Jetzt können die Gutmadinger ihre verdiente Meisterschaft bejubeln. Foto: Facebook FC Gutmadingen

Bezirksliga: Entscheidung fällt am grünen Tisch. FC Schonach bekommt sechs Punkte abgezogen. Mit Video.

Montagnacht, 23.30 Uhr: Die Entscheidung des SBFV ist gefallen. Dem FC Schonach werden in der Bezirksliga sechs Punkte abgezogen, die betroffenen Vereine werden informiert. Dadurch ist die Meisterschaft entschieden.

Auf einmal steht der FC Gutmadingen also schon als Titelträger der Bezirksliga fest. Dass dies so kommen wird, daran hat in den vergangenen Wochen zwar niemand mehr gezweifelt, doch der Zeitpunkt ist ungewöhnlich. Denn Spieler und Verantwortliche wussten überhaupt nichts von ihrem Glück. "Ich werde gleich allen Bescheid geben", sagt der Sportliche Leiter Volkhard Ohnmacht, als er gestern Nachmittag von unserer Zeitung erfährt, dass seine Mannschaft den Titel geholt hat. "Wir sind unheimlich stolz, als kleinstes Dorf in der Gegend den Aufstieg geschafft zu haben", freut er sich. Doch seine erste Reaktion war anders: "Schade, mit einem Urteil vor dem Wochenende, hätten wir am Sonntag eine spontane Meisterfeier gehabt." Diese wurde seine Mannschaft nun beraubt. Doch er mache der Rechtssprechung keinen Vorwurf.

Ein erneuter Einspruch macht nur wenig Sinn

Auch wenn das große Saisonziel nun erreicht ist, weiß der Sportliche Leiter genau, wie es in den nächsten Wochen weitergehen soll: "Unser Ziel ist es ganz klar, die Meisterschaft auf sportlichem Wege zu erreichen. Wir wollen uns nicht nachsagen lassen, dass wir ohne den Punktabzug nicht Meister geworden wären", macht Ohnmacht klar. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie bitter eine solche Entscheidung für den betroffenen Verein sei. "Doch Regeln sind Regeln."

Diese hat der FC Schonach nicht eingehalten und einen Spieler ohne gültige Spielerlaubnis in mehreren Partien eingesetzt. Gerhard Berger, Vorsitzender des Rechtsausschusses beim SBFV, hat dies nun mit seinem Urteil bestätigt: "Die Angaben, die zur Abmeldung des betroffenen Spielers geführt haben, waren eindeutig." Dadurch war er nicht mehr für Schonach spielberechtigt. Dies hatte bereits das Bezirkssportgericht in erster Instanz entschieden. Der FC hatte Einspruch eingelegt und ist nun gescheitert.

Auf dem sportlichen Weg hat der Verein damit keine Chance mehr, das Urteil anzufechten – höchstens noch auf dem zivilrechtlichen. "Wir werden uns heute zusammensetzen und überlegen, wie wir nun vorgehen werden", sagt der Sportliche Leiter von Schonach, Johann Griesbeck. Er lässt aber auch durchklingen, dass ein erneuter Einspruch nur wenig Sinn mache. Damit würde feststehen, dass dem FC Schonach sechs Punkte abgezogen werden und Gutmadingen damit nicht mehr eingeholt werden kann.

Für Griesbeck steht nun der zweite Platz im Fokus. Diesen noch zu erreichen, sei nun schwer genug. Die Meisterschaft sei bereits davor kein Thema mehr gewesen.

In den Partien gegen die SG Klengen/Kirchdorf (1:0, 19. März), den FC Schönwald (6:2, 26. März) sowie den FC Königsfeld (2:0, 28. März) hat der FC Schönwald einen Spieler ohne gültige Spielerlaubnis eingesetzt. Die Punkte aus den Begegnungen mit Schönwald und Königsfeld werden nun wieder abgezogen und dem Gegner gutgeschrieben. Die SG Klengen/Kirchdorf hat dagegen Pech gehabt. Als der Fall des Spielers bekannt wurde, war die sieben Tage lange Einspruchsfrist des Vereins bereits abgelaufen.

Dadurch ist die SG der große Verlierer dieser Geschichte und muss einen herben Rückschlag im Abstiegskampf der Liga hinnehmen. Schönwald und vor allem Königsfeld haben sich durch die zusätzlichen drei Punkte vom Tabellenkeller distanziert. "Der sportliche Faktor hat keinerlei Einfluss auf das Urteil", versichert Gerhard Berger. Er habe sich die Tabelle nicht ein einziges Mal im Zusammenhang mit seiner Entscheidung angeschaut. Der sportliche Aspekt – oder gar Mitleid – dürfe dabei keine Rolle spielen.