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Pokalturnier: Verbandsligist schlägt im Finale Oberligist Göppinger SV. Mit Video

Der südbadische Verbandsligist FC 08 Villingen hat sich bei der 22. Auflage des Sparkassen-Indoor-Cups der TSG Balingen erstmals den Siegerpokal gesichert. Im Finale setzten sich die "Nullachter" mit 6:5 nach Verlängerung durch.

Trotz später Stunde boten die beiden Finalisten den zahlreichen Zuschauern in der Balinger Sparkassen-Arena zum Abschluss des Turniers noch einmal ein richtiges Spektakel. Zunächst lagen die Vorteile beim Oberligisten aus Göppingen; Chris Loser besorgte das 1:0, und der ehemalige Albstädter Kevin Dicklhuber sorgte jeweils nach dem Villinger Ausgleich für das 2:1 und 3:2. Dann kam aber die Zeit von Turan Sahin. Der Ex-TSG-Spieler drehte mit seinen Treffern zum 3:3 und 4:3 das Spiel zugunsten der Nullachter. Doch Göppingen gab sich noch längst nicht geschlagen: Vier Sekunden vor Ende erzielte Dicklhuber per Strafstoß den 4:4-Ausgleich, und es ging in die Verlängerung. Dort brachte Nedzad Plavci den Verbandsligisten mit 5:4 in Führung, und Sahin sorgte mit dem 6:4 für die Entscheidung, denn mehr als das 5:6 gelang Göppingen nicht mehr.

Und so durfte bei der Siegerehrung Sahin aus den Händen von Landrat Günther-Martin Pauli den großen Wanderpokal in Empfang nehmen und in die Höhe recken. "Ein unbeschreibliches Gefühl", sagt der 33-jährige, der sich seine Rückkehr an die alte Wirkungsstätte genau so vorgestellt hatte. "Ich habe zu meinen Teamkollegen gesagt: Gebt Gas! Wir wollen hier was reißen! Und das ist uns geglückt. Wir haben im Verlauf des Turniers alle Mannschaften der TSG Balingen geschlagen", freut sich Sahin über den Coup. Für das neue Jahr hat der Routinier einen besonderen Wunsch. "Ich hoffe, dass wir eine gute Rückrunde spielen und den Wiederaufstieg in die Oberliga schaffen. Dann will ich in der nächsten Saison mit Villingen noch einmal in Balingen spielen."

Apropos Balingen: der Titelverteidiger musste sich im Halbfinale dem späteren Turniersieger mit 2:4 geschlagen geben. "Der Villinger Sieg geht in Ordnung", resümierte Balingens Trainer Ralf Volkwein, "Wir sind früh in Rückstand geraten, und als wir dann die Rote Karte gesehen haben und die letzten sechs Minuten in Unterzahl spielen mussten, war es sehr schwer, noch einmal zurückzukommen."

So mussten sich die Balinger Oberliga-Fußballer diesmal mit dem Spiel um Platz drei zufrieden geben. Dort wartete der Lokalrivale FC 07 Albstadt. Der Verbandsligist hatte das zweite Semifinale gegen Göppingen unglücklich mit 1:2 verloren. Denn zwei Minuten vor Ende bot sich den Nullsiebenern die Chance zum 2:2-Ausgleich per Strafstoß. Doch Lars Eschment donnerte den Ball ans Lattenkreuz.

Dafür schnappten die Jungs von FC-Trainer Alexander Eberhart den dritten Rang mit einem 4:2-Erfolg gegen Gastgeber TSG Balingen. Eschment und Felix Loch mit einem Doppelpack sorgten für eine 3:0-Führung der Albstädter, ehe Lukas Foelsch auf 1:3 verkürzte. Doch nur wenig später gelang Francisco Ugarte-Nieto mit dem 4:1 die Vorentscheidung. Balingen kam zwar noch zum 2:4 durch Henry Seeger, aber dabei blieb es. "Ich bin nicht nur mit dem dritten Platz zufrieden, sondern vor allem mit der Art und Weise, wie wir gespielt haben", freute sich Trainer Eberhart nach dem Spiel um Platz drei. "Ich denke, wir haben gezeigt, dass wir zu den besten Mannschaften des Turniers gezählt haben."

Nach Abschluss des Turniers gab es auch bei den Veranstaltern um Organisator Martin Kath und seinen zahlreichen Mitstreitern viele zufriedende Gesichter. "Die Zuschauerresonanz war wieder toll", sagt Kath, "Es ist aber auch schön zu sehen, wie viele Freundschaften es bei den teilnehmenden Mannschaften gibt. Auf dem Feld sind sie zwar sportliche Rivalen, aber danach sitzen sie zusammen, und jeder spricht mit jedem. Der Indoor-Cup ist ein Event, bei dem man sich austauschen kann, und das wird auch super angenommen. Das macht auch uns Organisatoren Spaß, wenn wir dieses besondere Flair miterleben."

Auch vom sportlichen Niveau zeigte sich Kath begeistert. "Es waren alles sehr faire und spannende Spiele." Ein Lob hat der Turnierorganisator auch für die Unparteiischen der Schiedsrichtergruppe Calw parat: "Die Schiris haben ebenfalls tolle Leistungen gezeigt und auch in den kniffligen Szenen, die es bei so einem Turnier ja auch gibt, ihre Arbeit richtig gut gemacht."