Sanyang Bubacarr darf beim Pokalspiel heute Abend in Tübingen auf einen Einsatz im Team des VfL Nagold hoffen – und auf einen Torerfolg. Foto: Kraushaar Foto: Schwarzwälder-Bote

Spiel gegen den SV 03 Tübingen. Trainer Schwarz lässt rotieren.

SV 03 Tübingen – VfL Nagold (Mittwoch, 19.30 Uhr). Chance oder Risiko? Diese Frage stellt sich den Verantwortlichen und Spielern des VfL Nagold vor der 3. Runde im Fußball Verbandspokal.

Als Gast beim Aufsteiger SC 03 Tübingen trifft die Mannschaft von Trainer Thomas Schwarz auf einen Gegner, den die Nagolder als Absteiger aus der Verbandsliga eigentlich schlagen müsste, zwar nicht gerade im Vorbeigehen, aber die Favoritenrolle liegt nach dem Erfolg im Ligaspiel klar auf der Seite der Schwarzwälder.

Davon freilich will Thomas Schwarz nichts wissen: "Die schweben nach dem Derbysieg gegen die TSG Tübingen sicherlich auf Wolke sieben. Das wird nicht so einfach."

Seine Sorge gilt vielmehr der eigenen Mannschaft, über deren Leistung es nach der Niederlage gegen die Böblingen erstmals kritische Stimmen zu hören gab. "Bis zum Strafraum, dann ist Schluss", so das Fazit diverser Unzufriedener, die mit ganz anderen Erwartungen als eine Heimpleite zu erleben, gekommen waren.

War die Niederlage im Derby beim FC Gärtringen schon schweres Brot, das noch kommentarlos geschluckt wurde, so wirkte die Heimniederlage gegen die Sportvereinigung Böblingen erstmals nach.

Dagegen sind die Null-Dreier aus der Universitätsstadt nach dem 2:0-Sieg über Tabellenführer TSG Tübingen obenauf. Im ersten Stadtderby seit zwölf Jahren erzielten Ersah Öztürk (24.) und Felix Müller (83.) die Tore für den Aufsteiger. Der ist mit jetzt 15 Punkten auf Rang vier der Landesligatabelle vorgerückt und nur noch um einen Sieg von der Mannschaft von der anderen Straßenseite am Tübinger Schwimmbad entfernt.

Der fünfte Dreier, über 700 Zuschauer und ein historischer Erfolg, stellt sich die Frage ob der SV 03 Tübingen den Schwung und die Euphorie aus diesem Spiel gegen den VfL Nagold mitnehmen können. Der VfL Coach erwartet jedenfalls einen anderen Gegner und ein ganz anderes Spiel als beim 0:3 aus dem 4. Spieltag.

Für ihn ist entscheidend, dass seine Mannschaft nicht wieder ein frühes Gegentor kassiert und deutlich entschlossener in den gegnerischen Strafraum kommt. Mit welchen Spielern dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden soll, ist noch offen. "Wir werden mit Blick auf das nächste Spiel am Samstag in Rottenburg sicherlich rotieren, ohne das Ziel, die nächste Pokalrunde zu erreichen, aus den Augen zu verlieren."

Zuletzt hat Thomas Schwarz auffallend wenig von seinem Wechselkontingent Gebrauch gemacht, was nicht gerade als Vertrauensvorschuss für seine Ersatzbank zu werten ist. Beim Pokalspiel bietet sich die große Chance, personell und taktisch zu variieren, aber auch das Risiko, in der 4. Runde ein Heimspiel gegen den Verbandsligisten Normannia Gmünd zu verpassen.