08-Präsident Leo Grimm besuchte in dieser Woche den DFB-Workshop. Foto: sb

Interview: Alle freuen sich auf Partie gegen Schalke - Für Villinger Präsident ist "Freiburg ist eine sehr gute Option".

Der Countdown läuft für das große Pokalspiel des FC 08 Villingen gegen den FC Schalke 04. Klubpräsident Leo Grimm weilte in dieser Woche deshalb beim DFB-Workshop der Amateurvereine in Frankfurt. Er ist sich sicher: "Wir werden einen Gewinn machen, den der Verein in dieser Form noch nicht verzeichnet hat." Grimm rechnet mit mindestens rund 200.000 Euro Plus für den Nullacht.

Herr Grimm, wie haben Sie das Pokallos vor einer Woche aufgenommen?

Es war eines der besten vier Lose, das wir hätten bekommen können. Schalke 04 hat einen sehr großen Namen in Deutschland, eine große Tradition und viele Fans. Auch wenn die Schalker für mich seit einigen Jahren die unkonstanteste Spitzenmannschaft der Bundesliga sind – wir haben ein Glückslos gezogen.

Wie weit ist denn nun klar, dass das Spiel am dritten August-Wochenende im Freiburger Schwarzwald-Stadion ausgetragen wird? Wann rechnen Sie mit einem festen Spieltermin?

Wir sind in sehr guten Gesprächen mit dem SC Freiburg. Der Sportclub hat uns ein sehr faires Mietangebot gemacht. Ein fester Termin wird vom DFB innerhalb der nächsten zwei Wochen genannt. Dann werden wir auch schnellstens mit dem Kartenvorverkauf loslegen.

Die wirtschaftlichen Möglichkeiten im Freiburger Stadion sind bei erwarteten ru nd 15.000 Zuschauern für den FC 08 ideal?

So ist es. Durch allein die vielen Sitzpl ätze werden wir den Komfort erhöhen und insgesamt einen höheren Gewinn erzielen, den der FC 08 in dieser Form noch nicht verzeichnet hat. Dies könnten wir alles, auch wenn wir im Friedengrund keine Zuschauer-Einschränkungen hätten, so in Villingen nicht umsetzen. Freiburg ist deshalb eine sehr gute Option. Die Infrastruktur ist hervorragend, alles ist dort seit Jahren rund ums Spiel perfekt organisiert.

Sie weilten in dieser Woche beim Pokal-Workshop des DFB für Amateurvereine in Frankfurt. Die Auflagen für die Partien sind für die Gastgeber sehr streng.

Genau. Die Ansprüche an die Rahmenbedingungen sind vom DFB sehr hoch angesetzt. Mancher Vertreter der anwesenden Klubs musste da schon tief durchatmen. Wir hingegen können in Freiburg auf alles komplett zurückgreifen.

Wie werden Sie in Freiburg zum Beispiel das Catering-Thema lösen? Wird der FC 08 einiges in eigener Kraft im Schwarzwald-Stadion umsetzen können? Wie sieht es mit dem Sicherheitsdienst aus?

Nein, wir können nicht so viel selbst umsetzen. Hier hätten wir personell gar nicht die Möglichkeiten. Wir wollen so viel wie möglich in das geplante Paket der Zusammenarbeit mit dem SC Freiburg hineinpacken. Dennoch wird unser Gewinn, auch abzüglich der Stadionmiete, beträchtlich sein. Sobald der Termin exakt feststeht, würden wir mit dem SC Freiburg die Gespräche noch enger gestalten.

Hat man sich beim FC 08 schon Gedanken für Fahrdienste gemacht?

Ja, natürlich. Wir wollen möglichst viele Busse für unsere Zuschauer einsetzen und schreiben deshalb zeitnah die heimischen Unternehmer in dieser Sache an. Vielleicht bieten diese dann auch ein Rundum-Paket, zum Beispiel mit der Kombination mit einem Freiburger Stadtbummel, an. (lacht). Viele Besucher in der Freiburger Innenstadt an diesem Tag mit einem 08-Trikot – dies hätte doch etwas.

Was kann dieses Pokalspiel für den FC 08 wirtschaftlich in Richtung Zukunft insgesamt bedeuten?

Wir können nach dem Pokalspiel den Reset-Knopf drücken und werden die noch vorhandenen Altlasten los. Damit kann sich der Verein für die Zukunft finanziell komplett neu aufstellen.

Wie schätzen Sie die Chancen Ihrer Mannschaft ein?

(lacht). Natürlich ist Schalke der große Favorit, doch es gibt einen Aspekt, den ich zum Zeitpunkt der Partie für gar nicht so unerheblich betrachte. Wir sind dann bereits im Spielryhtmus der Verbandsliga – für die Schalker ist es das erste Pflichtspiel. Vielleicht schaffen wir ja ein gutes Ergebnis.

Der neue Kader des FC 08 liest sich sehr gut. Was kann das Team in der Verbandsliga erreichen?

Dieser Kader hatte ja in der Winterpause mit den guten Neuzugängen seinen Ursprung. Wären diese Verstärkungen von Beginn da gewesen, dann hätten wir in der Oberliga eine bessere Rolle spielen können. Ich denke, dass wir in der Verbandsliga zu den Favoriten gehören, die neue Runde aber bestimmt kein Selbstläufer für uns wird.