsenste. Schiedsrichter Michael Zeiher zog sofort die rote Karte und hatte anschließend alle Mühe, die Rudelbildung mit heftigen Wortwechseln von den Spielern unter Kontrolle zu bekommen.

Erst mit großer Verzögerung konnte er die Partie wieder anpfeifen, in der mittlerweile Sven Schwalber für Marc Wissmann auf den Platz gekommen war. Und er krönte sein Comeback in der 94. Minute zum entscheidenden 2:0 auf Vorarbeit von Ilie Iordache. Der Holzhausener Spielmacher unterstrich dabei seine Cleverness, indem er den entscheidenden Pass spielte, während die Tübinger noch ein Foul reklamierten.

Video 1: Szenen aus dem Spiel

Video 2: Interview mit Holzhausens Trainer