Im ersten Relegationsspiel musste der FC Holzhausen eine herbe Niederlage einstecken. Foto: Heidepriem

Relegation: Elf von Onur Hepkeskin verliert trotz guter Leistung Relegationsspiel in Donzdorf. Mit Video

Wer das erste Tor macht, gewinnt das Verbandsligaspiel in Donzdorf, mochte man am Mittwoch meinen. Die Holzhauser schienen zumindest in der ersten Halbzeit näher an der Führung, das mag auch an einem speziellen Heininger Umstand gelegen haben.

1. FC Heiningen – 1. FC Holzhausen 3:1 (0:0). Pünktlich zum Anpfiff fehlte diesen nämlich ihr bester Spieler Dominik Mader, der sich auf dem Weg Richtung Sportgelände im Stau befand. So wie etliche Zuschauer auch. Waren zu Beginn "nur" 500 Zuschauer anwesend, schraubte sich die Zahl im Minutentakt fast auf die Tausender-Marke hoch. Und mit zunehmender Spieldauer entwickelte sich auch eine interessante Partie für die Fans beider Seiten. Wobei die erstmal den Atem anhielten, als direkt nach Anpfiff Tim Wissmann liegen blieb und sich am Boden wälzte, nach kurzer Unterbrechung ging es aber weiter.

Für den ersten richtigen spielerischen Aufreger sorgte aber wieder die Elf um Trainer Onur Hepkeskin, als Raphael Ruf von weit hinten einen Pass nach ganz weit vorne auf die Reise schickte. Ugur Akbaba nahm an, verlor aber das Eins-gegen-Eins gegen Torhüter Felix Lache, auch das Nachsetzen Sumsers brachte nichts ein (5.). Die nächste Viertelstunde begegneten sich beide Parteien auf Augenhöhe, Holzhausen blieb aggressiver und im Kontern gut, Heiningen verlegte sich mehr aufs Spielerische. In der 22. Minute dann die dickste Chance für Sumser, der wieder einen langen Ball mitnahm und allein auf den Torwart zulief, sich nur eine Seite hätte aussuchen und einschieben brauchen. Stattdessen schoss er direkt auf den stehenden Schlussmann.

Jetzt ging es hin und her, Holzhausen versuchte es per Eckball, Marc Wissmann schlug eine gefährliche Flanke weit auf Sumser, der den Ball an den Sechzehner zum freistehenden Akbaba köpfte, dessen humorloser Schuss aber links flach am Tor vorbei zischte (33.).

Nach dem Seitenwechsel wirbelte dann Heiningens Dominik Mader das Spielgeschehen mächtig auf,. Er hatte mittlerweile den Stau hinter sich gelassen und kam sofort zum zweiten Durchgang für den durchaus Akzente setzenden Correa Santa Cruz. Eine Minute nach Wiederanpfiff schickte Perez Castaneda Mader, der direkt Richtung Tor zog und es mit einem halben Lupfer und halben Schuss probierte. Kevin Fritz war aber noch dran, der Ball rollte weiter, bis ihn Riccardo Spataro von der Linie kratzte. In der 52. Minute tanzte Mader seine Gegner mit einer Drehung um die eigene Achse aus, sein Schuss verfehlte das Ziel aber nur knapp links.

Nur drei Minuten später ging die nächste Aktion von ihm aus, sein Pass fand Estevez Hernandez, der dem von hinten herangerauschten Kevin Gromer den Ball in den Lauf spielte und Gromer aus 20 Metern mit einem unhaltbaren Schuss ins linke Eck zum 1:0 abschloss (55.).

Holzhausen wollte drei Minuten später ein gegnerischen Handspiel im Strafraum gesehen haben, der Pfiff blieb aber aus. Im Spielaufbau lief in der Folge immer weniger, das mündete sogar in einem Foul von Marc Wissmann. Aus bester Position nahm sich Benjamin Kern ein Herz und traf wunderschön ins rechte obere Eck zum 2:0 (63.). Die Holzhauser mussten nun aufmachen, warfen alles nach vorne, Marco Sumser vergab aber zwei Mal einmal davon per Fallrückzieher. Immer mehr bekam er es auf die Beine, was ihn und seine Gegenspieler immer mehr aus der Fassung brachte.

In der 81. Minute dann der Aufreger des Spiels: Heiningens Pietro Maglio holte Sumser im Sechzehner derart rüde von den Beinen, dass der Schiedsrichter auf gelb-rot entschied. Maglio hatte aber gar keine erste gelbe Karte gesehen. Das zumindest ließ darauf schließen, dass der Assistent mit dem Referee ins Gespräch kam und dieser die Karte zurückzog. Maglio hätt sich aber nicht beschweren dürfen, wäre er des Feldes verwiesen worden. Sein Trainer Denis Egger tat auch gut daran, ihn direkt auszuwechseln.

Den Elfmeter verwandelte Marc Wissmann sicher zum Anschlusstreffer. Es sollte aber nicht reichen, denn in der Nachspielzeit schlugen die Heininger wieder zu. Nicht von ungefähr belohnte sich Mader für einen überragenden Auftritt und hinterließ enttäuschte Holzhauser.

Interview mit Trainer Onur Hepkeskin:

Statistik:

Mannschaften FC Heiningen: Felix Lache, Kevin Gromer (87. Valentin Schlecht), Benjamin Kern, Michael Neumann, Pietro Maglio (81. Tobias Rössler), Correa Santa Cruz (45. Dominik Mader), Yasin Ceküc, Hernadez Estevez (68. Lasha Tskhadadze), Max-Julian Hölzli, Lukas Renn, Castenada Perez.

FC Holzhausen: Kevin Fritz, Roland Hoch, Thomas Heinz (87. Oliviu-Marcel Gaber), Raphael Ruf, Ugur Akbaba (57. Clayton Zwetsch), Marco Sumser, Marc Wissmann, Ilie Iordache, Tim Wissmann (87. Viktor Schäfer), Riccardo Spataro, Apostol Muzac.

Zuschauer: 800.

Schiedsrichter: Michael Hieber (Ellwangen), Assistenten: Chriatian Glatzer, Tobias Hieber.

Besonderes Vorkommnis: Pietro Maglio mit zurückgezogener gelb/roten Karte (81.).

Tore: 1:0 Kevin Gromer (55.), 2:0 Benjamin Kern (63.), 2:1 Marc Wissmann (81.), 3:1 Dominik Mader (92.).

Seite 2: Trainerstimmen

Onur Hepkeskin (FC Holzhausen): "In der ersten Halbzeit hatten wir zwei gute Möglichkeiten, danach war es ausgeglichen. Aber wenn du die Tore machst, passiert so etwas. Meiner Mannschaft mache ich keinen Vorwurf, sie hat alles gegeben."

Denis Egger (FC Heiningen): "Wir wussten, dass die Holzhauser gefährlich sind. Anfangs war das sehr unangenehm, sie haben einen Lucky Punch. Am Ende war der Sieg für uns aber nicht unverdient."