In dieser Szene setzt sich der Bad Dürrheimer Mario Giesler (links) mal gegen die Defensive der Gäste aus Lahr erfolgreich durch. Foto: Morat

Verbandsliga: Scheu-Elf mit Problemen in der Defensive. Es droht ein Abrutschen in der Tabelle.

Zwei Spiele – acht Gegentore, dies zeigt eindeutig, wo der Schuh momentan beim FC Bad Dürrheim drückt. Das Defensivverhalten stimmt einfach nicht mehr.

Die Verunsicherung in der Mannschaft, insbesondere bei der Verteidigung – eigentlich bisher das Prunkstück der Kurstädter – war auch gegen den SC Lahr (1:4) sichtbar. Bad Dürrheims Trainer Reiner Scheu betonte nach dem Spiel, dass sein Team nahtlos an die nicht gute zweite Halbzeit in Neustadt angeknüpft habe, außerdem gab er an, dass die Mannschaft personell aus dem letzten Loch pfeift. Sein Kader ist mit nur 17 Feldspielern dünn besetzt. Wenn dann auch noch zwei wichtige Akteure wie Jonas Schwer und Christian Braun ausfallen, sinkt das Niveau des Teams, weil viele Spieler noch nicht so weit sind, die Verantwortung zu tragen.

Hinzu kommt noch, dass so manch einer Trainingsrückstand aufweist und noch nicht ganz fit ist. "Heute hatten wir wieder einige Spieler, die einfach nicht an ihre Normalform herankamen", erklärte Scheu.

Es erscheint so, als wenn man das Fehlen von Raphael Bartmann, sowie den Winterabgang Roman Rudenko nicht verkraftet, dazu gesellen sich ungewöhnliche Abstimmungsprobleme in der Abwehr. In der Mannschaft fehlt aber auch ein Routinier, der das Spiel ordnet, Ruhe ausstrahlt, mit seiner Persönlichkeit und Körpersprache die Richtung für das Team anzeigt. Doch im Kader sucht man vergebens nach so einem Spieler, weil in den letzten Jahren immer jüngere Spieler für die Abgänge von Routiniers geholt wurden. Kapitän Yannick Bartmann der als Leader viele Aufgaben mit seinen gerade Mal 23 Jahren übernommen hat, ist fast allein auf weiter Flur.

Etwas überraschend war, dass Patrick Detta am Samstag in der Startaufstellung stand, nach dem er zuletzt fast nur Lauftraining absolvieren konnte. Der Defensivakteur hielt auch 90 Minuten durch, allerdings wechselte er in den letzten zehn Minuten vom Mittelfeld in die Innenverteidigung, weil er keine "Power" mehr besaß, wie es Yannick Bartmann in Richtung Bank signalisierte.

Auch Neuzugang Mustafa Akgün stand in der Startaufstellung. Dies war jedoch nach der Sperre von Christian Braun erwartet worden. Der 25-jährige Stürmer zeigte sein Potenzial und verzeichnete gute Ansätze. Allerdings merkte man ihm deutlich die fehlende Spielpraxis und Spritzigkeit.

Am Samstag reisen die Kurstädter ins Markgräfler Land zum FC Auggen, der in Stadelhofen mit 1:2 verloren hat und sich vor heimischer Kulisse rehabilitieren möchte.

Bis dahin gilt es für Reiner Scheu und sein Team, noch einiges aufzuarbeiten. Es droht ein Abrutschen in der Tabelle