Trotz der frühen Führung durch Kevin Kititatschky (rechts Tobias Heizmann) kam der SV Seedorf beim 2:6 gegen den SV Wittendorf unter die Räder. Foto: Müller

Landesliga: SV Seedorf kann auch im Kellerduell gegen SV Wittendorf Gunst der Stunde nicht nutzen.

SV Seedorf – SV Wittendorf 2:6 (1:3). Im Kellerduell offenbarte der SV Seedorf einmal mehr altbekannte Schwächen und ließ sich auch vom mitgefährdeten SV Wittendorf ein halbes Dutzend "Kisten" einschenken.

Während der Mitaufsteiger aus dem Kreis Freudenstadt die Gunst der Stunde nutzten, verstand es der SV Seedorf nicht, gerade in dieser so wichtigen Partie an die zuletzt gezeigte gute Leistung anzuknüpfen. Dabei kamen die Gastgeber wiederum zu einem guten Auftakt, konnte Kevin Kitiratschky einen Abwehrfehler der Gäste zum 1:0 in der 5. Minute ausnutzen. Doch schnell offenbarte auch der SV Seedorf, dass er gerade bei Standards anfällig ist. In der Folge eines Eckballs traf SVW-Torjäger Henry Seeger in der 9. Minute zum 1:1.

Der SV Wittendorf hielt das Tempo hoch und der SV Seedorf zunächst auch gut dagegen. Unterschied auf dem Kunstrasenplatz war jedoch, dass die Gäste ein Plus in der Genauigkeit hatten, woraus sich mehr Gefahr auf das Tor von SVS-Keeper Fabian Dittmer entwickelt. Der konnte in der 25. Minute einen Angriff der Gäste mit guter Parade zur Ecke klären. Doch daraus entwickelte sich der 1:2-Rückstand, da Sebastian Heim ein Eigentor unterlief.

In der 28. Minute wurde Johannes Wernz von Christoph Klein gefoult, doch der Freistoß von Tobias Heizmann brachte nichts ein. Besser machte es der SV Wittendorf, der nach einem Angriff über rechts durch Lucas Haug auf 3:1 (34.) erhöhen konnte. Schrecksekunde für die Gastgeber in der 40. Minute, als Tobias Heizmann bei der Ballannahme im Kunstrasen hängen blieb und zur Pause mit Verdachte einer Bänderverletzung im Knöchel ausgewechselt werden musste.

Nach Wiederbeginn drängten die Gastgeber auf den Anschluss und wurden in der 48. Minute belohnt. Nach Freistoß von Fabian Herbst war Tobias Bea per Kopf zum 2:3 erfolgreich. Kurz darauf bot sich nach einer Ecke von Christoph Müller für Johannes Wernz eine große Chance, doch bei seiner akrobatischen Einlage unmittelbar vor dem SVW-Kasten wurde er abgeblockt. Konnte die Gästeabwehr nach mehreren Versuchen die Situation bereinigen.

Nach knapp einer Stunde der nächste Schock für die Gastgeber. Bei der Annahme eines Rückpasses zog sich Torhüter Fabian Dittmer vermutlich einen Muskelfaserriss im rechten hinteren Oberschenkel zu und musste durch Michael Frey ersetzt werden. Dessen undankbare Aufgabe war es, schon nach zwei Minuten den Ball aus dem Netz zu holen. Wieder war die SVS-Abwehr nach einem Eckball nicht auf der Höhe und Sandro Bossert hatte leichtes Spiel, per Kopf die Führung des SV Wittendorf auf 4:2 auszubauen.

Dem SV Seedorf konnte man sicher zugutehalten, dass man um eine Resultatsverbesserung kämpfte, doch dabei wurde die Abwehr fast völlig entblößt. Die beste Möglichkeit leitete dabei Johannes Wernz über rechts ein, der von der Grundlinie zurück auf Christoph Müller passte, doch dessen Schuss ging übers Gästetor (75.). Als treffsicherer erwies sich der SV Wittendorf, der gegen die weitaufgerückte Hintermannschaft der Gastgeber noch zu zwei Toren kam. Lysander Skoda traf aus kurzer Distanz zum 2:5 (83.) und den Schlusspunkt setzte Henry Seeger zwei Minute darauf mit dem 6:2 für den SV Wittendorf.

SV Seedorf: Fabian Dittmer (59. Michael Frey) – Yannik Scheck (78. Maurice Gutekunst), Sebastian Heim, Tobias Bea, Fabian Herbst, Christoph Müller, Mario Grimmeißen (65. Tom Ritzel), Johannes Wernz, Thomas Flaig, Tobias Heizmann (46. Pascal Uhlenberg), Kevin Kitiratschky.

SV Wittendorf: Lucas Finkbeiner – David Klein, Christopher Klein, Radion Eckert (78. Kai Totzl), Patrick Haug (81. Lukas Wuzik), Sandro Bossert, Thomas Schoch (58. Robin Schillinger), Henry Seeger (85. Daniel Kipp), Stefan Joos, Lysander Skoda, Lucas Haug.

Tore: 1:0 (5.) Kitiratschky, 1:1 (9.) Seeger, 1:2 (25./ET) Heim, 1:3 (34.) Haug, 2:3 (48.) Bea, 2:4 (61.) Bossert, 2:5 (83.) Skoda, 2:6 (85.) Seeger.

Schiedsrichter: Philipp Herbst;

Gelbe Karten: 2/3;

Zuschauer: 150.

Trainerstimme

Tobias Bea (SV Seedorf):

"Der Gegner war kompakt und robust, das konnten wir nicht unterbinden und war der große Unterschied. Was uns die letzten beiden Spiele ausgemacht hat, das haben wir diesmal vermissen lassen. Gerade in so einem wichtigen Spiel sehr schade, dass wir das nicht auf den Platz bringen.“

Lukas Wuzik (SV Wittendorf):

"Respekt an meine Mannschaft, dass wir nach dem frühen Rückstand so schnell wieder zurückkommen. Wir wussten, dass Seedorf gerade bei Standards sehr anfällig ist und das haben wir zu den Toren genutzt. Das Ausschlaggebende war sicherlich, dass wir über 90 Minuten das hohe Tempo gehen konnten. Wir haben verdient gewonnen und nun ist auch mal der Druck weg."