Der VfB Bösingen hatte in Freudenstadt knapp mit 1:0 die Nase vorn. Foto: Heidepriem

Landesliga: Schwache Offensivleistung der SpVgg Freudenstadt bei 0:1-Niederlage gegen VfB Bösingen.

SpVgg Freudenstadt – VfB Bösingen 0:1 (0:1). Die SpVgg Freudenstadt hat den erhofften zweiten Saisonerfolg verpasst. In einer niveauarmen Partie reichte den Bösingern ein einziges Tor um die wieder einmal in der Offensive sehr harmlosen Kurstädter zu bezwingen.

Dieses fiel in der 30. Minute und wurde eingeleitet durch einen unnötigen Ballverlust von Matthias Ade, der den Ball verstolperte. Bösingen schaltete schnell um und Stefan Schanz bediente den freistehenden Marius Müller, der mit seinem platzierten Flachschuss Freudenstadts Keeper Johannes Günter überwand.

Vor und nach diesem Treffer sahen die Zuschauer rund um den Freudenstädter Kunstrasenplatz wenig Ansehnliches. Nur auf einer Position hatte Freudenstadts Trainer Jens Bertiller seine Startformation im Vergleich zum verloren gegangenen Spiel in Holzgerlingen geändert. Alieu Camara wurde von Fabio Weimer ersetzt. Doch war den Gastgebern nie anzumerken dass ein Sieg in deren aktueller Tabellensituation fast schon Pflicht gewesen wäre. Freudenstadt agierte zu abwartend und schaffte es nicht, das Tor der Bösinger zu beschäftigen.

Artistische Rettung durch Eugen Remmel

Die Gäste hatten dagegen in der 11. Minute den Torschrei bereits auf den Lippen. Spielgestalter Razvan-Adrian Dobricean konnte nicht am Flanken gehindert werden, doch den Torschuss von Marius Müller kratzte Eugen Remmel artistisch von der Linie. In dieser Phase war Freudenstadts Trainer überhaupt nicht mit dem Umschaltspiel seiner Mannschaft nach hinten einverstanden. Nach vorne war die Offensive der Gastgeber weiterhin ein laues Lüftchen. Dominik Graf und Michael Schmelzle bekamen zu wenig Unterstützung von ihren Mannschaftskameraden und auch die wenigen Standards verpufften wirkungslos. So kamen die Gastgeber bestenfalls zu Halbchancen im ersten Spielabschnitt. Bitter aus Sicht der Gastgeber, dass sie beim Führungstreffer der Gäste Hilfeleistung gaben. Die SpVgg Freudenstadt konnte aber von Glück sagen, dass die Bösinger zur Pause nicht deutlicher in Führung lagen. Nach einem weiteren Ballverlust in der Vorwärtsbewegung setzte sich Marcel Sieber energisch durch und scheiterte aber am gut reagierenden Freudenstädter Keeper Johannes Günter. Dies war gleichzeitig die letzte gefährliche Aktion vor der Pause.

Nach dem Seitenwechsel passte sich die Gäste immer mehr dem Niveau der Gastgeber an. Jens Bertiller versuchte das Spiel seiner Mannschaft mit den Einwechslungen von Alieu Camara und Simon Schau zu beleben. Das gelang jedoch nicht. Die Partie verflachte von Minute zu Minute und wurde immer unansehnlicher. Nur aufgrund des knappen Ergebnisses war für Spannung in den Schlussminuten der hektischer werdenden Partie gesorgt. Es dauerte bis zur 83. Minute bis zur ersten sehenswerten Freudenstädter Offensivaktion. Alieu Camara schickte nach einem schönen Übersteiger eine Flanke in den Bösinger Strafraum, aber Dominik Grafs Direktabnahme ging deutlich über das Bösinger Gehäuse hinweg. Bösingens Torhüter Sascha Vögele verbrachte einen geruhsamen Nachmittag und musste kaum ins Geschehen eingreifen. Kurze Zeit später hatte der gut leitende Schiedsrichter Alexander Nipp mit beiden Mannschaften und den Zuschauern ein Einsehen und pfiff ab.

SpVgg Freudenstadt: Johannes Günter, Kürsad Bodur (46. Simon Schau), Bastian Seufert, Pascal Fahrner (74. Jonas Kilgus), Pascal Fischer, Michael Schmelzle, Dominik Graf, Fabio Weimer (46. Alieu Camara), Eugen Remmel, Matthias Weimer (62. Maurice Fahrner), Matthias Ade.

VfB Bösingen: Sascha Vögele, Marius Beiter (72. Christoph Halder), Marcel Sieber, Marco Rapp, Michael Bantle, Philipp Haaga, Eric-Julian Heß, Benedikt Bantle (81. Manuel Bantle), Stefan Schatz (72. Marvin Schlosser), Marius Müller, Razvan-Adrian Dobricean.

Tor: 0:1 Marius Müller (30.).

Schiedsrichter: Alexander Nipp (SRG Sigmaringen).

Trainerstimmen

Jens Bertiller (SpVgg Freudenstadt):

"In meiner langjährigen Laufbahn als Trainer habe ich kaum einen solchen blutleeren Auftritt meiner Mannschaft gesehen. Das war heute absolut gar nichts und ich nehme von dieser Kritik nur Kapitän Pascal Fahrner, Pascal Fischer und die beiden A-Jugendspieler ausdrücklich aus. Der Sieg der Bösinger ist natürlich verdient, obgleich die heute auch nicht viel gezeigt haben."

Michael Neumann (VfB Bösingen):

"Wir nehmen die drei Punkte gerne mit und können uns zumindest über das Ergebnis freuen. Das Spiel war sicherlich auch von uns nicht wirklich gut. Nach der Pause haben wir uns mehr und mehr an das Spielniveau der Gastgeber angepasst."