Der neue Kader des FC Bad Dürrheim: Nazir Zulji, Adem Sari, Nasser Gandi, Dennis Becker, Joshua Woelke, Jonas Schwer, Patrick Detta, Amza Ourotagba, Dimitri Bärwald (hinten von links), Gerd Laible (Physiotherapeut), Albrecht Schlenker (Vorsitzender), Alexander Thumer (stellvertretender Vorsitzender), Sheriff Bah, Felix Schaplewski, Betreuer Klaus Kussauer, Co-Trainer Frank Holder, Cheftrainer Reiner Scheu (mittlere Reihe von links), Ali Sari, Mustafa Akgün, Nico Tadic, Jonas Kapp, Konstantin Leichtle, Abdullah Cil, Sime Fantov und Selim Altinsoy (vorne von links). Foto: Morat

Verbandsliga: Bad Dürrheimer Coach über den schwierigen Umbruch, die Führungsspieler und seine Zukunft.

Der Bad Dürrheimer Coach Reiner Scheu (62) steht vor einer Herausforderung. Der Fußball-Lehrer will nach dem großem personellen Umbruch schnell ein erfolgreiches Team formen, damit der Verbandsligist eine sorgenfreie Saison erlebt. Vor dem Rundenauftakt – am Samstag – daheim gegen den FV Kehl – sprachen wir mit ihm.

Herr Scheu, auf was haben Sie bei den Neuverpflichtungen besonders geachtet?

Für den FC Bad Dürrheim ist es unglaublich schwer, Spieler für die Verbandsliga zu verpflichten. Wir haben mit dem FC 08 einen großen Nachbarn.Unsere finanziellen Mittel sind einfach beschränkt. Wir hoffen, dass wir unsere neuen Spieler in die Verfassung bekommen, damit wir in der Verbandsliga eine ordentliche Rolle spielen können.

Wer soll im Abwehrzentrum die Führungsrolle von Yannick Bartmann übernehmen?

Dies ist noch völlig offen. Felix Schaplewski kann diese Rolle ausfüllen, aber er ist eher für das Mittelfeld eingeplant. Unser Neuzugang Sheriff Bah wäre hier auch eine Möglichkeit. Weitere Optionen sind ein Ante Terzic – in konditionell guter Form und auch Patrick Detta. Den speziellen Spieler, der neben Jonas Schwer, der in der Innenverteidigung gesetzt ist, agiert, haben wir noch nicht gefunden.

Welche Spieler können die Führungsrollen übernehmen?

Felix Schaplewski, Jonas Schwer, Patrick Detta und auch Nico Tadic werden in unserem Team eine große Rolle spielen und mehr Verantwortung. Von den Neuen kann uns Selim Altinsoy mit seiner Erfahrung weiterhelfen.

Wie fällt Ihr Fazit der Vorbereitung aus?

Positiv war, dass die Jungs alle gut mitgezogen haben. Was natürlich nicht gelingen kann, ist, dass man innerhalb so kurzer Zeit so viele neue Spieler integriert. Wir sind auf dem Weg, eine Mannschaft zu finden, aber das braucht einfach seine Zeit. Sorgen macht mir, dass der eine oder andere Spieler in einem schlechten Fitnesszustand bei uns gestartet ist. Wir müssen immer wieder mit einzelnen Spielern Sonderschichten fahren, um Rückstände aufzuholen.

Bedeutet dies, dass man das wahre Gesicht der Bad Dürrheimer Mannschaft erst nach fünf, sechs Spieltagen sieht?

Dies kann man nicht so sagen. Es ist überhaupt die Frage, ob es uns gelingt, die vielen Nationalitäten unter einen Hut zu bringen. Dies ist ein notgedrungenes Experiment, das wir so nicht haben wollten. Wir tun alles dafür, aber es wird für uns ein ganz harter Weg. Es ist eine Herkulesaufgabe, eine neue Mannschaft zu formen. Aber solche Situationen gibt es für einen Trainer immer mal wieder.

Wie schätzen Sie die Konkurrenz in der Verbandsliga-Saison ein?

Mannschaften wie der FC Rielasingen, der Freiburger FC, der SV Linx, der FV Offenburg und auch der FC Denzlingen zählen zu den Großen in der Verbandsliga. Der Rest der Liga muss schauen, genug Abstand zu den Abstiegsplätzen zu bekommen.

Ihr Vertrag läuft noch ein Jahr. Haben Sie sich schon Gedanken über Ihre Zukunft gemacht?

Bei weitem nicht, weil ich eine Aufgabe vor mir sehe, die einem Bergsteiger ähnelt, der einen hohen Berg zu besteigen hat.

Ihre Entscheidung ist davon auch abhängig, wie sich Ihr Team nun bis Dezember präsentiert?

Klar. Mir macht es weiterhin Spaß, ins Training zu gehen. Spaß an der Arbeit – dies ist der einzige Grund, warum ich noch Trainer bin. Ich muss bei meiner Entscheidung, ob ich nach dieser Saison verlängere oder nicht – aber auch andere Faktoren wie zum Beispiel an meine Familie – denken.

Ihre Wünsche für die kommende Saison?

Ich wünsche mir, dass unser Kader von Verletzungen möglichst verschont bleibt und wir so schnell wie möglich zu einem Team werden.

 Fragen von Mete Morat

Der Kader des FC Bad Dürrheim

FC Bad Dürrheim

Tor: Jonas Kapp (Trikotnummer 1) und Konstantin Leichtle (13).

Abwehr: Sheriff Bah (4), Raphael Bartmann (20), Dennis Becker (3), Amza Ourotagba (21), Jonas Schwer (6), Joshua Woelke (18), Ante Terzic und Mitar Mladenovic.

Mittelfeld: Selim Altinsoy (5), Patrick Detta (36), Sime Fantov (15), Nasser Gandi (24), Ali Sari (10), Felix Schaplewski (22), Nico Tadic (11) und Nazir Zulji (25).

Angriff: Mustafa Akgün (9), Dimitri Bärwald (19), Abdullah Cil (17), Eduard Mladoniczky (7) und Adem Sari (33).

Zugänge: Selim Altinsoy (SV Deckenpfronn), Sheriff Bah (SC Tuttlingen), Dimitri Bärwald (FC Frittlingen), Nasser Gandi (Togo), Eduard Mladoniczky (FC Öhningen‐Gaienhofen), Amza Ourotagba (Togo), Adem Sari (Sivas Belediyespor/TR), Ali Sari (FC 08 Villingen), Ante Terzic (SV Italclub Mainz/SpVgg. Ingelheim), Mitar Mladenovic (Radnicki Nis/Serbien.

Abgänge: Dominik Almeida (1. FC Rielasingen‐Arlen), Yannick Bartmann (VfL Neckarrems), Christian Braun (SV Zimmern), Zvonimir Fantov (FC Kreuzlingen/CH), Mario Giesler (DJK Villingen), Karsten Scheu (FC Pfaffenweiler) und Samuel Witzig (Trainer SV Tuningen).

Trainer: Reiner Scheu (wie bisher), Co-Trainer: Frank Holder (wie bisher), Torwart-Trainer: Thorsten Deckert (wie bisher).