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Dreierpack von Ochs reicht nicht aus: Deutschland verliert im zweiten Spiel gegen Portugal.

Das war’s: Deutschland verliert im zweiten Spiel der U19 EM einen irren Schlagabtausch gegen Portugal mit 3:4 (1:1). Damit ist die DFB-Auswahl beim Heimturnier bereits vor dem letzten Spiel der Gruppe A in Reutlingen ausgeschieden.

Philipp Ochs (TSG Hoffenheim) hätte mit seinem Dreierpack gegen Portugal zum Held des Turniers werden können. Doch die Portugiesen wollten das nicht zulassen. In einem irren Schlagabtausch gewinnt die Seleccao mit 4:3 (1:1). Damit ist der Traum vom Halbfinale bei der Heim-EM für Deutschland vorbei.

Guido Streichsbier hatte seine Mannschaft gut auf das Duell gegen die unangenehm spielenden Portugiesen eingestellt. Deutschland stand zu Beginn hoch, setzte die gegnerische Viererkette früh unter Druck und ließ die spielstarken Gegner so nicht zur Entfaltung kommen. So ging die DFB-Auswahl nach elf Minuten verdient mit 1:0 in Führung. Max Besuschkow (VfB Stuttgart) machte das Spiel auf der linken Seite schnell und bediente Janni Serra (Borussia Dortmund) im Sechzehner. Serra legte für seinen Sturmpartner Philipp Ochs (TSG Hoffenheim) ab, der den Ball nur noch an Pedro Silva vorbei ins Tor schieben musste.

Ab der zwölften Minute war dann von der deutschen Mannschaft nicht mehr viel zu sehen. Die DFB-Elf zog sich nach der verdienten Führung immer weiter zurück und Portugal wurde zunehmend stärker. Dennoch hatte Max Besuschkow in der 34. Minute die 2:0-Führung auf dem Fuß. Doch sein Schuss aus 25 Metern knallte nur gegen die Latte. Trainer Emilio Peixe trieb seine Mannschaft immer weiter an. Dann kam es, wie es kommen musste: Asumah Ankrah traf aus 20 Metern zum 1:1.

Die zweite Halbzeit begann mit einer kalten Dusche von Deutschland: Mit einem haltbaren Fernschuss brachte Goncalo Rodrigues Portugal mit 2:1 in Führung. Dieser Treffer hatte Wirkung hinterlassen. Deutschland machte hinten auf und warf alles nach vorne. Cedric Teuchert (1. FC Nürnberg) wird im gegnerischen Strafraum von hinten gefoult und Ochs glich per Strafstoß zum 2:2 aus. Nun entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch – mit dem besseren Ende für Portugal. Die DFB-Abwehr war nach dem Ausgleich quasi nicht mehr vorhanden. So konnte Alexandre Silva in der 70. Minute nach einem 3-gegen-1-Angriff locker zum 3:2 einschieben. Drei Minuten später hebelte Joao Carvalho die rechte deutsche Abwehrseite aus, bediente Buta in der Mitte, der eiskalt zum 4:2 verwandelte und damit das deutsche Aus bei dieser EM besiegelte. Der dritte Treffer von Ochs (90+3) - ebenfalls per Elfmeter - konnte nichts mehr retten.

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Guido Streichsbier, Deutschland: "Meine Mannschaft hat das Spiel gut begonnen, wir haben dann Gott sei Dank gleich mit der ersten Chance das 1:0 erzielt. Danach sind wir etwas zu passiv geworden und die Portugiesen haben immer besser zu ihrem Spil gefunden. Bei den Gegentoren fehlt uns dann zum Teil auch ein bisschen das Turnierglück. Die Enttäuschung ist jetzt nach dem Ausscheiden natürlich riesig. Wir haben aber noch das große Ziel, uns für die WM im nächsten Jahr zu qualifizieren, vor Augen. Das wollen wir unbedingt schaffen und gegen Österreich gewinnen.

Philipp Ochs (TSG Hoffenheim), dreifacher Toschütze: "Ich bin enttäuscht, dass es trotz meiner drei Tore heute nicht geklappt hat, wie wir uns das vorgenommen haben. Uns hat heute auch ein bisschen das Glück gefehlt. Jetzt heißt es aber wieder aufzustehen und weiterzumachen. Wir haben noch viel vor und wollen uns auf jeden Fall für die WM qualifizieren."

Emilio Peixe, Portugal: "Wir hatten heute den ultimativen Siegeswillen. Deshalb haben wir gegen eine so starke Mannschaft wie Deutschland gewonnen. Es ist eine Ehre eine solche große Nation in ihrem eigenen Land zu besiegen. Es war ein sehr, sehr gutes und umkämpftes Spiel von zwei sehr, sehr starken Mannschaften. Wir haben gewonnen, weil wir es unbedingt wollten. Gleich nach dem Östtereich-Spiel wussten wir, um was es heute geht und das wir unbedingt gewinnen müssen, um weiter zu kommen. Also wussten wir auch, dass wir gewinnen werden."