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Oberliga: FC 08 Villingen hat gegen abstiegsbedrohten SGV Freiberg mit 2:0-Erfolg drei eminent wichtige Zähler eingefahren.

Villingen-Schwenningen - »Jetzt habe ich wenigstens ins richtige Tor getroffen«, flachste 1:0-Torschütze Gina-Luca Reho nach dem Freiberg-Spiel in Erinnerung an sein fatales Eigentor in Reutlingen. Nicht nur aufgrund seines Treffers war der Schweizer auf der Position im zentralen defensiven Mittelfeld der stärkste 08-Akteur.

Vor allem nach seinem Tor steigerte sich Reho immer mehr. »Wir haben heute aber nicht alles gut gemacht. Wir hätten das Spiel früher für uns entscheiden müssen«, zeigte er sich ungeachtet des 2:0-Sieges nicht ganz zufrieden. In der Defensive würde man aber aggressiv zur Sache gehen. »Vorne müssen wir aber auch versuchen, aggressiv die Tore zu schießen«, mahnte er an. Er habe immer an den Sieg geglaubt. »Wir haben erwartet, dass Freiberg auf dem Boden, der brutal tief war, in Unterzahl nicht über 90 Minuten mithalten kann«, so Gina-Luca Reho. Bei seinem Treffer wäre er dann entschlossen zum Ball gegangen. »Ich wusste auch, wo ich ihn hin haben wollte. Es war dann ein wichtiger Treffer zum richtigen Zeitpunkt.«

Damit hielten die Nullachter ihren schlechter platzierten Kontrahenten aus Freiberg auf Distanz. Weiter wurde der Abstand zur Nichtabstiegszone verkürzt.

Vor der letzten Partie der Vorrunde hatte Coach Jago Maric eine Veränderung vorgenommen. Anstelle von Aleksandar Novakovic spielte erstmals wieder der junge Timo Wagner. Für Wagner rückte Tevfik Ceylan auf der linken Seite von der Abwehr ins Mittelfeld.

Es begann auch gleich vorteilhaft für die Gastgeber. In der 16. Minute konnte Benedikt Haibt nach einem Ceylan-Pass von Fabio Morello nur per Notbremse an der Strafraumgrenze gestoppt werden. Der Freiberger sah dafür unter den Augen seines neuen Trainers Marcus Wenninger Rot. Der anschließende Freistoß von Benjamin Barg ging knapp vorbei. Die Villinger versuchten im zu Beginn dichten Schneetreiben sofort ihre Überzahl in Tore umzumünzen. Dabei wurde zwei Mal Benedikt Haibt aussichtsreich vom agilen Nedzad Plavci bedient.

Zuerst legte Haibt zurück (19.), anstatt es vielleicht selbst zu probieren. Beim zweiten Mal zog er ab (22.), scheiterte aber an SGV-Keeper Moritz Welz. Zudem verpassten nach einer Plavci-Ecke (24.) Benjamin Barg und Dragan Ovuka den Ball nur hauchdünn – ebenso wie nach einer weiteren Plavci-Vorlage Omar Jatta (27.). Der 08-Stürmer musste allerdings bereits in der 38. Minute angeschlagen raus. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Freiberger verletzungsbedingt und aus taktischen Gründen bereits zwei Mal gewechselt. Diese gestalteten die Partie, je näher die Pause kam, immer ausgeglichener. Der eingewechselte Demir Januzi vergab sogar in der 32. Minute die mögliche Gästeführung.

Umso wichtiger war es, dass sich zwei Minuten nach Wiederanpfiff der starke Gian-Luca Reho aus 18 Metern ein Herz fasste. Dessen Schuss landete per Aufsetzer im Netz. Die erlösende Führung gab den Villingern mehr Sicherheit. Endlich einmal klappte es auch mit dem Kontern. In der 58. Minute legte der früh eingewechselte Danilo Cristilli maßgerecht für Haibt (unser Bild) vor. Dieser besorgte abgeklärt das vorentscheidende 2:0. Weiter entgegen kam den Nullachtern, dass sich die Gäste weiter selbst schwächten. Nach einem üblen Einsteigen gegen Benjamin Barg sah in der 78. Minute mit Niklas Pollex der zweite Freiberger Rot. Bis auf eine Kopfballchance des eingewechselten Alexander Sopelnik (78.), die Welz per Glanzparade parierte, kamen die Villinger gegen den doppelt dezimierten Gegner aber zu keinen Chancen mehr. Auf der anderen Seite lenkte der wenig beschäftigte Marijan Huljic einen Lämmle-Schuss (84.) über die Latte. Letztendlich brachten die Platzherren ihren zweiten Heimsieg sicher über die Ziellinie.

Trainerstimmen

Marcus Wenninger, SGV

»Wir wollten punktemäßig etwas holen. Dies war in Unterzahl aber sehr schwierig. Es gibt aber eine Sache, die mich positiv stimmt. Wir werden jetzt zu einer Mannschaft, die ein Ziel verfolgt. Die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben und verhindert, dass wir mit 0:4 oder 0:5 verlieren, obwohl sehr viel gegen uns gesprochen hat. Letztendlich waren wir nicht mehr in der Lage, den Sieg des FC 08 zu verhindern. Dieser ist deshalb verdient.«

Jago Maric, FC 08 Villingen

»Für uns war es sehr wichtig, dass wir gewonnen haben. Wir haben in den ersten 20 Minuten gut gespielt und hatten ein, zwei Möglichkeiten. Da waren wir aber nicht entschlossen genug. Nach dem Platzverweis gegen Freiberg haben wir dann ein bisschen weniger gemacht. In der zweiten Halbzeit waren wir dann fest entschlossen, ein Tor zu erzielen. Ich erwarte von der Mannschaft nicht, dass sie den Gegner an die Wand spielt. Für uns zählen nur die Punkte.«