Nur wenige richtig brenzlige Situationen hatte der VfL Nagold im Derby bei der SpVgg Freudenstadt zu bestehen. Hier muss Deniz Bas (links) aber in höchster Not gegen den heranstürmenden Michael Schmelzle klären. Foto: Burkhardt Foto: Schwarzwälder-Bote

Landesliga: Nagolds Trainer Thomas Schwarz mit glücklichem Händchen in Freudenstadt.

Die SpVgg Freudenstadt rutscht durch die 0:2-Niederlage im Derby gegen den VfL Nagold weiter in den Tabellenkeller und wartet im neuen Jahr weiter auf den sehnlichst erwarteten ersten Dreier.

Im Vergleich zum Hinspiel hatten die Kurstädter vor eigenem Publikum nicht das Glück des Tüchtigen auf ihrer Seite. Freudenstadts Keeper Johannes Günter hielt vor allem in der zweiten Halbzeit zwar ähnlich gut wie in Nagold. Bei den beiden späten Gegentreffern war aber auch er machtlos.

Dementsprechend enttäuscht war Freudenstadts Trainer Ingo Weil nach der Partie, der den wenigen guten Konterchancen seiner Mannschaft nachtrauerte. Vor allem in der Szene aus der 75. Minute hatte Robin Ruoff den Führungstreffer seiner Mannschaft auf dem Fuß. "Da haben wir es versäumt in Führung zu gehen",so Weil, und am Ende sollte sich das noch rächen. Eine gut vorangetragener Standardsituation reichte den Nagoldern um das Spiel zu ihren Gunsten zu drehen.

Mit seinen Einwechslungen hatte dabei Nagolds Trainer Thomas Schwarz ein glückliches Händchen. Die beiden zuvor auf den Platz gekommenen Tilo Renz und Marsel Cicak bereiteten den Treffer maßgeblich vor. Tilo Renz, der auf dem rechten Flügel nach seiner Einwechslung richtig Betrieb machte, schlug den Freistoß, den Marsel Cicak per Kopf für Christoph Ormos auflegte, der dann entschlossen den Ball ins Freudenstädter Tor wuchtete.

Das zweite Tor von Daniel Atis, der im zweiten Spielabschnitt kaum noch von der Freudenstädter Hintermannschaft zu halten war, war nur noch das I-Tüpfelchen aus Sicht der Gäste; der Sieg war bereits zuvor klar gewesen. Nagolds Trainer sprach von einem verdienten Sieg seiner Mannschaft bei äußerst widrigen Verhältnissen: "Das hatte heute sehr wenig mit Fußball zu tun. Genauso gut hätten wir uns ins Sportheim setzen und die Partie auswürfeln können", ergänzte er augenzwinkernd.

Die Freudenstädter Spielweise, so Thomas Schwarz, habe ihn wenig überrascht und es war seiner Meinung nach wie bereits im Hinspiel das erwartet schwere Spiel gegen eine unbequem zu spielende Freudenstädter Mannschaft. Die sich kämpferisch und läuferisch nichts vorwerfen musste, wobei aber letztendlich die individuelle Klasse der Gäste doch zu deren Gunsten den Ausschlag gab.

Jetzt heißt es aus Sicht der Gastgeber ganz schnell die Partie abhaken und sich auf die nächste Partie in Böblingen vorzubereiten. Die Böblinger sind gut in Schuss und haben am vergangenen Wochenende alle drei Punkte beim Tabellenzweiten SV 03 Tübingen entführen können. Freudenstadt droht bei einer weiteren Niederlage das Abrutschen auf die Abstiegsränge. Dagegen darf der VfL Nagold wieder sogar Platz zwei ins Visier nehmen. Einen Sieg im Nachholspiel am Ostermontag in Nehren vorausgesetzt, ist man schon auf einer Höhe mit dem VfB Bösingen und dem FC Holzhausen auf den Rängen drei und vier.

Ingo Weil bleibt Trainer

Während man bei den Gästen damit vorsichtig sogar noch mit dem Aufstieg liebäugeln kann, in die nächste Saison aber nach der angekündigten Ablösung von Thomas Schwarz mit einem neuen Trainer gehen wird, herrscht bei der SpVgg Freudenstadt auf diesem Posten Kontinuität. Nach schnellen und reibungslosen Gesprächen, so Spielleiter Gerd Fuß, ist der Vertrag mit Ingo Weil für 2017/18 verlängert worden.