Voller Einsatz: Die Stürmerqualitäten von Wachendorfs Steven Solly (Mitte, Dornhans Andreas Schwab blockt seinen Torschuss) werden am Sonntag im Spitzenspiel gefragt sein. Foto: Burkhardt

Bezirksliga: Verfolger nehmen Spitzenreiter Sportfreunde Salzstetten ins Visier. Mit Interview zum Spiel des Tages.

Der Tabellenführer aus Salzstetten bekommt es mit dem Drittplatzierten SV Wachendorf zu tun. Nutznießer dieser Begegnung könnte der Zweite SG Vöhringen werden.

VfR Sulz – SG Ahldorf/Mühlen (Samstag ab 15 Uhr). Nach der bitteren Niederlage in Ergenzingen kommt jetzt der starke Aufsteiger aus Ahldorf-Mühlen ins Sulzer Albeck Stadion. "Wir sollten schnell wieder unsere Fehler im Defensivverhalten abstellen, denn der kommende Gegner ist in der Offensive mit guten Einzelspielern besetzt", weiß Fabio Gallinaro, was seine Truppe am Samstag erwartet. Ein Sieg wäre für die Neckarstädter enorm wichtig, um den Anschluss nach vorne nicht abreißen zu lassen.

Personell wird der Kader von letzter Woche unverändert zur Verfügung stehen. "Ich hoffe natürlich, dass wir an die Leistung gegen Empfingen anknüpfen können", weiß Andy Hug, dass seine Elf eine Glanzleistung abgeliefert hat. In Sulz sieht der Trainerfuchs einen Meisterschaftsfavoriten. "Wir müssen wieder alles in die Waagschale werfen, um dort vielleicht einen Punkt mitnehmen zu können", gibt Hug schon mal eine Zielsetzung aus. Personell kommen Kapitän Thomas Müller und Marcel Schmollinger wieder hinzu, wie eventuell auch Youngster Fabian Kaupp. Fehlen werden weiterhin Jochen Bürkle und Pascal Trick.

SG Empfingen – SV Gündringen (alle weiteren Spiele am Sonntag ab 15 Uhr). "Wir haben es einmal mehr nicht geschafft, zwei Siege in Folge zu landen. Das Spiel gegen Ahldorf-Mühlen war bei dem Spielverlauf ungewinnbar und man muss dem Gegner zur grandiosen Leistung gratulieren", analysiert Empfingens Matthias Zahn sportlich fair die zurückliegende Begegnung in Ahldorf. Ihm ist auch bewusst: Wenn es einen groß aufspielenden Sieger gibt, muss einer den unerfreulichen Gegenpart übernehmen. Diesen Job haben vergangenen Sonntag die Empfinger übernommen. Nun hofft man an der Weillindestraße natürlich, dass der SV Gündringen in Empfingen als Verlierer vom Platz geht. Das ist bei der Qualität des Gegners sicher nicht leicht zu bewerkstelligen, aber Zahn verspricht, dass seine Truppe "alles reinhauen will", so dass es für den Gegner möglichst ungemütlich wird.

SV Wittendorf – FC Göttelfingen. "Vergangenen Sonntag hat der Fußballgott ein grünes Trikot getragen. Der Sieg war mehr als glücklich, aber wenn Dornhan so fahrlässig mit seinen Chancen umgeht, nehmen wir die drei Punkte gerne mit", weiß Göttelfingens Trainer Michael Müller, den Dreier vom Vorspieltag richtig einzuordnen. Für das Match am Sonntag in Wittendorf hofft Müller, dass der ein oder andere verletzte Spieler wieder in den Kader zurückkehrt. Sicher wird seine Truppe wieder voller Leidenschaft kämpfen, was aber auch nötig sein wird, will man beim Aufsteiger punkten. Gegen Göttelfingen wird sich auch zeigen, wie der deutliche Erfolg der Wuzik-Mannen von Hallwangen einzuordnen ist. Drei Erfolge und die selbe Anzahl Niederlagen haben die Wittendorfer bis dato vorzuweisen, was ein Rang im Mittelfeld bedeutet. So gesehen könnte das Spiel gegen die Gäu-Truppe richtungsweisend sein.

TSF Dornhan – TuS Ergenzingen. "Wieder einmal ein gutes Spiel gemacht und wieder nicht gewonnen. Chance um Chance haben wir liegen lassen. Eigentlich hat alles gepasst, aber im Fußball zählen nun mal die Tore", ärgert sich Timo Rath auch noch nach ein paar Tagen Abstand über die verschenkten Punkte vom letzten Wochenende. Beim kommenden Gegner Ergenzingen scheint der Knoten dagegen geplatzt zu sein. Um nicht wieder mit leeren Händen dazustehen, müssen die Turn- und Sportfreunde offensiv wie defensiv konsequenter und konzentrierter agieren. Ansonsten sieht es personell – von den Langzeitverletzten abgesehen – ganz gut aus. Kapitän Stefan Beilharz ist am Wochenende wieder an Bord. Michael Hauser wird weiter ausfallen.

"Gegen Sulz haben wir in der ersten Halbzeit im Gegensatz zu den letzten Begegnungen unsere Chancen genutzt und auch die Drangphase von Sulz mit etwas Glück und Geschick überstanden", war Ergenzingens Volker Joos auch mit der starken kämpferischen Leistung zufrieden. Nun gilt es gegen Dornhan an diese Leistung anzuknüpfen, wenn auch dort etwas Zählbares geholt werden soll. Ausfallen werden am Sonntag auf jeden Fall Gianluca Mongioj, Moritz Rees und Michael Schenk, fraglich ist auch ein Einsatz von Sebastian Katz und Daniel Widmann.

SV Wachendorf – SF Salzstetten. Nach dem spielfreien Wochenende bereitet Markus Link seine Truppe intensiv auf das Spiel gegen den Tabellenführer vor. "Wir erwarten ein enges und umkämpftes Spiel, bei dem Kleinigkeiten entscheidend sein können", macht sich der erfahrene Spielertrainer auf ein schweres Match gefasst. Und will trotz angespannter Personalsituation dem Tabellenführer Paroli bieten und eine gute Leistung abrufen.

Allerdings verhindern Urlaub und Verletzungen, dass gleich ein halbes Dutzend Akteure nicht auflaufen können. Die Sportfreunde mussten zwar zu Hause gegen den SV Huzenbach etwas unerwartet zwei Zähler abgeben, sind aber immer noch als einziges Team in der Bezirksliga ungeschlagen. Dass es nach den zuletzt etwas glücklichen Siegen nicht so weitergeht, ahnte Trainer Mustafa Naim bereits seit Längerem. Trotzdem ist man mit 19 Punkten auf der Habenseite noch voll im Soll, muss aber aufpassen, dass bei einer Niederlage in Wachendorf die Gastgeber und andere Verfolger nicht gefährlich auf die Pelle rücken.

"Wir freuen uns alle auf dieses Spiel, denn wir können uns wieder mit einer der besten Mannschaften in der Bezirksliga messen. Ich denke, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wird", fährt Naim mit seinem Team voller Vorfreude hoch nach Wachendorf. Fehlen werden aber definitiv Abwehrchef Sascha Spohn und Julian Axt.

SG Vöhringen – SV Vollmaringen. Vor allem in der zweiten Hälfte zeigte die SG Vöhringer bei ihrem Auswärtserfolg in Gündringen, dass man mit Recht in der Tabelle fast ganz oben angesiedelt ist. Nun gilt es, zu Hause an der Festallee den Auswärtserfolg zu bestätigen, um eventuell sogar punktemäßig zu Spitzenreiter Salzstetten aufzuschließen.

"Nach unserer verdienten Niederlage gegen Oberiflingen haben wir nun mit Vöhringen ein Gegner, der von Sieg zu Sieg eilt und deshalb auch verdient den zweiten Platz einnimmt. Die Vöhringer haben eine sehr gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern", zollt denn auch Vollmaringens Coach Markus Bradtke dem kommen Gegner Respekt.

"Wir wollen so lange als möglich die Null halten und schauen, was dabei raus kommt", geht man von Gästeseite die Begegnung wohl erst mal vorsichtig an. Aber gerade wenn man das Spiel nicht selbst machen muss, zeigt die Gäu-Elf ihre Stärken. Dass dabei einige Spieler ausfallen, spielt für Bradtke keine Rolle, "diejenigen, die spielen müssen es richten".

Seite 2: Interviews zum Spiel des Tages SV Huzenbach - SG Hallwangen

Frank Kilian, SV Huzenbach:

Den ersten Zähler der Saison holte sich der SV Huzenbach beim Tabellenführer Sportfreunde Salzstetten. Am Sonntag kommt es nun zu Hause zum ultimativen Kellerduell gegen die SG Hallwangen

Herr Kilian, 3:3 in Salzstetten. Ist das eher ein gewonnener Zähler oder zwei verlorene Punkte?

Frank Kilian: Ganz klar gewonnener Punkt beim Tabellenführer – und auch absolut verdient.

Ihr Team hat bewiesen, dass es mithalten kann. Wird es trotzdem schwer, die Klasse zu halten?

In jedem Spiel müssen wir an die Grenzen gehen, um zu punkten. Über die ganze Runde ist das schwer durchzuhalten. Doch wir werden weiterhin alles geben, um den SVH gebührend zu repräsentieren.

Der SV Huzenbach baut vorwiegend auf Eigengewächse. Kommt da nach dem Karriereende der Spissinger-Brüder etwas nach?

In den letzten vier Jahren haben an die fünf bis sechs Stammspieler auch zum Teil relativ jung aufgehört. Das ist natürlich ein großes Problem. Es sind aber dennoch viele junge Spieler regelmäßig im Training und machen auch schon Fortschritte. Für welche Klasse das dann reicht muss man abwarten. Da ist es um so schöner, dass wie am Sonntag der junge fleißige Dennis Käser den Ausgleich geschossen hat.

Ihre Arbeit mit bescheidenen Mitteln in Huzenbach wird sehr gelobt. Haben Sie trotzdem nicht mal im Stillen den Wunsch, ein Spitzenteam zu übernehmen?

Überlegungen gibt es da natürlich schon. Der Ansporn aus "wenig" dann "viel" zu machen anstatt gutes zu verwalten hat aber auch seinen Reiz. Leider wird das oft durch unnötiges Freizeitverhalten der Spieler wieder weggeworfen.

Viele Vereine klagen über den kleinen Platz in Huzenbach. Sehen sie für Ihre Elf nicht eher einen Nachteil auf größeren Spielfeldern zu spielen?

Für die Entwicklung eines Spielers ist das nicht ideal. Aber der SVH hat gezeigt, dass er sehr gute Spieler schon auch fördern kann. Sonst hätte man es nicht so weit gebracht. Doch wie man sieht ist der Heimvorteil bei zuletzt drei verlorenen Spielen nicht mehr allzu stark. Der Gegner kann das besser üben als wir auf das große Feld.

Mit einem Erfolg am Sonntag könnten sie an Hallwangen vorbeiziehen und ans hintere Mittelfeld anschließen. Spürt man so etwas wie Druck vor dem Derby?

Wir sind froh, mal wieder ein Derby zu haben. Unser Ziel ist ganz klar gewinnen. Den Anschluss wollen wir schaffen.

Haben Sie im Kellerduell voraussichtlich den stärksten Kader zur Verfügung?

Nein. Lorenz Pfeiffle hat eine Knieprellung. Maxi Zapf und Philipp Klar sind persönlich verhindert.

Marc Alle, SG Hallwangen:

Schon wieder kassierte die SG Hallwangen ein halbes Dutzend Tore. Am Sonntag in Huzenbach muss man aufpassen, mit einer Niederlage nicht nach ganz hinten durchgereicht zu werden.

Herr Alle, Ihre Mannschaft hat bereits 31 Gegentreffer kassiert. Warum kriegt man den Laden nicht dicht?

Marc Alle: Uns haben in den letzten Wochen einfach die Spieler gefehlt, die zum einen für unser Defensivverhalten sehr wichtig sind, aber auch Spieler, die in der Offensive mal den Ball halten und für Entlastung sorgen können. Wir haben es kaum geschafft, den Gegner in ihrem Drittel zu beschäftigen und ihn dadurch von unserem Tor fernzuhalten. Dadurch rollte ein Angriff nach dem anderen auf uns zu. Das hat der Gegner in konsequent ausgespielt.

Hat in Hallwangen nach sieben Begegnungen schon der Abstiegskampf begonnen?

Der Abstiegskampf hat für uns bereits am ersten Tag nach der Sommerpause angefangen. Uns war bewusst, wenn wir die Klasse halten wollen, muss alles passen. Und aufgrund des kleinen Kaders dürfen wir keine größeren Ausfälle bekommen. Aber das, was da in den letzten Wochen personell passiert ist, habe ich so auch noch nicht erlebt. Dann ist es schwer, konkurrenzfähig zu sein. Aber in den nächsten Spielen sollte sich die Situation wieder etwas entspannen.

Sie hatten zuletzt zu den verletzten Akteuren auch Sperren zu verkraften. Hat die SG Hallwangen einen zu kleinen Kader mit bezirksligareifen Spielern?

Im Vergleich zur Konkurrenz ist er das in der Breite sicherlich. Aber bei dieser Anzahl an Ausfällen hätten die meisten anderen Mannschaften in der Liga auch Probleme gehabt. Der Situation müssen wir uns jetzt einfach stellen und dürfen diesen aktuellen Zustand auch nicht als Ausrede für die letzten Ergebnisse heranziehen. Jeder einzelne von uns ist jetzt gefordert, im Training und im Wettkampf noch mehr zu investieren.

Ein Marc Alle wird natürlich nach seinem Kreuzbandriss schmerzlich vermisst. Wie geht es Ihrem Knie und wann ist wieder mit Ihnen zu rechnen?

Dem Knie geht es ganz gut. Die OP ist drei Monate her, ich bin mit dem Heilungsverlauf zufrieden. Eine Rückkehr bei so einer Verletzung zu prognostizieren ist immer schwer, aber 2016 wird es definitiv nichts mehr. Wie es nächstes Jahr aussehen wird, muss man abwarten.

Wie sieht es kadermäßig vor dem Gang ins Murgtal aus, kehren einige Spieler zurück ins Team?

Torwart Kevin Frey kommt eventuell nach längerer Verletzung wieder zurück. Dazu sollte Jonas Kienzle nach Krankheit auch wieder dabei sein. Die sperren von Oleg Semenov und Marcel Kirschmann sind auch abgelaufen. Falco Kirschmann, Jörg Reich, Tobias Stoll, Stefan Stroh und Christoph Huss fehlen weiterhin.