Den Ball gut abgeschirmt, kam der SV Gosheim mit 3:0 zu einem wichtigen Sieg bei der SG Aichhalden/Rötenberg. Dennoch kämpfen beide Teams noch um den Kassenerhalt. Foto: Schleeh

Bezirksliga: Weiterhin keine Vorentscheidung im Titelkampf und Abstieg in Sicht. Noch ist alles möglich.

Nur noch zwei Spieltage sind in der Bezirksliga zu absolvieren, doch eine Entscheidung in der Meisterfrage ist so weit entfernt wie am Saisonstart. Nun ist der BSV 07 Schwenningen wieder im Vorteil.

Doch gerade der Verlauf der Rückrunde hat gezeigt, dass dies nichts zu bedeuten hat, wer momentan auf Platz eins steht. Im Tabellenkeller ist nur so viel klar, dass es dem FC Frittlingen nicht mehr gelingen wird, das rettende Ufer nochmals zu erreichen. Selbst da rechnerisch noch eine Minichance besteht.

Derzeit sieht es so aus, dass von der Landesliga Staffel 3 keine Mannschaft aus dem Bezirk Schwarzwald eine Etage tiefer muss. Bleibt es dabei, würde sich in der Bezirksliga die Zahl der Direktabsteiger auf zwei reduzieren und der Tabellenviertzehnte geht in die Relegation. Dies eröffnet dem FC Frittlingen noch eine Mini-Chance. Der bräuchte allerdings zwei Siege, während der SC Wellendingen und TSV Böhringen nicht mehr punkten dürfen, damit sich das Schlusslicht noch retten könnte. Doch der Verlauf der Rückrunde dürfte diesem Strohhalm im Leintal wenig bis keine Stabilität verleihen.

Noch acht Mannschaften kämpfen gegen Abstieg

Ansonsten kämpfen noch acht Mannschaften um die dringend benötigten Punkte. Ab Rang acht ist noch niemand gesichert, dafür alle nur vorstellbaren Varianten möglich, wenn es letztlich erwischen kann. Am 23. Spieltag war die SG Aichhalden/Rötenberg noch auf der Sonnenseite, geradezu schon sorgenfrei um den Klassenerhalt aufgrund eines bis dahin soliden Verlaufs.

Seit dem ging es jedoch bergab, als sei der Aufsteiger an seinem Leistungszenit angekommen und die Kräfte aufgebraucht. Die 0:3-Heimniederlage gegen den SV Gosheim hat dafür gesorgt, dass der Abstiegskampf bei der Sportgemeinschaft nun ein ernsthaftes Thema geworden ist. Das Punktekonto stagniert seit drei Wochen bei der 33-Marke.

Dass der Abwärtstrend in Verbindung zu seiner Entscheidung stehe, als Trainer der SG Aichhalden/Rötenberg nach dieser Saison aufzuhören, für Mark Fischer eher ein sarkastischer Vergleich, den er mit Humor nimmt. Als Fakten und Ursachen führt Fischer die ständigen personellen Umstellungen aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen an, was sich gerade in der Defensive auswirke.

Gegen den SV Gosheim musste Abwehrhüne Oliver Hoffkamp aufgrund von Knieproblemen passen. Daniel Blocher fällt schon länger aufgrund eines Kreuzbandrisses aus. "Ständig sind es drei oder vier Spieler, die nicht zur Verfügung stehen. Und die, die zurückkommen, sind natürlich von der körperlichen Fitness dann nicht bei 100 Prozent", erklärt der SG-Trainer die Problematik. "Wenn man in dieser Situation ein oder zwei Gegentore bekommt, wird es eben ganz schwer", fügt Fischer an. Vor allem bei Standards befinden sich die SG-Akteure "gern" in der Rolle des Zuschauers.

22 Gegentreffer in vier Heimspielen kassiert

Damit ein weiteres Problem: das schlechte Torverhältnis mit minus 22. Allein in den vier vergangenen Heimspielen musste SG-Keeper Heiko Friederichs 21 Gegentreffer hinnehmen. Das könnte ein entscheidender Faktor werden, so eng wie es im unteren Tabellendrittel zugeht.

33 Zähler hat auch der SV Gosheim auf dem Konto, dennoch ist die Stimmung bei der von Gustl Alfidi trainierten Mannschaft deutlich positiver. Für den erkrankten Alfidi springt derzeit "Feuerwehrmann" Markus Federle ein, der nach dem 1:0 des SVG beim TSV Böhringen nun einen ebenso bedeutsamen "Dreier" gegen einen weiteren direkten Mitkonkurrenten feiern konnte.

"Böhringen war ein Endspiel für uns, wenn wir das verloren hätten, sehe es richtig schlecht aus", machte Federle deutlich, dass man sich danach auch in Rötenberg einen Sieg zutraute. Das lange vermisste Selbstvertrauen sei nun wieder da, "tritt die Mannschaft in der entscheidenden Phase der Saison somit ganz anders auf", erkannte Federle. "Klar ist noch alles sehr eng, deshalb müssen wir am nächsten Spieltag nachlegen", betont der Coach.

VfB Bösingen II mit drittem Sieg in Folge

Mit dem dritten Sieg in Folge hat der VfB Bösingen II ordentlich Boden gut gemacht. Die Mannschaft von VfB-Trainer Michael Banholzer konnte auch im Derby beim SV Seedorf ihre gute Form bestätigen, sieht nun wieder "richtig Land". Jetzt steht gegen die SG Aichhalden/Rötenberg ein ganz entscheidendes Duell an. Dagegen ist der SC Wellendingen etwas zurückgefallen, auch wenn das 3:3 in Villingendorf kein schlechtes Ergebnis an sich ist.

Doch im Kampf um den Klassenerhalt helfen aufgrund der Konstellation nur Siege wirklich weiter. Mit dem 3:5 gegen den SV Seitingen-Oberflacht ging für den TSV Böhringen ein zweites wichtiges Spiel gegen einen direkten Konkurrenten verloren, dennoch bleibt die Chance auf den direkten Klassenerhalt bestehen.