Richten ihren Fokus auf die Nachwuchsarbeit (von links): Sportlicher Leiter Cedo Vujacic, Carmen Herter (Vorstand Marketing), Reiner Plaumann (Jugendkoordinator), Uwe Baur (Vorstandssprecher) und Jürgen Merz (Vorstand Jugend). Foto: Hauschel

Fußball: Maximale Kraft dem Nachwuchs - Nullsiebener stellen ihr neu erarbeitetes Jugendkonzept vor.

Auf die Jugend setzen die Verantwortlichen des Fußball-Verbandsligisten FC 07 Albstadt. Mit einem neu erarbeiteten Jugendkonzept wollen sie die Weichen für die Zukunft stellen.

Das neue zukunftsorientierte Konzept für den Nachwuchs, das ab der kommenden Saison mit Leben erfüllt werden soll, stellten der geschäftsführende Vorstand des FC 07 Albstadt, Uwe Baur, und seine Mitstreiter aus dem Vorstandsgremium in einer Pressekonferenz vor.

"Wir haben in einer Klausurtagung einstimmig beschlossen, in unserer Ausrichtung den Fokus in den kommenden Jahren auf die Jugendarbeit zu legen", sagt Baur, "Aus diesem Grund wollen wir künftig sowohl qualitativ als auch finanziell deutlich mehr in die Nachwuchsarbeit investieren."

Dies sei zum einen notwendig, um auf die demografische Entwicklung zu reagieren – denn bis zum Jahr 2030 ist bei Kindern unter 20 Jahren in Albstadt mit einem Rückgang von bis zu 20 Prozent zu rechnen –, und zum anderen auch, der immer anspruchsvoller werdenden Situation im Jugendbereich gerecht zu werden. Hinzu komme, die Sozialkompetenz der Kinder und jugendlichen zu fördern und ihnen eine Alternative zu Smartphone und Computer zu bieten. "Unser Ziel ist es, die Spieler für den Verbandsligakader in mittlerer Zukunft zu großen Teilen aus den eigenen Reihen zu gewinnen", sagt Baur, wohlwissend, "dass dies auch eine Gratwanderung ist, zwischen sportlichem Erfolg im Aktivenbereich und der frühzeitigen Einbindungen der Junioren in die Mannschaft."

Doch Baur will an dem nun eingeschlagenen Weg festhalten, wenn es bei den Aktiven nicht so laufen sollte. "Wir werden nicht die Jugendarbeit zugunsten der Aktivenmannschaft zurückfahren. Denn wir können nur gewinnen, wenn wir die Jugend um Welten anders aufstellen als bislang. Deshalb wollen wir eine maximale Kraft entfalten in der Förderung von Jugendlichen, sowohl in der Qualität als auch in der Quantität. Das ist unser Kernthema in den nächsten fünf Jahren."

Der FC 07 Albstadt setzt deshalb auch auf ein Jugendkonzept, das sich von anderen Vereinen unterscheidet. "Wir haben uns verschiedene Faktoren auf die Fahne geschrieben, die wir erreichen wollen und an denen wir uns auch messen lassen", bekräftigt der Vorstandssprecher des FC 07. Dazu zählen ein Leitbild für die Jugend, dass auch die Wertevorstellung der Nullsiebener wider spiegelt, sowie auch die Auswahl und Qualifikation der Nachwuchstrainer. "Wir streben an, dass alle unserer Trainer mindestens den Trainer-Basislehrgang absolviert haben und über eine entsprechend hohe Sozialkompetenz verfügen", sagt der Albstädter Jugendkoordinator Reiner Plaumann.

Zudem streben die Albstädter Fußballer noch mehr Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten in der Umgebung an. "Wir haben bereits Kooperationen mit Schulen, in die wir jede Woche gehen und Fußballunterricht machen; mit dem Ziel, dass die Kinder dann zu uns kommen und begeistert von uns sind. Das wollen wir ausbauen", so Baur. In diesem Bereich hat sich Juliane Bolsinger bereits einige Meriten verdient, die beim FC 07 als "Bufdi" ihren Bundes-Freiwilligendienst absolviert. "Wir haben uns entschlossen, in das Projekt ›Budfi‹ zu investieren. Das hat sich bewährt, deshalb werden es auch fortsetzen", sagt Baur. Zur neuen Saison wird David Haußer, der von der A-Jugend der Nullsiebener in den Aktivenbereich aufrückt, neuer "Bufdi" in Albstadt.

Zudem kann sich Baur eine engere Zusammarbeit mit den anderen Albstädter Fußballvereinen vorstellen. "Wir wollen aber den Vereinen kein Konzept überstülpen, sondern mit ihnen diskutieren und sie für neue Ideen gewinnen, die wir dann gemeinsam erarbeiten könnten."

Das neue Konzept sieht auch die Verbesserung der Schnittstellen zwischen dem Aktivenbereich und der Nachwuchsabteilung vor. So soll in Zukunft ein regelmäßiger Austausch zwischen Jugendkoordinator Plaumann und dem Trainer der Verbandsligamannschaft, Alexander Eberhart stattfinden. Auch personell gibt es einige Veränderungen: Neuer Sportlicher Leiter wird der bisherige Trainer der U23, Cedo Vujacic. "Cedo hat in unserem Verein schon alles gemacht. Er kennt den Verein wie kein anderer. Deshalb ist es ein großer Gewinn für uns, dass er nun auch im Funktionärsbereich Verantwortung übernimmt., wir brauchen Leute mit Herzblut", weiß der Albstädter Vorstandssprecher. Vujacic-Nachfolger bei der U23 wird Joachim Koch, der bislang zusammen mit Holger Seiffert die Albstädter A-Junioren trainiert hat. "Koch kennt die Spieler der U23 genau, und er soll auch die Schnittstelle bilden mit Alexander Eberhart und Holger Seiffert. Damit haben wir eine ideale Konstellation gefunden."

Dass die neue Konzeption der Nullsiebener nicht nur leere Worte sind, zeigt auch die Tatsache, dass mit Samet Taner, Armin Mayer sowie Björn und Tim Koch gleich vier Spieler aus der A-Jugend in der Verbandsligakader aufrücken. Weitere Neuzugänge beim Eberhart-Team sind Georgios Ioakimidis (Grün-Weiß Stetten), Fabio Pflumm (SpVgg Mössingen), Akin Aktepe (TSV Gammertingen) und Lucas Beyer (SV Walbertsweiler-Rengretsweiler).