Nach den persönlichen Aufzeichnungen des Schiedsrichters war Bastian Bothner bereits ausgewechselt, als er am Sonntag den Treffer zum 3:0 für die Gechinger beim Gastspiel in Tübingen erzielt hat. Der Irrtum ist inzwischen aufgeklärt. Foto: Kraushaar

Landesliga: Daniel Atis wird zum Nagolder Hoffnungsträger. Nächster Spieltag bereits am Mittwoch.

Nein, Jens-Uwe Zierer, Trainer des Fußball-Landesligisten SF Gechingen hatte vor dem Auftritt seiner Mannschaft bei der TSG Tübingen tatsächlich nicht das beste Gefühl, umso mehr konnte er sich am Sonntagabend über den 2:0-Sieg freuen.

"Wir müssen sehen, dass wir da einigermaßen durch kommen", hatte Jens-Uwe Zierer nicht frei von Personalsorgen auf dieses Spiel geblickt und dabei gehofft, vielleicht doch eine Überraschung landen zu können. Dass es gleich der erste Auswärtssieg werden würde, davon war er in seinen Gedankenspielchen jedoch recht weit entfernt.

Fußball ist eine schnelllebige Sportart, das bekamen auch einige Akteure der Sportfreunde Gechingen zu spüren, die in Tübingen völlig falsch eingestuft wurden – zumindest was die Angaben im Internet angehen, die Schiedsrichter Tobias Lauber vorgenommen hatte.

Der Unparteiische notierte in der 26. Minute den Wechsel von Jonas Elchner für Dennis Özkan, dieser wurde jedoch erst in der 70. Minute unmittelbar nach der zweiten Trinkpause vollzogen. Auch war Alexander Kaatz nicht schon in der 46. Minute für Bastian Bothner aufs Feld gekommen, sondern viel früher.

"Dieser Wechsel fand erst in der Nachspielzeit statt", erklärte SFG-Spielführer Jens Kusterer. So muss es ja wohl gewesen sein, denn wäre Bastian Bothner für David Weinhardt tatsächlich zur Pause ausgewechselt worden, hätte er kurz nach der Pause auch nicht das 3:0 (46.) für die Gechinger schießen können.

"Das war ein langer Ball vom Anstoß weg, dann Fabian Schneider in die Mitte und Bothner ganz frei", beschrieb der SFG-Kapitän die Situation. in der die Tübinger nach Kusterers Empfinden hinten "brutal offen" waren.

Bastian Bothner hatte zuvor schon das 2:0 aus gut 16 Metern nach Ballgewinn von Fabian Schneider und schöner Vorarbeit von Gökay Aktürk in die Schnittstelle der Abwehr erzielt.

Gökay Aktürk hatte eine wirklich starke erste Hälfte gespielt, ist jedoch noch nicht für 90 Minuten fit und musste für die zweiten 45 Minuten für Kai Becker Platz machen.

Der VfL Nagold scheint auf Touren zu kommen, und für den sportlichen Erfolg steht unter anderem Daniel Atis, den bis dahin kaum einer kannte, der aber inzwischen vier Tore auf dem Konto hat.

"Der Daniel hat einen Lauf. Er setzt sich über die Außenbahn auch immer besser durch", weiß VfL-Trainer Thomas Schwarz über seine Nummer 18 zu berichten. Atis hatten nur die wenigsten beim VfL auf dem Schirm, er war am 1. Spieltag nur in die Stammelf gerückt, weil Luca Kravoscanec und Tastan Burak (Urlaub) sowie Marsel Cicak (verletzt) fehlten. Doch das frühe 1:0 gegen den SV Nehren sollte die Welt des aus der eigenen A-Jugend kommenden Stürmers verändern. Inzwischen stellt sich nicht mehr die Frage wo Daniel Atis, sondern wer neben oder mit Daniel Atis spielt.

Der zurzeit alles überragende Torjäger der Landesliga spielt beim SV Nehren und heißt Pedro Keppler. Gegen den VfL Nagold, gegen die Sportvereinigung Böblingen und jetzt beim FC Rottenburg ging der Topstürmer jeweils mit einem Doppelpack vom Platz. Drei Spiele, sechs Tore, Platz eins in der Torjägerliste, das kann sich sehen lassen.

Keine Punkteteilung, nur vier Heimerfolge, aber gleich fünf Auswärtssiege und das bei 24 Toren, der 3. Spieltag der Landesliga brachte durchaus einige Überraschungen. So hatte sich der FC Gärtringen sein Heimspiel gegen den SV 03 Tübingen (0:2) ganz anders vorgestellt, und Aufsteiger BSV 07 Schwenningen wartet nach der 0:1-Heimpleite gegen den FC Holzhausen weiter auf das erste Erfolgserlebnis.

In Gechingen hofft man übrigens darauf, dass sich dieses erste Erfolgserlebnis bei den Schwenningern zumindest in dieser Woche noch nicht einstellt, denn am morgigen Mittwochabend sind die Schwenninger zu Gast beim Aufsteiger aus dem Schlehengäu.