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Landesliga: Holzhausen schlägt FC Gärtringen mit 4:3. Zuschauer erleben spannendes Duell. Mit Video

Großes Durchatmen beim FC Holzhausen. Vier Tore waren gestern aber nötig, um den ersten Saisonsieg gegen einen starken FC Gärtringen nach 94 Minuten unter einem zwischenzeitlichen Rückstand unter Dach und Fach zu bringen.

FC Holzhausen – FC Gärtringen 4:3 (3:2).

Beide Trainer reklamierten nach dem Abpfiff einer abwechslungsreichen und schnellen, wegen vieler Fehler auf beiden Seiten aber nicht auf allerhöchstem Landesliganiveau stehenden Partie den Sieg für sich. Weil aber Tore, und nicht die B-Note zählen, stand am Ende die aus Sicht von Gästecoach Hanjo Kemmler "viel, viel bessere Mannschaft" mit leeren Händen da.

"Wir haben viermal richtig gepennt", beklagte Kemmler aber auch die entscheidenden Fehler seiner Spieler, deren erster schon in der dritten Minute zum 1:0 führte. Der auf der linken Seite von Raphael Ruf angespielte Felix Loch durfte unbedrängt von gleich drei Gegenspielern auf der Strafraumlinie nach innen ziehen und traf mit seinem Schuss unhaltbar rechts unten zur Führung des FC Holzhausen.

Sicherheit brachte der Treffer aber nicht, ganz im Gegenteil. Der FC Gärtringen wurde von Miinute zu Minute stärker, wirkte giftiger in den Zweikämpfen und nutzte die sich in der Mittelfeldzentrale bietenden Lücken durch eine mangelnde Raumaufteilung der Hausherren. Die kamen zwar noch einmal durch Marco Sumser per Kopfball nach einer präzisen Flanke von Dominik Bentele zu einer guten Gelegenheit (18.), doch auf der Gegenseite spielte die Musik durch die gefährliche Gästeangreifer meistens im Strafraum der Gastgeber. Und der FC Gärtringen schlug Mitte der ersten Halbzeit gleich doppelt zurück.

Zwar konnte Torwart Kevin Fritz einen Schuss von Marco Lühmann mit einem Reflex noch zum Eckball lenken (25.). Der aber wurde über Umwege doch zum Wegbereiter des 1:1, das Kevin Kemmler mit einem Aufsetzer aus 17 Metern erzielte. Zwei Minuten kam es noch besser, als diesmal Timo Tropsch einen Freistoß von rechts in den Strafraum schlug und der ungedeckte Timo Theurer per Kopfball unhaltbar für das 1:2 sorgte.

Auch in den nächsten Minuten hatte der FC Gärtringen die Begegnung eigentlich im Griff, während beim FC Holzhausen im Spiel nach vorne Tempo und Bewegung vermisst wurde. Dennoch gelang den Gastgebern dank der Qualitäten ihrer Einzelspieler noch vor der Pause die erneute Wende. Marc Wissmann nutzte in der 42. Minute einen Stellungsfehler in der Hintermannschaft aus und schoss zum 2:2-Ausgleich ins kurze Eck ein. Als Sekunden vor dem Halbzeitpfiff Felix Loch fast die komplette Abwehr mit einem Solo düpierte, stand nach dessen Querpass Marco Sumser vor dem leeren Tor und erzielte problemlos das 3:2 (45.).

Nach dem Seitenwechsel zog sich die heimmannschaft etwas zurück und setzte auf Konter. Das Rezeot fast schon bald nach dem Wiederanpfiff aufgegangen, denn nach einem schulbuchmäßigen Angriff setzte Marco Sumser genau in der richtigen Zehntelsekunde Felix Loch in Szene, der nur Zentimeter am rechten Pfosten vorbei zielte. Als sich sechs Minuten später der über die rechte Seite immer wieder anschiebende Riccardo Spataro durchgesetzt hatte, passte er einen Tick zu sehr in den Rücken von Sumser, der daraufhin bei seiner guten Schusschance keinen Druck auf den Ball bekam.

Den Fans der Gastgeber schwante angesichts der verpassten Gelegenheiten zum vorentscheidenden 4:2 nichts Gutes, und fast hätte Timo Theurer per erneutem Kopfball nach einer Ecke schon das 3:3 erzielt (64.). Über den Boden aber war der FC Gärtringen wenig später doch erfolgreich. Im Mittelfeld kam Apostol Muzac eine Fußspitze zu spät und ebnete den Raum für einen Steilpass von Eldar Cavcic, den Leutrim Goxhuli aus Mittelstürmerposition zum Ausgleich verwandelte.

"Jetzt machen wir noch eine", feuerten sich vor dem Anpfiff die Gästespieler an, doch die Entscheidung fiel in der 78. Minute auf der Gegenseite durch eine Standardsituation. Nach einem Foul an Riccardo Spataro trat Dominik Bentele den Freistoß scharf nach innen. Der für den angeschlagenen Marco Sumser eingewechselte Domenico Mosca verschaffte sich mit einem guten Laufweg den nötigen Raum und köpfte unhaltbar zum 4:3 ein. Trotz aller Bemühungen kamen die Gäste in der verbleibenden Zeit zu keiner klaren Chance mehr.