So soll das Stadion einmal aussehen. Foto: HPP Architekten

Geheimnis um Entwurf ist gelüftet. Platz für knapp 35.000 Fans. Fußballtempel kostet 76 Millionen Euro.

Freiburg - Es wird rechteckig, kantig und einladend zugleich, und es sieht mit seinen im Zickzack umlaufenden Stützpfeilern wirklich wie etwas Besonderes aus: Das Geheimnis um den Entwurf für das neue Stadion des SC Freiburg beim Flugplatzgelände in Freiburg ist gelüftet. Es soll Platz für knapp 35.000 Fans bieten, rund 11.000 Stehplätze auf der Südtribüne haben und baulich "einmalig" werden, wie Architekt Antonio Vultaggio vom Büro HPP-Architekten in Düsseldorf verspricht.

Bauträger des 76 Millionen teuren Fußballtempels wird der Konzern Köster aus Osnabrück sein. Sowohl Köster als auch HPP sind Profis, wenn es um den Entwurf und die Umsetzung moderner Fußballarenen geht: HPP hat unter anderem die Arena auf Schalke geplant, Köster hat zum Beispiel in Wolfsburg, Dortmund und Leverkusen Stadien erstellt, beziehungsweise modernisiert und ausgebaut.

Köster-Geschäftsführer Claude-Patrick Jeutter sagte bei der Vorstellung des Sieger-Entwurfs für den Stadionneubau des SC, dass man in Osnabrück froh sei, "wieder mal ein Erstligastadion bauen zu dürfen". Die "Einmaligkeit" des Freiburger Entwurfs ergibt sich dabei Vultaggio zufolge aus der Planung des Baukörpers, der von den Zuschauern über die Ecken betreten wird. Das Spielfeld wird, ähnlich wie im Letzigrundstadion in Zürich, rund sieben Meter abgesenkt gebaut, so dass die Fans im Innenraum etwa auf halber Höhe zwischen dem Rasen und dem Stadiondach in knapp 25 Meter Höhe herauskommen. Von jedem Punkt aus habe man so eine ideale Sicht aufs Spielgeschehen, verspricht Vultaggio.

Der Umlauf im Stadioninneren sei so angelegt, dass man auch Kioske und Toiletten erreicht, ohne den Zuschauerraum verlassen zu müssen. Unterbrochen wird er lediglich durch die Südtribüne mit den Stehplätzen, die ähnlich wie die "gelbe Wand" im Dortmunder Stadion als möglichst steile, einheitliche Wand entworfen wird.

Das Stadion ist laut Vereinspräsident Fritz Keller "essenziell" für den SC, der an seiner derzeitigen Spielstätte im Osten Freiburgs nur für knapp 25 000 Zuschauer Platz hat und dem es in seinem Stadion nicht nur an Plätzen für Sponsoren und Ehrengäste mangelt, sondern strenggenommen sogar an einem genehmigten Spielfeld, da der Platz des SC nicht mehr den Regeln der Deutschen Fußball Liga (DFL) entspricht.

Die gute Stimmung aus dem Dreisamstadion werde man an den neuen Standort mitnehmen können, ist Keller sicher: "Es wird eng und laut" werden in der neuen Arena, meinte der Präsident wörtlich. Lob für den Entwurf gab es gestern auch von Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne), der von "einem perfekten Fußballstadion" für Freiburg sprach, während SC-Vorstand Oliver Leki "Funktionalität und Architektur" des Entwurfs lobte. Wichtig sei, dass man künftig statt der bisher knapp 1100 VIP-Plätze rund 2000 Plätze für Gönner und Sponsoren habe.

Freiburgs Baubürgermeister Martin Haag (parteilos) sagte, dass er jetzt möglichst bald auf Bebauungsplan und Bauantrag hoffe. Derzeit verlaufe das Projekt im Zeitplan, nun müsse man sehen, welche Verzögerungen es durch mögliche Rechtsstreitigkeiten mit Stadiongegnern gebe. "Mal sehen, welche Knüppel man uns zwischen die Beine wirft", seufzt Haag. Das barrierefreie und "sehr grüne" Stadion mit integriertem Multifunktionsgebäude passe jedenfalls gut zu Freiburg. Spätestens zum Saisonstart in drei Jahren soll die Arena fertig sein.