Martin Braun blickt bisher auf eine gute Runde der Nullachter zurück. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Verbandsliga: 08-Sportchef zieht Bilanz

Der FC Villingen hat – im Gegensatz zu den Kontrahenten – das Spieljahr 2016 schon beendet. Nach 21 Spieltagen belegen die Nullachter mit 52 Punkten und 72:10 Toren den zweiten Rang. Wir blicken auf die Zahlen und Fakten der bisherigen Saison.

"Es ist schon beachtlich, wie viele Punkte wir nach 21 Spielen gesammelt haben. Dabei muss man noch berücksichtigen, dass wir ja viele langzeitverletzte Spieler haben und hatten", betont Martin Braun, der Sportliche Leiter des FC Villingen, in seiner Zwischenbilanz.

Gerade in Bezug auf die Ausfälle der Stammspieler sei es gut gewesen, mit Siegen gegen den Freiburger FC, in Denzlingen und gegen den Kehler FV früh in der Saison Selbstvertrauen gesammelt zu haben. Nicht ganz überraschend war es für Braun, dass die ausgefallenen Stammspieler einigermaßen ersetzt werden konnten. "Dass Tobi Weißhaar immer eine Option ist, wussten wir. Auch das Potenzial von Ali Sari hat nicht völlig überrascht."

Von Neuzugang Marius Henkel, der in der vergangenen Saison noch mit 29 Treffern als Torschützenkönig in der Landesliga geglänzt hatte, habe er sich mehr erhofft. Bisher kam der Angreifer in der Verbandsliga-Elf zwölf Mal zum Einsatz, absolvierte dabei 260 Minuten und erzielte keinen Treffer. "Es ist immer schwierig, wenn man zu einem höherklassigen Verein wechselt", meint dazu Braun.

Entscheidend in Sachen Meisterschaft ist für ihn, welche Mannschaft in der Rückrunde in der Lage ist, genauso viele Punkte wie in der Vorrunde zu holen. Dabei gibt der Ex-Profi zu bedenken, dass sechs bis sieben Teams wohl bis zum Schluss gegen den Abstieg spielen werden. "Da wird es dann zu Duellen gegen Mannschaften kommen, für die es noch um alles geht." Braun rechnet damit, dass es bis zum Schluss vorne und hinten spannend bleibt.

Heimmacht. Der höchste Heimsieg war das 11:0 gegen den FC Bötzingen. Jeweils mit 5:0 gewannen die Nullachter im Friedengrund gegen den 1. SV Mörsch, den SC Lahr und Solvay Freiburg. In den Duellen mit dem Kehler FV und den SV Bühlertal gab es 4:0-Siege. Unter dem Strich verwöhnten die Villinger ihr Publikum im eigenen Stadion mit insgesamt zehn Siegen in zehn Heimspielen – und mit dem starken Torverhältnis von 45:1 Treffern. Die Schützlinge von Coach Jago Maric (unser großes Bild) sind damit das beste Heimteam der Verbandsliga – vor dem Freiburger FC (10 Heimspiele/27 Punkte/45:9 Tore). In der Fremde. Auf fremden Plätzen waren die 4:0-Siege in Pfullendorf und Denzlingen sowie das 5:1 beim FC Waldkirch die höchsten Erfolge. Die einzige Niederlage gab es in Rielasingen (0:2). Vier Mal reichte es nur zu Unentschieden (2:2 in Endingen, 1:1 in Bad Dürrheim, 2:2 in Linx und 0:0 in Mörsch). Insgesamt holten die Nullachter in elf Auswärtsspielen 22 Punkte (27:9 Tore). Besser waren Freiburg (11/27/34:13) und Denzlingen (11/23/29:18). Gesamttabelle. In der Tabelle führt vor dem letzten Spieltag vor der Winterpause der Freiburger FC (21 Spiele/54 Punkte/79:22 Tore) vor dem FC 08 (21/52/72:10) und dem FC Denzlingen (21/50/65:36). "Ballermänner". Bester 08-Torschütze ist bisher Nedzad Plavci. Mit seinen 21 Treffern hat er rein rechnerisch in jeder Partie ein Tor erzielt. Plavci führt gemeinsam mit Marco Senftleber die Torjägerliste der Verbandsliga an. Mit 16 Treffern ist Kapitän Benedikt Haibt der zweitbeste Torschütze – vor Tevfik Ceylan (10). Es folgen: Turan Sahin (6), Stjepan Geng (6), Ali Sari (3), Damian Kaminski (2), Tobias Weißhaar (2), Frederick Bruno, Mauro Chiurazzi, Mario Ketterer und Daniel Niedermann (je 1 Tor). Dauerläufer. In allen 21 Spielen der Herbstserie dabei waren Stjepan Geng (1746 Einsatzminuten) und Turan Sahin (1536). Dahinter folgt Kapitän Benedikt Haibt (20/1661). In 19 Spielen (1495) war Nedzad Plavci auf dem Rasen. Dahinter folgen: Tevfik Ceylan (18/1450), Daniel Niedermann (18/1445), Daniel Wehrle (18/1308) und Frederick Bruno (17/1419). Kassenschlager. Die meisten Besucher lockte das Spitzenduell gegen den Freiburger FC (900) an. Was den Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen betrifft, folgen die Partien gegen den FC Waldkirch (600) und den Kehler FV (600). Den schwächsten Besuch hatte die Partie gegen Solvay Freiburg (250). Der FC Villingen führt die Zuschauertabelle der Verbandsliga Südbaden mit im Schnitt 504 Besuchern an. Dahinter folgen Auggen (388) und Kehl (352). Den schlechtesten Zuschauerschnitt hat der FC Bötzingen (105).

Benedikt Haibt, 08-Kapitän: "Insgesamt bin ich zufrieden. Eine Niederlage ist verkraftbar. Dass man den einen oder anderen Punkt liegen lässt, dies ist auch normal. Das Pokal-Aus ärgert mich natürlich. Da sind wir uns selbst im Weg gestanden. Spielerisch haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Wichtig war, dass die Spieler, die nachgerückt sind, ebenfalls souverän aufgetreten sind. Ich selbst fühle mich wohl und muss mit zwei, drei anderen Teamkollegen als Kapitän die Verantwortung übernehmen. Es hätten bei mir auch durchaus mehr als 16 Treffer sein können. Ich muss an der Chancenverwertung arbeiten."

Nedzad Plavci , 08-Torjäger: "Bis zum Spiel in Mörsch war ich zufrieden. Ich habe nicht gedacht, dass ich so viele Tore schieße. Dabei habe ich noch einige Chancen vergeben. Ich brauche jetzt aber auch eine Pause, um wieder zu 100 Prozent fit zu werden. In Sachen Meisterschaft werden die Spiele gegen Mannschaften, die eigentlich nicht auf Augenhöhe mit uns sind, entscheiden."

Mario Ketterer, 08-Routinier: "Wir haben uns auch mit dem 0:0 in Mörsch alle Chancen offen gehalten, in der Rückrunde unser Ziel – also Platz eins – zu erreichen – trotz des Verletzungspechs. Klar – natürlich schmerzt jeder Punkt, den man abgibt. Ich bin mir aber sicher, dass wir in der Rückrunde noch mehr Punkte holen."

Daniel Niedermann, 08-Innenverteidiger: "Insgesamt war ich zufrieden – bis auf die Spiele in Bad Dürrheim, Rielasingen und Mörsch. Eigentlich haben wir aber immer gut gespielt. Mir selbst war nach meinen Wechsel von Singen bewusst, dass ich nicht von Anfang an spielen werde. Ich habe aber versucht, mich im Training anzubieten und habe meine Chance dann genutzt."

Christian Mendes, 08-Torwart: "Ich bin mit meiner Leistung zufrieden. Es geht aber immer noch mehr. Wir haben auch nicht so viel Torwarttraining. Ich weiß aber, was ich kann. Bisher bin ich noch nicht in die Nähe meiner Grenzen gekommen. Ich selbst bin jetzt aber bald 45 Jahre alt und werde als Torwart nicht mehr so viel erreichen. Wenn wir aufsteigen, könnte ich mir vorstellen, noch ein Jahr länger in Villingen zu bleiben."

(me). Der SC Pfullendorf, den der FC Villingen in seiner ersten Partie nach der Winterpause am 18. Februar zu Gast hat, hofft auf neues Geld. Die Firma Extra Games will nächste Saison als Hauptsponsor einsteigen und wird die Linzgauer voraussichtlich mit einer sechsstelligen Summe unterstützen.